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05.08.2010 - dvb-Presseservice

Vorsorge-Muffel: Knapp jeder dritte Deutsche ohne Finanzberatung - Brandenburg ist bei Beratungsgesprächen Spitzenreiter

Rund 30 Prozent der Deutschen haben in den  vergangenen fünf Jahren keine professionelle Beratung zu Finanz- und  Vorsorgefragen in Anspruch genommen. Die größten Beratungs-Muffel  kommen dabei aus dem Norden. In Schleswig-Holstein ließen sich die  Hälfte der Einwohner bisher von keinem Fachmann über Möglichkeiten  der Absicherung aufklären. In Hamburg waren es vier von zehn Bürgern. Ein anderes Bild zeigt sich im Osten der Republik: Beim Spitzenreiter Brandenburg führten bereits 86 Prozent der Einwohner  Beratungsgespräche, gefolgt von den Nachbarn Sachsen-Anhalt und  Sachsen. Die einwohnerstärksten Länder Nordrhein-Westfalen und Bayern landen dagegen nur im Mittelfeld. Das ergab die Studie  "Verbraucherschutz durch Vergütungsmodelle im Finanzvertrieb" des  IMWF Institut für Management- und Wirtschaftsforschung (www.imwf.de).

Am seltensten lassen sich die Deutschen dabei zur finanziellen  Vorsorge beraten. Mehr als die Hälfte der Bundesbürger führte in den  vergangenen Jahren kein Beratungsgespräch zu den verschiedenen  Möglichkeiten der Rentenabsicherung. Im Ländervergleich bilden auch  hier die Norddeutschen das Schlusslicht. Gerade einmal ein Drittel  der Bremer informierte sich bisher bei einem Fachmann über  finanzielle Vorsorge. Bei den bevölkerungsreichsten Bundesländern  Nordrhein-Westfalen, Bayern und Baden-Württemberg liegt die  Beratungsquote ebenfalls unter Bundesdurchschnitt.

Bei der Risikoabsicherung ist das Beratungsverhalten insgesamt  erfreulicher. Aber auch hier besteht Nachholbedarf: Drei von zehn  Bundesbürgern haben in den vergangenen Jahren keine professionelle  Beratung zu Themen wie privater Haftpflicht-, Berufsunfähigkeits-  oder Rechtschutzversicherung in Anspruch genommen. Besonders an  Absicherung interessiert sind dabei wie auch im Gesamt-Ranking die  Brandenburger (86 Prozent). Auf den Nachbarn Berlin hat das  Beratungsverhalten dennoch keinen Einfluss: Die Metropole bewegt sich knapp unter deutschem Durchschnitt.

Besonders alarmierend an den Studienergebnissen: Wer sich nicht  beraten lässt, zeigt auch ein deutliches Informationsdefizit. So  holen beispielsweise nur etwa 30 Prozent der Beratungs-Muffel  selbstständig Erkundigungen zur finanziellen Vorsorge ein. Bei den  Möglichkeiten zur Sach- und Vermögensabsicherung ist es jeder Zweite. Die Gruppe der Nicht-Beratenen ist deshalb meist ungenügend  abgesichert und somit auf die Rentenzeit, Sachschäden oder  Krankheiten unzureichend vorbereitet.

Grafik: Jeder zweite Schleswig-Holsteiner ging in den letzten Jahren  nicht zur Finanz-Beratung.

Bundesland (Anteil "Keine Beratung")
Schleswig-Holstein (50,3%)
Bremen (45,3%)
Hamburg (40,1%)
Hessen (32,3%)
Baden-Württemberg (30,4%)
Rheinland-Pfalz (30,2%)
Mecklenburg-Vorpommern (30,1%)
Bayern (28,6%)
Niedersachsen (26,4%)
Nordrhein-Westfalen (26,2%)
Berlin (24,6%)
Thüringen (21,5%)
Saarland (18,9%)
Sachsen (14,3%)
Sachsen-Anhalt (13,3%)
Brandenburg (13,1%)



Herr Jörg Forthmann
Tel.: +49 (0) 40 22703-7787
E-Mail: joerg.forthmann@faktenkontor.de

IMWF Institut für Management-
und Wirtschaftsforschung GmbH
Holstenhofweg 62
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http://www.imwf.de/