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02.06.2008 - dvb-Presseservice

Zahlungsmoral: Nachzügler Rumänien, Spitzenreiter Österreich

• Kreditversicherer Atradius legt Studie zur Zahlungsmoral in Osteuropa und Österreich vor • Rumänische Unternehmen von internationalen Geschäftspartnern am schlechtesten bewertet • Auch in Ungarn gehen Unternehmen höheres Risiko ein

Köln, Juni 2008 – Die Zahlungsmoral von Unternehmen aus Rumänien wird von deren internationalen Geschäftspartnern am schlechtesten bewertet. 46 Prozent attestieren rumänischen Unternehmen eine „schlechte“ oder „mittelmäßige“ Zahlungsmoral. Am besten schneiden in der aktuellen Studie des Kreditversicherers Atradius Unternehmen aus Österreich ab. 50 Prozent ihrer Geschäftspartner bescheinigen ihnen eine „sehr gute“ oder „exzellente“ Zahlungsmoral. Österreich ist als Stützpunkt vieler Unternehmen für den Handel auf osteuropäischen Märkten von zentraler Bedeutung.

Die Atradius-Studie ergab darüber hinaus, dass Unternehmen aus Rumänien ihre Außenstände auf bis zu 76 Prozent ihres Gesamtvermögens anwachsen lassen – negativer Spitzenwert in Osteuropa. Bei polnischen Unternehmen summieren sich nicht bezahlte Lieferungen und Leistungen immerhin noch auf 36 Prozent des Gesamtvermögens. Rumänische und polnische Unternehmen heben sich mit diesen Werten deutlich vom Durchschnitt der anderen untersuchten Länder ab, hier liegt die Quote der Außenstände in Bezug auf deren Gesamtvermögen zwischen 10 und 14 Prozent. „Die hohen Außenstände in Rumänien zeigen, dass Lieferantenkredite hier als einfachste und günstigste Kreditform genutzt werden“, so Dr. Thomas Langen, Regionaldirektor Deutschland, Mittel- und Osteuropa bei Atradius. „Das Studienergebnis deutet auf eine sehr restriktive Kreditvergabepraxis der rumänischen Banken hin. Immerhin ist Korruption in diesem Land nach wie vor eines der größten Risiken.“

Risiko aufzeigen, um sich besser schützen zu können

Dies sind Ergebnisse der aktuellen Studie “Zahlungsmoralbarometer Mittelund Osteuropa“, die von dem Kreditversicherer Atradius herausgebracht wurde. Atradius befragte hierzu 1.200 Unternehmen aus den osteuropäischen Ländern Polen, Tschechien, Slowakei, Rumänien, Ungarn sowie Österreich. „Das Insolvenzrisiko eines Unternehmens ist stark von der Zahlungsmoral seiner Kunden abhängig“, sagt Langen. Deshalb untersucht Atradius regelmäßig die Zahlungsmoral der Unternehmen. „Wir möchten das Risiko auf den internationalen Märkten aufzeigen, damit sich Unternehmen besser schützen können“, so Langen weiter.

Vorsicht bei Handel mit ungarischen Unternehmen

Ein weiteres Ergebnis der Studie: 30 Prozent der ungarischen Unternehmen attestieren ihren inländischen Geschäftspartnern eine schlechte, weitere 45 Prozent eine mittelmäßige Zahlungsmoral. Damit üben ungarische Unternehmen die größte Selbstkritik. Die Hälfte der Befragten klagt über häufige bis sehr häufige Zahlungsverzögerungen.

Anders sehen das die ausländischen Geschäftspartner. Diese geben der ungarischen Zahlungsmoral durchschnittliche, mit Deutschland vergleichbare Noten. „Diese Diskrepanz zwischen Selbst- und Fremdbild deutet darauf hin, dass ausländische Geschäftspartner die Risiken im Handel mit ungarischen Unternehmen unterschätzen“, so Langen von Atradius. „Die Sicht der ungarischen Unternehmen bestätigt unsere Beobachtung, dass sich die wirtschaftliche Situation in Ungarn erheblich verschlechtert hat“, so Langen weiter. Im vergangenen Jahr gingen pro 10.000 ungarischen Unternehmen 165 in die Insolvenz. Zum Vergleich: In Europa waren es durchschnittlich 67, in Deutschland 90 Unternehmen. Die überdurchschnittlich hohe Anzahl von Insolvenzen registrierte auch die Atradius Kreditversicherung. Die Schadensmeldungen haben sich 2007 in Ungarn verdoppelt.

Kreditversicherung in Österreich am häufigsten genutzt

Gegen die Risiken, die sich aus schlechter Zahlungsmoral ergeben, sichern sich laut Studie die meisten Unternehmen ab. Ein hohes Risiko dagegen gehen polnische Unternehmen ein, hier schützt sich nur etwa jede zweite Firma gegen mögliche Zahlungsausfälle. Unterschiede bestehen in der Art und Weise der Absicherung. Während Firmen aus Tschechien, Polen und der Slowakei am häufigsten Vorauszahlungen verlangen, erwarten Unternehmen in Ungarn die Zahlung bei Lieferung. In Rumänien nutzen die meisten Unternehmen, die sich absichern wollen, Garantien. Nur in Österreich rangiert die Kreditversicherung auf Platz eins der beliebtesten Schutzmaßnahmen. „Wir sehen ein großes Potenzial für Kreditversicherung im Osteuropa-Geschäft. Mit zunehmender Dynamik der dortigen Wirtschaft wächst auch der Bedarf, Lieferantenkredite gerade im Export entsprechend abzusichern“, folgert Langen von Atradius.



Frau Andrea Köhnen
Pressesprecherin
Tel.: 0221 2044 1145
E-Mail: andrea.koehnen@atradius.com

Atradius Kreditversicherung
Opladaner Straße 14
50679 Köln
http://www.atradius.de/

Weitere Informationen zu Atradius:
Atradius ist ein führender Kreditversicherer mit einem Gesamtumsatz von 1,8 Milliarden Euro und einem Marktanteil am weltweiten Kreditversicherungsmarkt von 31 Prozent. Hauptsitz des Unternehmens ist Amsterdam. Atradius versichert jährlich Handelstransaktionen im Wert von über 460 Milliarden Euro gegen Zahlungsausfallrisiken und bietet Produkte und Dienstleistungen rund um Risikotransfer und Forderungsmanagement. Mit 3.900 Mitarbeitern und mehr als 160 Büros in 40 Ländern hat Atradius Zugang zu Informationen über die Bonität von 52 Millionen Unternehmen weltweit und trifft täglich über 22.000 Kreditlimitentscheidungen. Atradius hat ein “A”-Rating von Standard & Poor's (outlook stable) und ein “A2”-Rating von Moody's (outlook stable). Die aktuelle Studie “Zahlungsmoralbarometer Mittel- und Osteuropa“ und alle weiteren Studien der Reihe „Atradius Zahlungsmoralbarometer“ stehen unter www.atradius.de als kostenloser Download zur Verfügung.