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23.11.2010 - dvb-Presseservice

Wirtschaft im Baltikum stabilisiert sich – 2011 wieder verstärktes Wachstum in der Region

Die baltischen Staaten haben die Wirtschaftskrise überwunden und beginnen, sich zu erholen. Zu dieser Einschätzung kommt Nordea in ihrer aktuellen Marktstudie „Baltic Rim Outlook“.

„Nach einigen schwierigen Jahren ist die Krise im Baltikum, Russland und Polen nun vorbei“, sagt Helge J. Pedersen, Chefvolkswirt bei Nordea. Treibende Kraft für die wirtschaftliche Erholung in der Region waren bislang hauptsächlich die Exporte. Die Binnenwirtschaft der jeweiligen Länder entwickelt sich sehr unterschiedlich: Polen führt die Region an, Russland schaltet einen Gang höher, in den baltischen Staaten entfaltet sich der Binnenkonsum jedoch nur zögerlich.

Estland: Euro-Einführung wird Märkte beruhigen

Estlands Wirtschaft wuchs in den vergangenen Quartalen stetig. Haupttreiber für diese Entwicklung sei bislang vor allem das Exportgeschäft. Die Binnennachfrage entwickle sich hingegen nur mäßig, beim Konsumieren seien die Esten immer noch zurückhaltend. Dies könnte sich jedoch schon bald ändern. „Die Einführung des Euro wird das Vertrauen in die Wirtschaft im In- und Ausland stärken und so die Markterholung unterstützen“, prognostiziert Pedersen. Doch auch wenn Estlands Staatshaushalt sich wieder solider präsentiere, habe die Wirtschaft andere Herausforderungen zu meistern – zum Beispiel eine steigende Inflationsrate sowie eine hohe Langzeitarbeitslosigkeit.

Für nachhaltiges Wachstum muss Lettland sparen

Lettland hingegen müsse sich auf die Verringerung des Staatsdefizits und der Neuverschuldung konzentrieren. „Das Haushaltsdefizit sollte in 2011 auf weniger als 6 Prozent des Bruttoinlandsproduktes (BIP) zurückgefahren werden – bei 10,2 Prozent in 2009 ist das eine Herausforderung“, so Pedersen. Obwohl die Binnenwirtschaft bisher kaum Anzeichen eines Aufschwungs aufweise, sei eine sukzessive Erholung der Wirtschaft aber deutlich erkennbar. Der Ausgang der jüngsten Wahlen habe die Märkte positiv beeinflusst. Die Politik müsse jedoch ihre Glaubwürdigkeit beweisen, um günstige Konditionen auf dem heimischen Finanzmarkt beizubehalten und so für nachhaltiges Wachstum zu sorgen.

Litauens Wirtschaft kommt 2011 in Fahrt

„Das litauische Bruttoinlandsprodukt ist noch lange nicht auf Vorkrisenniveau“, sagt Pedersen. Um dies zu erreichen, müsse vor allem die Binnennachfrage steigen. Diese sei aber im Vergleich zum Vorjahr leicht rückläufig. Auch wenn dieses Jahr nur ein verhaltenes Wirtschaftswachstum verspreche, werde für 2011 ein beschleunigtes Wachstum erwartet. Allerdings könne eine abnehmende Exportnachfrage die Wirtschaft für eine längere Zeit schwächen. Zudem seien Haushaltskürzungen notwendig, um Litauens Kreditwürdigkeit zu verbessern. Nur so könne das Land über stabiles Wachstum sein Ziel erreichen, der Europäischen Währungsunion beizutreten. Denn: „Für nachhaltiges Wachstum ist ein stabiler Staatshaushalt erforderlich“, so Pedersen.

Russlands Wachstum verlangsamt sich

Russlands Wachstum hat sich im zweiten Halbjahr verlangsamt. Dies deute darauf hin, dass es die bisherigen Wachstumsprognosen von Nordea für das Jahr 2010 unterschreiten werde. Aufgrund des trockenen Sommers habe vor allem der landwirtschaftliche Sektor stagniert. Die Gefahr einer erneuten Rezession bestehe aber nicht. „Obwohl die Inflation weiter zunimmt, gehen wir nicht davon aus, dass sie einen zweistelligen Wert erreichen wird“, erklärt Pedersen. Trotz steigender Ölpreise und Privatisierungspläne werde das Haushaltsdefizit aber hoch bleiben.

Polen stehen Zinserhöhungen bevor

„Die polnische Wirtschaft nimmt weiter Fahrt auf – nach der globalen Krise laufen fast alle Konjunkturmotoren wieder“, so Pedersen. Nicht nur die Arbeitsmarktsituation habe sich verbessert, sondern auch die privaten Konsumausgaben würden wieder ansteigen. Dennoch erwartet Pedersen, dass die Wirtschaft gegen Ende dieses Jahres und im ersten Halbjahr 2011 leicht an Schwung verlieren wird. Die größten Sorgen bereite die Steuerpolitik – vor allem weil im kommenden Jahr landesweite Wahlen stattfinden. Die polnische Zentralbank stehe zurzeit besonders im Fokus, da die erste Zinserhöhung nach der Krise bevorstehe. „Wir erwarten im Laufe des kommenden Jahres eine Anhebung des Zinssatzes um 125 Basispunkte“, sagt Pedersen.

Die vollständige Studie „Baltic Rim Outlook“ in englischer Sprache steht Ihnen unter folgendem Link zur Verfügung: http://www.nordea.com/Corporate+Institutional/Markets/Economic+Research/Baltic+Rim+Outlook/925522.html




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