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29.06.2006 - dvb-Presseservice

W&W-Gruppe will Profitabilität bis zum Jahr 2009 deutlich steigern

Die Stuttgarter Finanzdienstleistungsgruppe Wüstenrot & Württembergische will ihre Profitabilität deutlich verbessern. Bis zum Jahr 2009 soll die Eigenka-pitalrendite nach Steuern, die im Jahr 2005 bei 4,2 Prozent lag, verdoppelt werden. Ab dem Jahr 2010 beträgt die Zielgröße für die Rentabilität mindes-tens zehn Prozent. Um dies zu erreichen, müssen die Unternehmen der W&W-Gruppe ihre Effizienz stark steigern und ihre Kostenstrukturen verbessern.

Bei einem Pressegespräch in Stuttgart begründete der Vorstandsvorsitzende der W&W AG, Dr. Alexander Erdland, die Notwendigkeit, die Profitabilität zu verbessern: „Wir brauchen eine ausreichende Finanzkraft, um in attraktive Produkt- und Serviceangebote für unsere Kunden und schlagkräftige Vertriebswege investieren zu können, mit denen wir im Wettbewerb punkten werden. Zudem werden wir nur als gut verdienendes Unternehmen auf Dauer sichere und attraktive Arbeitsplätze anbieten können. Wir müssen auch deshalb unsere Rendite verbessern, um unsere Unabhängigkeit und weitere strategische Optionen zu sichern.“  

Ergebnisverbesserung von 190 Millionen Euro vor Steuern angestrebt

Um die Verdoppelung der Eigenkapitalrendite bis 2009 zu erreichen, muss das Ergebnis nach Steuern um 115 Millionen Euro höher sein als im vergangenen Jahr,  als im Konzern ein Gewinn von 98 Millionen Euro ausgewiesen wurde. Vor Steuern beträgt die zu erreichende Ergebnisverbesserung 190 Millionen Euro. 40 Millionen Euro davon werden aus einer verstärkten Vertriebskraft, einem adäquaten Produktmix und einem besseren Finanzmanagement resultieren. 

Mit 150 Millionen Euro vor Steuern muss der wesentliche Anteil der Rentabilitätsverbesserungen unserer Unternehmen in den nächsten Jahren aus Effizienzsteigerungen und Anpassung der Kostenstrukturen geleistet werden. In diesen 150 Millionen Euro sind zur Hälfte Maßnahmen enthalten, die von den großen Tochtergesellschaften unserer Gruppe in jüngerer Zeit bereits angegangen worden sind. Das heißt: 75 Millionen Euro sind schon in der Umsetzung, davon 40 Millionen Euro bei Bausparkasse und Bank sowie 35 Millionen Euro bei den Versicherungen. Hiermit verbunden sind allein schon Personaleinsparungen von rund 400 Stellen bei Bausparkasse und Bank sowie 500 Stellen in Folge der Fusion von Württembergische und Karlsruher Versicherung, die ja auch veröffentlicht wurden.

Bei Personalmaßnahmen werden sozialverträgliche Lösungen angestrebt

Im Rahmen der neu aufgelegten Projekte haben die Vorstände unserer großen Tochtergesellschaften weitere Potenziale für Kostensenkungen und Effizienzsteigerungen im Gesamtvolumen von zusätzlichen 75 Millionen Euro identifiziert. Neben einer Einsparung reiner Sachkosten müssen allerdings leider auch hier Arbeitsplätze entfallen, die nicht mehr benötigt und getragen werden können. 

Die Vorstände unserer Versicherungen haben aktuell erarbeitet, dass sie über die bereits bekannten 500 Stellen hinaus weitere 250 Arbeitsplätze bis zum Jahre 2009 abbauen werden. In der Summe werden damit bei den Versicherungen über 750 Mitarbeiter ausnahmslos im Wege der natürlichen Fluktuation ausscheiden. In Bausparkasse und Bank liegt die bereits bekannte Gesamt-Größenordnung der wegfallenden Stellen bei 800 bis 1.000 Arbeitsplätzen.  

Insgesamt werden die Tochtergesellschaften der Gruppe bis zum Jahre 2009 Stellen in der Größenordnung von 1.550 bis 1.750 abbauen. Das sind, bezogen auf eine Gesamtmitarbeiteranzahl von leicht über 11.000 Kolleginnen und Kollegen im Konzern, rund 15 Prozent aller Stellen. Die Tatsache, dass 750 Mitarbeiter der Versicherungen im Wege der Fluktuation unsere Gruppe verlassen und zudem rund 700 Mitarbeiter im gesamten Konzern über 55 Jahre alt sind, ist die Basis für unsere Bemühungen, sozialverträgliche Lösungen zu erreichen. Hier sind die Vorstände um konstruktive und einvernehmliche Gespräche mit den Betriebsräten bemüht. Für Bausparkasse und Bank können nach Ansicht der Geschäftsleitungen betriebsbedingte Beendigungskündigungen gleichwohl leider nicht ausgeschlossen werden, wegen des dort so erheblichen Handlungsstaus.  

Eigenständiger Markenauftritt von Wüstenrot und Württembergische bleibt

Im Zuge des Reformkurses der W&W-Gruppe werden bislang bestehende Doppelarbeiten wegfallen, indem es jeweils nur ein Kompetenzzentrum gibt, das sich um konzernweit anfallende gleichartige Aufgaben kümmert. So werden Einkauf, Logistik, Personalentwicklung sowie das Organisationsmanagement und die Optimierung der Immobiliennutzung an einer Stelle gebündelt.  

Von den Schritten zur Effizienzsteigerung werden vor allem auch die Kunden der W&W-Gruppe profitieren, weil die operativen Gesellschaften dadurch ihre ganze Kompetenz und Leistungsfähigkeit auf den Markt und das Geschäft konzentrieren können. Die Eigenverantwortung der Unternehmen für ihren Erfolg wird gestärkt; auch der eigenständige Markenauftritt der einzelnen Gesellschaften bleibt erhalten. 

6,5 Millionen Kunden und 6.500 Außendienstmitarbeiter sind klare Stärken

Ausgangspunkt des eingeschlagenen Kurses zur Steigerung der Rentabilität war eine im März 2006 begonnene umfassende Bestandsaufnahme der Marktposition und internen Strukturen und Prozesse der Unternehmen der W&W-Gruppe. Die Ergebnisse dieser Analyse machten zum einen deren Stärken deutlich, wozu der Stamm von 6,5 Millionen Kunden, ein starkes Vertriebsnetz mit 6.500 Außendienstpartnern, die Unabhängigkeit der Unternehmensgruppe sowie die chancenreiche Stellung zwischen den großen internationalen Finanzkonzernen und vielen Nischenanbietern zählen. Mehr noch: Die W&W verbindet seit dem Zusammenschluss von Wüstenrot und Württembergische im Jahr 1999 Bauspar-, Bank- und Versicherungsgeschäft in einer Weise, die in Deutschland einmalig ist. Bausparen und Bank sowie das Versicherungsgeschäft sind in der Gruppe zwei gleich starke Säulen, die traditionsreiche Marken als Fundament haben.  

Drei Projekte zur Steigerung der Rentabilität

Auf der Hauptversammlung der W&W AG am 14. Juni 2006 wurde kritisch festgestellt: Die großen Unternehmen der Gruppe müssen um Marktanteil, Kundenpotenzial und Beitragsvolumen neu kämpfen, gleiches gilt für Produktivität, Qualität und Rentabilität.  

Dieser Rückstand wird jetzt in drei Programm-Schienen entschlossen aufgearbeitet. In einem Konzernprojekt wird die strategische Entwicklung der Gruppe voran getrieben. In dieses Projekt fällt auch die Absicht, dass die AG stärker als bisher steuernde Funktionen einnimmt, sich nicht bloß als Finanzobergesellschaft versteht. Darüber hinaus wird es mehr zentrale Service-Funktionen im Konzern geben. Zudem werden die großen Tochtergesellschaften der W&W AG ihre Kostensenkungs- und Effizienzsteigerungsprogramme, die in der Vergangenheit aufgesetzt wurden, konsequent weiterführen und erweitern. Neu wurde das vertriebsorientierte Querschnittsprojekt "SPRING" auf den Weg gebracht, das zu einem Turn-around im Vertrieb und zur Fokussierung auf rentables und qualitatives Wachstum führen soll.

Große Unterstützung durch den Mehrheitseigner

Die notwendige Rückendeckung für alle diese Aufgaben ist vorhanden, steht doch die Mehrheitseigentümerin der W&W AG, die Wüstenrot Holding AG, die rund 70 Prozent der Aktien besitzt, hinter diesem Vorhaben. Dazu der W&W-Vorstandschef Erdland: „Für diese Unterstützung empfinden wir alle in der W&W-Gruppe aufrichtigen Dank. Wir sind froh, einen Eigentümerhintergrund zu haben, der eintritt für Eigenverantwortung, für Kooperation, für Subsidiarität, für dezentrales Unternehmertum mit dem Kunden im Mittelpunkt und für den Leistungswillen eines am Kapitalmarkt notierten Unternehmens.“



Leiter Konzernstrategie und Konzernkommunikation
Herr Frank Weber
Tel.: 0711 662-1470
E-Mail: frank.weber@ww-ag.com

Wüstenrot & Württembergische AG
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