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19.04.2010 - dvb-Presseservice

Wissenschaftstagung des BdV fand zum 20. Mal statt

Berufsunfähigkeitsversicherung für alle

Der Staat zieht sich immer mehr aus der Alters- und Invaliditätsvorsorge zurück. Dadurch entstehende Lücken können nur durch private Initiative geschlossen werden. Das war eines der zentralen Themen während der zweitägigen 20. Wissenschaftstagung des Bundes der Versicherten (BdV) in Timmendorfer Strand. Der ehemalige Richter am Bundesgerichtshof, Professor Wolfgang Römer, hat in diesem Zusammenhang für die privaten Versicherer eine Aufnahmepflicht in der Berufsunfähigkeitsversicherung angeregt. Bisher hat es zu häufig Ablehnungen bei Antragstellungen gegeben.

Zur Eröffnung würdigte der BdV-Aufsichtsratsvorsitzende, Senator a. D. Horst Gobrecht, die Arbeit des wissenschaftlichen Beirates und die Bedeutung der Tagung in Vergangenheit und Gegenwart. Insgesamt 135 Experten aus Wissenschaft, Wirtschaft, Behörden und Bundesministerien sind an die Ostsee gekommen, um Fragen der Altersvorsorge und des Berufsunfähigkeitsschutzes zu diskutieren. Die Tagungsteilnehmer kamen darüber überein, dass der Gesetzgeber die Rahmenbedingungen schaffen muss, damit die privatwirtschaftliche Umsetzung für die Berufsunfähigkeitsversicherung realisiert werden kann.

Auch die Versicherungswirtschaft sucht seit längerem nach Lösungen zu diesem Thema. Darüber hat Dr. Johannes Lörper, Mitglied der Vorstände der Hamburg-Mannheimer und Victoria Versicherung, berichtet. Er räumte allerdings ein, dass noch keine begehbaren Wege gefunden worden sind.

Ein weiteres wichtiges Thema behandelte der Datenschutzbeauftragte des Landes Schleswig-Holstein, Dr. Thilo Weichert. Er setzte sich mit dem Hinweis- und Informationssystem der Versicherungswirtschaft auseinander. Mit dieser Datensammlung wollen die Versicherer unter anderem Betrugsabsichten erkennen. Der Referent wies darauf hin, dass Verbraucher seit einem Jahr Anspruch darauf haben, zu erfahren, welche Daten über sie gespeichert werden. Weichert betonte, dass eine Neukonzeption des Systems vorgesehen ist.

Auf großes Interesse stießen die Praxisberichte des Versicherungsombudsmannes, Professor Dr. Günter Hirsch, und des Ombudsmannes der privaten Krankenversicherung, Dr. Helmut Müller. Über das Quotensystem, nach dem Versicherungsnehmer selbst dann Leistungen erhalten, wenn sie sich bei einem Versicherungsfall grob fahrlässig verhalten haben, referierten die Professoren Dr. Stephan Fuhrer und Dr. Helmut Heiss. Beide waren eigens aus der Schweiz angereist.

Zum Thema „Allfinanz oder Trennung des Versicherungs- vom Bankenaufsichtssystem?“ referierte Dr. Burkhard Lehmann von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht stellvertretend für Dr. Thomas Steffen. – Bereits zum vierten Mal räumte die Wissenschaftstagung auch den jungen Versicherungswissenschaftlern mit einem Workshop breiten Raum ein.



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20. Wissenschaftstagung des Bundes der Versicherten in Timmendorfer Strand war ein voller Erfolg. 135 Teilnehmer diskutierten über Zukunftsfragen der Versicherungswirtschaft. Foto: BdV/Dreyling