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13.09.2010 - dvb-Presseservice

Warnung vor gefährlichen Folgen der Arzneimittel-Rabattverträge bestätigt

Mit lebensbedrohlichen inneren Blutungen musste ein älterer Patient in ein Krankenhaus eingewiesen werden, da er nach der rabattvertragsbedingten Umstellung auf anders aussehende Blutverdünnungs-Tabletten diese mit Magnesiumtabletten verwechselt und überdosiert hatte. Vor solchen gefährlichen Folgen der Rabattverträge warnte die Deutsche Gesellschaft für bürgerorientiertes Versorgungsmanagement, DGbV, Berlin, bereits 2009.  Das Wirtschaftsmagazin „Markt“ des Westdeutschen Rundfunks berichtete am 6. September 2010 anhand dieses konkreten Falles eindrucksvoll über die Folgen.
Dies ist ein Beispiel dafür, wie vordergründige Einsparbestrebungen aufseiten der Krankenkassen indirekt zu einer Gefährdung der Therapiesicherheit führen können, so der Mediziner Dr. Klaus Meyer-Lutterloh, Berlin, Vizepräsident der DGbV. Die Einschränkungen der Arzneimittelauswahl durch rabattbedingte Medikamentenumstellungen führen nicht selten zur Verunsicherung der Patienten mit der Folge einer Verschlechterung der ohnehin unzureichenden Therapietreue. Bei 31% der Patienten ist dies häufig, bei weiteren 38% immerhin gelegentlich der Fall, wie eine Studie der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein, Düsseldorf,  zur Auswirkungen der Rabattverträge belegt hat. Auf 10 bis 15 Milliarden Euro pro Jahr schätzen Experten bereits jetzt die direkten und indirekten Kosten mangelnden therapiegerechten Patientenverhaltens (Non-Compliance-Kosten). Dazu gehören vermeidbare Krankenhausaufenthalte,  Notfallaufnahmen, zusätzliche Arzt- und Apothekenbesuche sowie Verlust an Produktivität, Verlust an Arbeitseinkommen, vorzeitige Todesfälle und verminderte Lebensqualität. Ein patientenorientiertes, sicheres und effizientes Versorgungsmanagement, das vermeidbare Gesundheitsschäden und Kosten reduzieren hilft, sollte deshalb höchste Priorität in der Gesundheitspolitik haben. Dem gegenüber sind der Sinn der Rabattverträge und deren großer Aufwand angesichts der gravierenden Nachteile erheblich infrage zu stellen.



Herr Jürgen Bause
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Über die DGbV:
Die Deutsche Gesellschaft für bürgerorientierte Gesundheitsversorgung e.V. (DGbV) begleitet und entwickelt Konzepte für Verbesserungen des Versorgungsmanagements im deutschen Gesundheitswesen unter Berücksichtigung der Komplexität des gesamten Systems und der wichtigen Rolle der Bürger, also der Versicherten und Patienten.

Die DGbV ist unabhängig, fachübergreifend und gemeinnützig. Die Mitgliederstruktur der Gesellschaft bildet das deutsche Gesundheitssystem mit allen Akteuren und Nutzern vollständig ab. Sie ist entstanden aus dem Verein für integrative Patientenversorgung (ViP) und der Deutschen Gesellschaft für bürgerorientierte Gesundheitsversorgung (DGbG).