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14.12.2007 -
dvb-Presseservice
Wohnen im Alter - Aufgabe und Chance für Immobilienbranche
IIR-Konferenz "Zielgruppe 65plus - Zukunftsmarkt Senioren- und Pflegeimmobilien", 19. und 20. Februar 2008 in Wiesbaden
Wiesbaden/Sulzbach(Ts.), Dezember 2007. Deutschland wird alt: Nach
Informationen des Statistischen Bundesamtes ist im Jahr 2050 ein Drittel der
Menschen älter als 65 Jahre. Elf Prozent werden zu dem Zeitpunkt bereits das
achtzigste Lebensjahr erreicht haben und mit einer Wahrscheinlichkeit von 30
Prozent pflegebedürftig sein. Da Menschen größtenteils in einer normalen Wohnung
altern wollten, müssten Wohnungsbestände stärker an deren Bedürfnisse angepasst
werden, heißt es vom Bundesverband freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen
(BFW). Derzeit wiesen die Wohnungen erhebliche Barrieren auf. (BFW-Studie
"Wohnen im Alter")
Wie sich die Immobilienwirtschaft auf die Zielgruppe
65plus einstellt, welche Projekte tragfähig sind und mit welcher Rendite
Investoren rechnen können, diskutieren Marktbeteiligte auf der IIR-Konferenz
"Zielgruppe 65plus - Zukunftsmarkt Senioren- und Pflegeimmobilien" am 19 und 20.
Februar 2008 im Dorint Hotel Pallas in Wiesbaden.
Die oben zitierten
Zahlen des Statistischen Bundesamtes sind zwei Jahre alt. Eine neue Prognose zur
Entwicklung der Altersstruktur in Deutschland wird Dr. Marie-Therese
Krings-Heckemeier vom Marktforschungsinstitut empirica vorstellen. Auch die sich
verändernde Nachfrage nach Pflegeimmobilien sowie neue Wohn- und Pflegeformen
sind Themen ihres Vortrags. Wie Senioren im Jahr 2020 wohnen werden, diskutieren
zudem Architekten, Projektentwickler und Investoren in einer Podiumsrunde.
Was bringt die reformierte Pflegeversicherung?
Um Pflegegeld
zu erhalten, müssen Interessierte einen Antrag bei der zuständigen Pflegekasse
stellen und sich der Prüfung eines Gutachters vom Medizinischen Dienst (MDK)
unterziehen. Als pflegebedürftig gilt nur, wer mindestens einmal täglich Hilfe
bei Körperpflege, Ernährung oder Mobilität und zusätzlich mehrmals in der Woche
Unterstützung im Haushalt benötigt. (WISO, 10.12.2007) In Deutschland sind das
derzeit rund 2,1 Millionen Menschen, davon 1,4 Millionen ambulant, der Rest
stationär. (Bundesministerium für Gesundheit) Im Oktober verabschiedete die
Bundesregierung die Reform der Pflegeversicherung. Ab 1. Juli 2008 sollen
Pflegebedürftige höhere Leistungen in der ambulanten Pflege bekommen, sich an
Pflegestützpunkte wenden und von Pflegeberatern begleiten lassen können. Welche
Leistungen die Versicherung künftig abdeckt und welche finanziellen Mittel
Pflegebedürftige erwarten können, erläutert auf der IIR-Konferenz Dr. Matthias
von Schwanenflügel (Bundesministerium für Gesundheit und soziale Sicherung). Aus
Sicht privater Betreiber von Pflegeeinrichtungen wird Rainer Wiesner,
Geschäftsführer der bpa Servicegesellschaft, die Konsequenzen aus der
Pflegeversicherung diskutieren.
Nicht nur Vertreter der
Immobilienwirtschaft, auch Banken und Investoren bewerten Senioren- und
Pflegeimmobilien als relevanten Zukunftsmarkt. Nach Informationen des BFW liegt
das Angebot unterschiedlicher Wohn- und Betreuungsformen deutlich unter der
weiter zunehmenden Nachfrage. Das macht sich bereits heute auf dem
Investmentmarkt bemerkbar: Jan Lucht, Vorstand der Investmentgesellschaft Immac,
erklärte im Wirtschaftsmagazin Impulse, geschlossene Fonds zur Finanzierung von
Pflegeheimen seien gefragt wie nie zuvor. "Wir als Anbieter kommen mit dem
Angebot einfach nicht nach." Die Deutsche Capital Management (DCM) musste laut
Impulse ihren im September 2006 aufgelegten Fonds mit Wohnanlagen für Ältere
bereits Ende des letzten Jahres schließen, weil Anleger mit 175 Millionen Euro
weit mehr als das erforderliche Eigenkapital eingezahlt hätten. Sowohl Jan Lucht
als auch DCM-Vorstand Heinz-Theo Tetsch beleuchten auf der IIR-Konferenz die
Pflegeimmobilie als Anlageprodukt.
Die Immobiliengesellschaft Kungsleden
AB hat im September mit dem deutschen Pflegeheimbetreiber Residenz-Gruppe einen
Kooperationsvertrag zur Errichtung von acht Pflegeheimen in Deutschland
geschlossen. Das Investitionsvolumen betrage 51,5 Millionen Euro, berichtete die
Immobilien Zeitung. Ziel von Kungsleden sei es, seinen Bestand an Alten- und
Pflegeheimimmobilien bis Ende 2008 auf rund 500 Millionen Euro zu steigern.
Woran Immobiliengesellschaften einen guten Betreiber erkennen und was eine
funktionierende Zusammenarbeit zwischen Entwicklern, Investoren und Betreibern
ausmacht, schildert Albrecht von Malortie, Geschäftsführer von Kungsleden.
Praxisbeispiele zu Projekten wie dem Seniorenstift Light, realisiert von
feddersenarchitekten, den Wuppertaler Demenz-Wohngemeinschaften, umgesetzt von
LEG Köln Wohnen, und dem Nürnberger Generationenwohnprojekt "wohnenPLUS" runden
das Programm ab. In einer Podiumsdiskussion soll zudem gezeigt werden, welche
Projektideen praxistauglich sind.
Zielgruppe der Tagung sind Vorstände
und Geschäftsführer sowie Fach- und Führungskräfte aus Projekt- und
Bauträgergesellschaften, Städten und Gemeinden sowie öffentlichen Einrichtungen,
Architektur- und Ingenieurbüros, Bau- und Wohnungsunternehmen, Finanzinstitute,
Makler sowie Pflege- und Dienstleistungsunternehmen.
URL: www.deutsche-versicherungsboerse.de/pressespiegel/Wohnen-im-Alter-Aufgabe-und-Chance-f%FCr-Immobilienbranche-ps_7063.html