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13.07.2007 - dvb-Presseservice

Zeckenalarm!

Auch wenn der Sommer gerade ein wenig Mühe hat! Die Biergärten hatten schon zu Ostern Hochsaison, es grünte und blühte überall vor der Zeit. Leider haben aber ein milder Winter und der warme Frühsommer ihre Schattenseiten. Die Gefahr, von Zecken befallen zu werden ist verbreiteter und intensiver denn je. ARAG Experten machen auf die damit verbundenen Risiken aufmerksam.

Zecken
Sie gehören zur Klasse der Spinnentiere und Schildzecken sind außer in der Arktis und Antarktis weltweit verbreitet. Da Zecken Parasiten sind, benötigen sie andere Lebewesen, um sich von deren Blut zu ernähren. Als Wirte dienen Vögel, Reptilien und Säugetiere, aber auch der Mensch. Viele Zeckenarten gehören sind dabei gefährliche Krankheitsüberträger zwischen den Wirten Die weitverbreitete Vorstellung, dass Zecken sich von Bäumen auf ihr Opfer fallen lassen, ist falsch. Zecken bevorzugen Waldränder und Waldlichtungen in Laub- und Mischwäldern, ebenfalls beliebt bei Zecken sind Bachränder sowie Gebüsche und hohe Gräser an Wegrändern. ARAG Experten raten daher besonders Spaziergängern zur Vorsicht.

Ausbreitung
Der Klimawandel macht sich auch bei den Verbreitungsgebieten der Zecken bemerkbar; die Spinnentiere sind auf dem Vormarsch. Da sich in Deutschland die Durchschnittstemperatur in den vergangenen Jahren um ca. 0,5 °C erhöht hat, gibt es nun viel mehr Gebiete an denen die Parasiten überleben können. Es kann nach Angabe der ARAG Experten kaum noch ein Gebiet als absolut Zeckenfrei angesehen werden.

Borreliose
Die Lyme-Borreliose ist die häufigste durch Zecken übertragene Infektion in Europa. Die Zecken übertragen das Bakterium während des Blutsaugens nach einigen Stunden auf den Menschen. Deswegen kann laut ARAG Experten durch ein schnelles Entfernen der Zecke unmittelbar nach dem Einstich eine Infektion meistens vermieden werden. Eine direkte Übertragung der Borrelien von Mensch zu Mensch ist nicht bekannt, d. h. erkrankte Personen sind nicht ansteckend. Jährlich erkranken in Deutschland zwischen 50.000 und 70.000 Menschen an einer Borreliose.

FSME
Anders als der Name Frühsommer-Meningoencephalitis es vielleicht vermuten lässt, kann man sich nicht nur im Frühsommer mit dem Virus infizieren. Das FSME-Virus löst Erkrankungen aus, die mit grippeähnlichen Symptomen, Fieber und bei einem Teil der Patienten mit einer Meningoencephalitis, der Entzündung des Gehirns einhergehen. Da es sich um einen Virus handelt, lässt sich die Grunderkrankung nicht mit Antibiotika heilen, es ist nur möglich, einzelne Symptome zu lindern. Das macht FSME so gefährlich. ARAG Experten weisen darauf hin, dass im Gegensatz zur Borreliose, für die FSME flächenhafte Endemiegebiete abgegrenzt werden können. Die Zahl der Risikoregionen in Deutschland hat seit 2001 allerdings stetig zugenommen. Und es kommen weitere hinzu - selbst in Brandenburg und in Norddeutschland ist es schon zu einzelnen Infektionen durch gekommen.

Schutz
Die ARAG Experten nennen ein paar Verhaltensregeln, die jeder Spaziergänger in Risikogebieten beherzigen sollte. Der Aufenthalt im hohen Gras oder Unterholz sollte vermieden werden. Wer beim Walsspaziergang geschlossene Kleidung mit langen Ärmeln und lange Hosen trägt, bietet den Parasiten wenig Angriffsfläche. Helle Kleidung ist dabei günstiger als dunkle, denn die Zecken kann man gut darauf erkennen und noch vor einem Stich entfernen. Insektenabweisende Mittel helfen zumindest eine Weile, stellen aber keinesfalls einen sicheren Schutz vor Zecken dar. Wer sich in der freien Natur aufgehalten hat, sollte anschließend seinen Körper gründlich nach Zecken absuchen. Zecken sind winzig klein und krabbeln auf dem Körper und der Kleidung herum, um eine geeignete Einstichstelle für das Blutsaugen zu finden. Sie bevorzugen dünne und warme Hautstellen. Deshalb sollten die Armen, Kniekehlen, der Hals und Kopf sowie der Schritt gründlich nach Zecken abgesucht werden.

Schutzimpfung
Gegen die Lyme-Borreliose gibt es keinen zugelassenen Impfstoff. Gegen die gefährlichere FSME gibt es aber sehr wohl Impfstoffe, die sehr gut verträglich und hoch wirksam sind. Die FSME-Impfung kann allen empfohlen werden, die in einem Risikogebiet leben oder dorthin reisen und Zecken ausgesetzt sind. Auch wer beruflich gefährdet ist, z.B. Forstarbeiter, Jäger und Landwirte, sollte sich unbedingt impfen lassen. Die ARAG Experten verweisen diesbezüglich auf einen interessanten Fall. Ein Polizist wurde auf dem Weg zur Arbeit von einer Zecke erwischt und wollte daraufhin einen Dienstunfall geltend machen. Das Trierer Verwaltungsgericht entschied anders. Die richterliche Entscheidung bedeutet nicht, dass ein Zeckenbiss auf keinen Fall ein Dienstunfall sein kann. Im zu entscheidenden Fall waren die Richter allerdings der Auffassung, dass nicht mit der erforderlichen Sicherheit festgestellt werden konnte, dass das Zurücklegen des Dienstweges für den Zeckenbiss ursächlich war (VG Trier, Az.: 1 K 409/06 TR). Nichtsdestotrotz müssen Ärzte, die Zeckenschutzimpfungen vornehmen, über das Risiko einer entzündlichen Reaktions des Gehirns oder einer Nervenentzündung aufklären. Tun sie dies nicht oder nur unzureichend, können Schadensersatz- und Schmerzensgeldansprüche seitens des Patienten geltend gemacht werden (Brandenburgisches OLG 12 U 186/06).



Frau Brigitta Mehring
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E-Mail: brigitta.mehring@ARAG.de

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