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18.04.2008 - dvb-Presseservice

Wenn der Balkon zum Sanierungsfall wird

Beton- oder Estrichflächen von Balkonen sind allen Wettern, Kälte, Hitze und aggressiver Luftverschmutzung ausgesetzt. Deshalb ist hier die Gefahr größer als bei anderen Bauteilen, dass das Material schnell altert und ermüdet. Das gilt erst recht, wenn es zudem auch noch schlecht verarbeitet wurde. Dann hilft oft nur noch, den Vorbau in luftiger Höhe grundlegend zu erneuern, teilt die Wüstenrot Bausparkasse AG, eine Tochtergesellschaft des Vorsorge-Spezialisten Wüstenrot & Württembergische, mit. 

Laut dem dritten Schadensbericht der Bundesregierung zählen Balkone zu den Bauteilen, die besonders schadensanfällig sind. Jeder dritte sei sanierungsbedürftig. Erste Warnzeichen für Defekte an tragenden Bauteilen können Ausblühungen sein; das sind weiße Schleier an der Stirnseite des Balkons oder an der Fassade. Dabei handelt es sich um mineralische Bestandteile, die sich aus Beton, Mörtel oder Klinker lösen und ablagern, wenn zuvor Wasser in kleine Risse eingedrungen ist. Dabei beginnen die eingebauten Bewehrungseisen, die die Konstruktion verstärken sollen, zu rosten und sich vom Beton zu lösen. Er beginnt zu bröckeln. Sollten sich sogar Platten oder Fliesen lösen, ist es höchste Zeit zur Sanierung.

Wie der Schaden gehoben wird

Als Basis fast aller Balkone dient die Trag- oder Kragplatte. Auf ihr liegt eine Abdichtungsschicht, in der Regel ein Estrich. Als Gehbelag sind verschiedene Oberflächen denkbar, so etwa aus Kunststoff oder frostsichere Fliesen.

Bei der Sanierung hängt es vom Urteil des Handwerkers ab, ob eine Reparatur „in die Tiefe“ gehen, also umfangreicher ausfällt, oder ob nur ausgebessert werden muss. Ist der Balkon nach Meinung des Handwerkers nur ein leichter Sanierungsfall mit stabiler Grundplatte, reicht häufig schon ein Plattentausch oder ein neuer Belag aus frostsicheren Fliesen oder Platten.

Allerdings findet Stauwasser bei herkömmlicher Verarbeitung nahezu immer einen Weg, zwischen Abdichtung und Nutzschicht Unheil anzurichten. Das gilt vor allem bei Fliesen. Da kann eine neue versiegelte Kunststoffbeschichtung schon weiter helfen. Der Flüssigkunststoff ist absolut wasserdicht und verrottungsfest. Er bietet viele Gestaltungsvarianten mit einer großen Auswahl an Farb- und Oberflächeneffekten. Kunststoffbeschichtungen empfehlen sich allerdings nur bei nahezu völliger Trockenheit des Untergrunds. Andernfalls besteht die Gefahr, dass eingeschlossenes Wasser unterhalb der Nutzschicht bei höheren Temperaturen Druck erzeugt, der den neuen Belag förmlich sprengt.  

Ist dagegen die Kragplatte bereits stark beschädigt, wird ein Drainagesystem eingebaut. Eine Drainage leitet das Regenwasser – etwa bei einem Starkregen – schnell und ohne Umwege zu den Ablaufrohren. Es gibt inzwischen Systeme, die aus mehreren Platten mit eingebauter Drainage und sogar einer Dämmung bestehen. Sie beugen allzu großen Spannungen vor, die durch große Temperatur-sprünge entstehen können und deren Folge oft Risse sind. Die Aufbauhöhe ist unproblematisch, da sie sich mit maximal drei Zentimetern den vorhandenen Voraussetzungen anpasst. Ein sachgerechtes Verfugen der Belagsteile verhindert das Eindringen von Schmutz und sorgt für ein langes Leben des Belags.

Belag und Untergrund entkoppeln

Keramische Beläge wie Klinker im Außenbereich zu erneuern, ist kostenintensiv. Die alten Fliesen müssen erst entfernt und entsorgt werden, weil oft die Aufbauhöhe die Dicke des Belags vorgibt. Auf die bereinigte Grundfläche kann dann ein dünnschichtiges Drainage- und Entkopplungssystem aufgebracht werden. Die Entkoppelung von Belag und Untergrund fängt unterschiedliche Bewegungen zwischen Tragkonstruktion und Belag auf und beugt so Spannungen und Rissen vor. Auch wird vom Untergrund aufsteigende Feuchtigkeit durch die zahlreichen Kanäle einer Matte sicher abgeleitet oder als Wasserdampf entlüftet. Die Oberfläche des Balkonbodens bleibt trocken und intakt.

Ist genügend Höhe vorhanden und reicht die Tragfähigkeit des Balkons aus, dienen die alten Fliesen als Untergrund. Sie müssen allerdings zuverlässig abgedichtet werden, um Feuchtigkeit erst gar nicht eindringen zu lassen. Hohlstellen im Untergrund sind zu vermeiden. Auf diesen Altuntergrund kann in einem modernen Verfahren eine Dichtschlämme aufgetragen werden. Diese Dichtschlämme hat die Eigenschaft, dass Feuchtigkeit aus der Konstruktion entweichen, aber keine neue Feuchtigkeit eindringen kann. Die gleiche Wirkung erreicht man mit einer selbstklebenden Bitumen-Dichtbahn. Auf der Abdichtung wird dann wieder ein Drainage- und Entkopplungssystem schwimmend - also nicht festgeklebt - verlegt. Schließlich wird mit einem Dichtband zur Hauswand hin abgedichtet. Saubere und dichte Kanten sowie exaktes Bearbeiten der Ränder leiten Oberflächenwasser weit über die Tragplatte hinaus ab. Nun erhält der sanierte Balkon noch Entwässerungs-rinnen. Sie sollen funktional und langlebig, aber auch  optisch reizvoll sein.   

Fertigbalkon als Ersatz einer Sanierung

Lohnt eine Sanierung des Balkons nicht mehr, wäre die wirtschaftlichere Lösung eventuell ein Fertigbalkon. Er wird nach Abriss des alten vor die Hauswand gestellt und mit der Fassade fest verbunden. Als Konstruktionsmaterial eignen sich feuerverzinkter Stahl, Aluminium und Holz. Nachträglich angebaute Balkonanlagen sind genehmigungspflichtig und müssen eine prüffähige Statik der Konstruktion nachweisen.

Auch an das Geländer denken

Zu einem gründlich sanierten Balkon gehört natürlich auch ein neues Geländer. Sozusagen als Blickfang des Vorbaus in luftiger Höhe sollte er zum Baustil des Hauses passen. Er kann dabei durchaus das Gesamtbild eines Wohngebäudes aufwerten. Angeboten werden heute Geländer aus widerstandsfähigem Aluminium, rostfreiem Edelstahl und hochwertigem Acrylglas.

Das Geländer muss aber auch Sicherheitsbestimmungen erfüllen, dient es doch der Absturzsicherung. Ist es aus Stäben ausgeführt, dürfen diese maximal 14 Zentimeter voneinander angeordnet sein, um auch für Kleinkinder Sicherheit zu gewährleisten. Die notwendige Höhe von Balkongeländern regeln die jeweiligen Landesbauordnungen. Die Standardhöhe für Balkongeländer beträgt 0,90 Meter.

Wüstenrot-Tipps zur Balkonerneuerung

- Bei der Sanierung von Balkonen bieten heute reaktionsschnelle Flüssigkunststoffe eine interessante Alternative zu herkömmlichen Methoden. Da die Produkte extrem schnell aushärten, erlauben sie die komplette Sanierung innerhalb eines Tages.
- Beim Einsatz der Balkonversiegelungstechnik müssen Schmutz- und Schadstoffkrusten, Salzausblühungen sowie Algen- und Moosbewuchs gründlich entfernt werden. Dadurch werden Kapillaren und Poren geöffnet.
- Drainage- und Entkoppelungssysteme helfen, Sickerwasser abzuleiten - die Voraussetzung für einen dauerhaft schönen Balkon.
- Hochwertige Geländersysteme mit wartungsfreien Materialien runden eine grundlegende Balkonsanierung ab.



Herr Dr. Immo Dehnert
Pressesprecher
Tel.: 0711 662-1471
E-Mail: immo.dehnert@ww-ag.com

Wüstenrot & Württembergische AG
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