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16.04.2007 - dvb-Presseservice

Zahl der Schulbusunfälle deutlich gesunken

Schulanfänger besonders gefährdet

(BUK – München) Im Jahr 2005 wurden den Unfallversicherungsträgern der öffentlichen Hand 124.650 meldepflichtige Schulwegunfälle gemeldet. Davon standen 6,4 Prozent (8.013) im Zusammenhang mit der Beförderung von Schülern mit Schulbussen. Damit ist die Zahl der Schulbusunfälle seit 2001 um 26,4 Prozent zurückgegangen. Das geht aus einer Studie hervor, die der Bundesverband der Unfallkassen jetzt in München vorgestellt hat.

Die Studie untersucht die Schulbusunfälle von 2001 bis 2005 u.a. nach Geschlecht und Alter der Betroffenen, nach Schularten, Verletzungen und Unfallzeitpunkt und ermittelt so die Gefahrenschwerpunkte. Die meisten Unfälle ereigneten sich während des Aufenthaltes im Schulbus (57,5 Prozent), gefolgt von Unfällen beim Ein- und Aussteigen (22,3 Prozent), beim Warten an der Haltestelle (15,1 Prozent) und beim Überqueren der Fahrbahn (5,2 Prozent). Mit Hilfe von Cluster-Analysen versucht die Studie außerdem für diese Gefahrensituationen typische Unfallhergänge und Verletzungsmuster zu ermitteln. Am häufigsten betroffen von Schulbusunfällen sind Kinder unter 15 Jahren. 74,7 Prozent der Unfälle entfielen auf diese Altersgruppe. Besonders gefährdet: Jungen und Mädchen zwischen 11 und 14 Jahren. Die Unfallhäufigkeit beim Überqueren der Fahrbahn ist im September – also zum Schulbeginn - besonders hoch (24,0 Prozent). Am häufigsten kam es in Brandenburg, Rheinland-Pfalz und im Saarland zu Unfällen im Zusammenhang mit der Benutzung von Schulbussen.

Ein Fünftel aller Schulbusunfälle ist auf Rangeleien und Raufereien zurückzuführen. Jungen waren dabei mit 64,1 Prozent überrepräsentativ beteiligt. Mehr als die Hälfte (56,8 Prozent) der raufereibedingten Unfälle im Zusammenhang mit der Schulbusbeförderung entfielen auf die Altersgruppe der 11- bis 14-Jährigen. Die meisten raufereibedingten Schulbusunfälle ereigneten sich beim Aufenthalt im Bus (29,6 Prozent) und beim Warten an der Haltestelle (19,7 Prozent). Die Studie zeigt auch, dass das Aggressionspotential nach dem Unterricht deutlich erhöht ist: Mehr als 70 Prozent der raufereibedingten Schulbusunfälle ereigneten sich nach dem Unterricht.

Untersucht wurde bei den tödlichen Schulbusunfällen der Zeitraum von 1996 bis 2005, um eine aussagefähige Datenbasis zu haben. In dieser Zeit ereigneten sich 40 tödliche Schulbusunfälle, davon 27 (67,5 Prozent) beim Überqueren der Fahrbahn. Hier sind es die Jüngsten, nämlich die 6- bis 8-Jährigen, die am häufigsten (59,2 Prozent) betroffen sind. Der zeitliche Gefahren-schwerpunkt liegt mit 70 Prozent der tödlichen Unfälle nach dem Unterricht, zumeist zwischen 13:00 und 14:00 Uhr (32,5 Prozent).

Die Studie „Schulbusunfälle“ steht auf www.unfallkassen.de zum Download zur Verfügung. Dort finden Sie auch weitere Informationen, unter anderem zum Thema Gewalt an Schulen.

Gemeinde-Unfallversicherungsverbände und Unfallkassen setzen auf die Prävention: Mit Aktionen, Informationen für Lehrkräfte und Eltern, Unterrichtsanregungen und Plakaten unterstützen sie die Verkehrssicherheitsarbeit. Im Falle eines Arbeits-, Schul- oder Wegeunfalls sorgen sie für die notwendige Heilbehandlung und Rehabilitation. Bei einer Erwerbsminderung oder nach Todesfällen zahlen die Unfallversicherungsträger zusätzlich eine Rente.

Weitere Informationen zum sicheren Schulweg unter www.unfallkassen.de (http://www.unfallkassen.de/webcom/show_article.php/_c-406/_nr-60/sc-2/i.html)



Frau Roswitha Breuer-Asomaning
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