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09.05.2007 -
dvb-Presseservice
Werkstattmanagement: signifikante Einsparpotenziale für Kfz-Versicherer bei gezielter Steuerung möglich
Der anhaltende Preiskampf bei den deutschen Kfz-Versicherern sorgt für Bewegung
im Schadenmanagement. Über die Forcierung der freiwilligen Steuerung bis hin zu
speziellen Tarifen wollen die Versicherer die am Schadenfall Beteiligten dazu
bewegen, eine Partnerwerkstatt aufzusuchen. Durch Steuerung der Kfz-Schäden in
ein Werkstattnetz lässt sich die Reparaturdauer deutlich verkürzen – die
Reparaturkosten werden erheblich reduziert. Bezogen auf den Kfz-Gesamtbestand
eines Versicherers lässt sich so die Schaden-Kosten-Quote nachhaltig um vier bis
fünf Prozentpunkte senken. Dies sind Ergebnisse der aktuellen Studie
„Nutzennachweis aktives K-Schadenmanagement“, die von Steria Mummert Consulting
in Kooperation mit der Innovation Group Motor GmbH und einem großen Versicherer
durchgeführt wurde.
Die Reparaturkostenvorteile liegen im Einzelnen bei
zehn Prozent für Glasschäden, 12,5 Prozent für Kasko ohne Glas und 19 Prozent
für die Kraftfahrzeughaftflicht. Diese Einsparpotenziale ergeben sich vor allem
aus günstigeren Vertragskonditionen mit den Werkstätten, der Reduzierung
externer Sachverständigenkosten und der schnelleren Schadenbearbeitung. Dadurch
verringert sich beispielsweise die Nutzungsdauer eines Mietwagens. Dauert im
Durchschnitt die Schadenregulierung bei gesteuerten Fällen knapp zwei Wochen, so
verdoppelt sich diese im Durchschnitt bei nicht gesteuerten Schadenfällen auf
rund 28 Tage. Im Rahmen der Studie konnte nachgewiesen werden, dass die oben
genannten Reparaturkostenvorteile zu einer Senkung des durchschnittlichen
Schadenaufwands in einer Größenordnung von 15 bis 20 Prozentpunkten bei
gesteuerten Fällen führen. Wie hoch die Einsparungen für die Versicherer konkret
ausfallen, hängt vom jeweiligen Schadenzweig – Glas, Kasko ohne Glas und
Kraftfahrzeughaftpflicht – sowie vom Leistungsumfang des Reparaturservices
ab.
Erste Kfz-Versicherer bieten Rabatte in Höhe von zehn bis 20
Prozentpunkten an, wenn sich ihre Kunden für ein Steuerungsprodukt („Kasko mit
Werkstattbindung“) entscheiden. Die Versicherer wollen mit dem
Werkstattmanagement zum einen ihre Schadenkosten weiter senken, um Vorteile im
aktuellen Preiskampf zu erzielen. Andererseits wollen sie ihre Kunden mit
spürbarem Service enger an sich binden – unter anderem mit
Zusatzdienstleistungen durch die Partnerwerkstatt. Den Versicherungskunden oder
Unfallgegnern werden beispielsweise kostenlose Services wie Hol- und
Bringdienste, ein Ersatzfahrzeug für die Dauer der Reparatur sowie Innen- und
Außenreinigung des Fahrzeugs angeboten. Auf alle Reparaturen gibt es eine auf
drei Jahre erweiterte Garantie. Zudem wird die Herstellergarantie
übernommen.
Aktuell steuern die Versicherer zwischen sechs und zwölf
Prozent ihrer Schadenfälle über Werkstattnetze (freiwillige Steuerung). Das
Potenzial ist allerdings bei weitem noch nicht ausgeschöpft. Jeder vierte
Autofahrer wäre bereit, im Schadenfall die Partnerwerkstatt seines Versicherers
zu nutzen. Viele Versicherte zögern allerdings vor dem Begriff
„Werkstattbindung“. Sie assoziieren damit eine Einschränkung bei der Wahl ihrer
Werkstatt, verbunden mit Qualitätseinbußen. Für die Versicherer wird es darauf
ankommen, die Vorteile der neuen Konzepte für die Kunden klar und objektiv
herauszustellen. Versicherer sollten bei Steuerungsprodukten eher von „Kasko mit
Werkstattbonus“ als von „Kasko mit Werkstattbindung“ sprechen. „Darüber hinaus
müssen viele Kfz-Versicherer die Abläufe der Schadenregulierung – vom
Erstkontakt nach Schadeneintritt bis zum Abschluss der Schadenbehebung –
professionalisieren“, erklärt Thomas Bieber von Steria Mummert Consulting. Dies
sollte mit der Neubewertung von Kosten- und Qualitätsvorteilen einhergehen, die
durch die Zusammenarbeit zwischen Kfz-Versicherern und Kooperationspartnern
möglich sind.
Hintergrundinformationen
Für die Studie „Nutzennachweis
aktives K-Schadenmanagement“ untersuchte Steria Mummert Consulting nach einer
bewährten Analysetechnik die Schadenakten eines großen Kraftfahrtversicherers.
Die wesentlichen Ergebnisse wurden im Rahmen einer weiteren Analyse mit den
Daten des Werkstattnetzanbieters Innovation Group Motor GmbH verglichen. Im
Zentrum der Gesamtuntersuchung standen die Stellhebel Steuerungspotenzial,
Kosteneffekte, Prozessqualität und Kundenakzeptanz.
URL: www.deutsche-versicherungsboerse.de/pressespiegel/Werkstattmanagement-signifikante-Einsparpotenziale-f%FCr-Kfz-Versicherer-bei-gezielter-Steuerung-m%F6glich-ps_4616.html