Zahl der tödlichen Arbeits- und Wegeunfälle 2007 gesunken
Vorläufige Zahlen zu Arbeits-, Wege- und Schulunfällen sowie Berufskrankheiten
Die Zahl der tödlichen Arbeits- und Wegeunfälle ist 2007 gesunken. Das geht aus
vorläufigen Zahlen der Berufsgenossenschaften und der Unfallkassen hervor, die
der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung (DGUV) vorliegen. Danach
ereigneten sich im vergangenen Jahr 630 tödliche Arbeitsunfälle (2006: 711) und
496 tödliche Wegeunfälle (2006: 535). Auch die Zahl der neuen Unfallrenten ging
zurück. Insgesamt gab es allerdings mehr meldepflichtige Arbeits- und
Schulunfälle sowie mehr bestätigte Berufskrankheiten als 2006.
"Die
vorläufigen Ergebnisse für 2007 deuten darauf hin, dass Berufsgenossenschaften
und Unfallkassen die richtigen Angebote in der Prävention machen", erklärt Dr.
Joachim Breuer, Hauptgeschäftsführer der DGUV. In absoluten Zahlen gesunken ist
die Zahl der schweren Arbeitsunfälle. Darauf lässt die Entwicklung bei den neuen
Arbeitsunfallrenten schließen. Hier ging die Fallzahl gegenüber 2006 um 7,9
Prozent auf 17.158 zurück. Die Zahl der Unfallrenten, die durch Wegeunfälle
verursacht wurden, fiel sogar um 13,6 Prozent auf 6.168.
"Es ist
erfreulich, dass diese Rückgänge trotz eines Anstiegs bei der absoluten Zahl der
meldepflichtigen Arbeitsunfälle erreicht wurden", so Breuer weiter. Insgesamt
lag die Zahl der meldepflichtigen Arbeitsunfälle im vergangenen Jahr bei 977.297
und damit um drei Prozent höher als noch 2006. Die Zahl der Wegeunfälle lag bei
167.054, was einem Rückgang von 12,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht.
Der Anstieg der absoluten Zahlen sagt aber nichts darüber aus, ob auch
das Risiko gestiegen ist, Opfer eines Arbeitsunfalls zu werden. Bereits 2006
zeigte sich, dass die absolute Zahl der meldepflichtigen Arbeitsunfälle zwar
gestiegen war, die Zahl der Unfälle gemessen an den geleisteten Arbeitsstunden
jedoch sank. "Das mag paradox erscheinen, erklärt sich allerdings durch den
allgemeinen Beschäftigungszuwachs", sagt Breuer. Mehr Menschen seien in
Beschäftigung und arbeiteten durchschnittlich länger, dadurch gebe es absolut
gesehen auch mehr Unfälle. "Wir vermuten, dass auch hinter dem Anstieg der
aktuellen Unfallzahlen der wirtschaftliche Aufschwung steht", so der
DGUV-Hauptgeschäftsführer. "Sicher können wir allerdings erst im Sommer sagen,
ob sich die Sicherheit bei der Arbeit wie auch in den Jahren davor verbessert
hat." Dann sollen die endgültigen Ergebnisse für das vergangene Jahr
vorliegen.
Weniger Todesfälle in Folge einer Berufskrankheit
Insgesamt
erhielten Berufsgenossenschaften und Unfallkassen im vergangenen Jahr 3,3
Prozent mehr Anzeigen auf Verdacht einer Berufskrankheit (63.284). Die Zahl der
entschiedenen Fälle belief sich im Jahr 2007 insgesamt auf 60.610. Davon
bestätigte sich in 23.817 Fällen der Verdacht auf eine Berufskrankheit, was
einem Anteil von 39,3 Prozent an den entschiedenen Fällen entspricht (2006: 37,7
Prozent).
Die Zahl der anerkannten Berufskrankheiten ging zurück. Sie fiel um
3,4 Prozent auf 13.666 Fälle. Auch die Zahl der neuen Renten infolge einer
Berufskrankheit ist gesunken: um 13,6 Prozent auf 4.126 Fälle. Die Zahl der
Todesfälle in Folge einer Berufskrankheit liegt mit 2.296 um 247 Fälle unter dem
Wert des Vorjahres.
Mehr Schulunfälle, weniger Schulwegunfälle
Den
vorläufigen Zahlen für 2007 zufolge verzeichneten die Träger der
Schüler-Unfallversicherung, Unfallkassen und
Gemeindeunfallversicherungsverbände, weniger schwere Schulunfälle - also Unfälle
an Kindertageseinrichtungen, allgemeinbildenden Schulen, beruflichen Schulen
sowie Hochschulen. Die Zahl der neuen Unfallrenten sank hier um 16,5 Prozent auf
853. Die absolute Zahl der meldepflichtigen Schulunfälle nahm allerdings um 4,7
Prozent auf 1.340.094 zu. "Nach den genauen Gründen hierfür müssen wir suchen",
sagt Breuer. "Wir vermuten allerdings, dass dies mit der Entwicklung der
Ganztagsbetreuung zusammenhängt. Hier wird nachmittags beispielsweise häufig
Sport angeboten. Und dabei besteht natürlich eine höhere
Verletzungsgefahr."
Meldepflichtige Schulwegunfälle ereigneten sich dagegen seltener als im Vorjahr (119.462 Fälle, Rückgang um 4,3 Prozent). Die Zahl der Wegeunfallrenten sank um 27 auf 363. Beinahe unverändert blieb die Zahl der tödlichen Unfälle in der Schüler-Unfallversicherung. Im Jahr 2007 gab es 66, einer mehr als 2006. Davon geschahen alleine 59 auf dem Weg zur Schule und nach Hause.
Herr Stefan Boltz
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