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15.03.2006 - dvb-Presseservice

Weniger Arbeitsunfälle - Erfolgreiche Prävention

Berufsgenossenschaften legen Zahlen für 2005 vor

Der rückläufige Trend bei den Arbeits- und Wegeunfällen in der gewerblichen Wirtschaft hat sich auch im Jahr 2005 fortgesetzt. Dies zeigen die vom Hauptverband der gewerblichen Berufsgenossenschaften (HVBG) ermittelten vorläufigen Zahlen zu den Arbeits- und Wegeunfällen für 2005.

2005 gab es insgesamt 811.060 meldepflichtige Arbeitsunfälle, 3,6 Prozent weniger als im Vorjahr. Die Wegeunfälle blieben fast konstant: Ihre Zahl beläuft sich auf insgesamt 151.632 (plus 0,2 Prozent). Bei den Arbeitsunfällen sind im Bergbau, in der Bau-Branche und im Wirtschaftszweig Steine und Erden die stärksten Rückgänge zu verzeichnen, rückläufige Zahlen wurden in fast allen Wirtschaftszweigen registriert. "Dies ist auch ein Erfolg unserer Präventionsarbeit, die wir gemeinsam mit den Unternehmen leisten", betont Dr. Joachim Breuer, Hauptgeschäftsführer des HVBG. Kein anderer Sozialversicherer wendet einen höheren Anteil seiner Gesamtausgaben für Prävention (gut sieben Prozent) auf als die Berufsgenossenschaften. Breuer: "Engagement und Mitteleinsatz in der Prävention zahlen sich aus - die langjährige Beitragsstabilität im Bereich der Unfallversicherung ist nur ein Zeichen dafür."

Deutlich gesunken ist die Zahl der schweren Arbeits- und Wegeunfälle, die zu dauernden gesundheitlichen Einschränkungen führte: Insgesamt 17.436 Arbeitsunfälle (-3,9 Prozent) und 6.108 Wegeunfälle (-2,6 Prozent) verursachten eine neue Unfallrente. Noch deutlicher ging die Zahl der tödlichen Arbeitsunfälle zurück: Sie sank um 8,5 Prozent auf jetzt 590. Diese Zahl ist in den letzten Jahren kontinuierlich stark zurückgegangen, in den letzten fünf Jahren insgesamt um fast 30 Prozent. Die Zahl der tödlichen Wegeunfälle verringerte sich weniger deutlich: gegenüber dem Vorjahr um ein Prozent auf 492.

Berufskrankheiten: Weniger Verdachtsanzeigen

Die Zahl der Anzeigen auf Verdacht einer Berufskrankheit ist seit Jahren rückläufig und im Jahr 2005 auf 54.671 gesunken. Entschieden wurden im vergangenen Jahr gut 65.000 Fälle, unter denen sich zwangsläufig auch Verdachtsanzeigen der Vorjahre befanden. In 25.056 Fällen konnte der BK-Verdacht bestätigt werden. Dies entspricht einer Anerkennungsquote von 38,4 Prozent, die damit gegenüber dem Vorjahr (38,0 Prozent) wiederum leicht gestiegen ist.

Als Berufskrankheit im juristischen Sinne anerkannt wurden 15.663 Fälle, davon wurde in 5.181 Fällen eine Rente, Abfindung oder Sterbegeld gezahlt. In weiteren 9.393 Fällen wurde die berufliche Verursachung der Erkrankung festgestellt; eine Berufskrankheit im juristischen Sinne lag jedoch nicht vor, weil besondere versicherungsrechtliche Voraussetzungen nicht erfüllt waren - zum Beispiel die Aufgabe der gefährdenden Tätigkeit. Es handelt sich dabei überwie­gend um Hauterkrankungen. Die Berufsgenossenschaften übernehmen in diesen Fällen die Heilbehandlung und beraten die Erkrankten über mögliche Schutzmaßnahmen.

Die Zahl der Todesfälle infolge einer Berufskrankheit kann derzeit noch nicht beziffert werden. Durch Qualitätskontrolle der BG-Statistiken ist aufgefallen, dass ein Teil der Todesfälle durch Berufskrankheiten zwar in der Kostenstatistik, nicht aber bei den Fallzahlen statistisch erfasst wurden. Dieses rein statistische Problem wird derzeit behoben; unabhängig davon haben alle Betroffenen bzw. ihre Hinterbliebenen die ihnen zustehenden Leistungen vollständig erhalten.

Nach den vorliegenden Informationen wird die Zahl der Todesfälle infolge von Berufskrankheiten schätzungsweise etwa 30 Prozent über der bisher veröffentlichten Zahl für 2004 (1.975 Todesfälle) liegen. Wie bisher wird deutlich werden, dass die meisten Todesfälle durch Asbest verursacht sind. Vollständige Zahlen für 2005 werden voraussichtlich im Juni vorliegen. Korrigierte Zahlen für die Jahre davor können dann im Herbst veröffentlicht werden.

Hier finden Sie ausführliche Tabellen zu Arbeitsunfällen und Berufskrankheiten.



Pressesprecher
Herr Andreas Baader
Tel.: 02241 231-1206
Fax: 02241 231-1391
E-Mail: presse@hvbg.de

Hauptverband der gewerblichen Berufsgenossenschaften (HVBG)
Alte Heerstraße 111
53754 Sankt Augustin
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