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28.05.2008 - dvb-Presseservice

Zeit der großen Prämienrückgänge zunächst vorbei

- Das zweite Halbjahr 2007 zeigte weiterhin sinkende Prämien aufgrund starken Wettbewerbs - In einigen Sparten hat die Schaden-Kosten-Quote bereits 100 Prozent erreicht

Frankfurt, Mai 2008 – Auch im zweiten Halbjahr 2007 gaben die Prämien in der Industrieversicherung nach oder verharrten auf niedrigem Niveau. Wie nun bereits seit vier Jahren waren in nahezu allen Sparten wieder Prämienreduzierungen möglich. Vor allem in den Sparten Umwelthaftpflicht, Managerhaftpflicht (D&O) und Kfz (Flottenversicherungen) herrschte ein sehr harter Wettbewerb unter den Versicherern. Das zeigt der vom weltweit führenden Industrieversicherungsmakler und Risikoberater Marsh halbjährlich veröffentlichte Versicherungsmarkt-Report für Europa, den Mittleren Osten und Afrika. Mit einem Ende des weichen Marktes ist in diesem Jahr nicht zu rechnen, sofern keine Katastrophenschäden eintreten. Da aber in einigen Sparten die Schaden-Kosten-Quote bereits nahe 100 Prozent liegt, wird der Spielraum für Preissenkungen künftig geringer sein.

Der deutsche Industrieversicherungsmarkt bleibt weiter hart umkämpft. Viele Versicherer sind bereit, mit den ohnehin niedrigen Prämien noch weiter nach unten zu gehen – vor allem dann, wenn es darum geht, attraktive Großkunden zu halten oder zu gewinnen. Große Kunden und solche mit guten Schadenhistorien profitierten deshalb besonders vom weichen Markt. So konnten beispielsweise Fonds mit großen Immobilienportfolios hohe Nachlässe für ihre Gebäudeversicherung erhalten. Ausnahmen bildeten, wie schon im Vorjahr, Bereiche mit steigender Schadenanzahl oder einem höherem Schadeneintrittsrisiko. Hierzu gehören beispielsweise Produktrückrufversicherungen oder die Deckung bestimmter Chemie- und Pharmarisiken. „Nach wie vor wird auf dem Industrieversicherungsmarkt hart um Anteile gekämpft. Neueinsteiger drängen mit niedrigen Prämien auf den Markt, und die etablierten Versicherer ziehen mit, um ihre Anteile zu halten“, berichtet Dr. Georg Bräuchle, COO der Marsh GmbH, der die Platzierung von Versicherungen in Deutschland und Österreich verantwortet. „Dadurch gibt es für Industrieversicherer derzeit nur in Nischengeschäften attraktive Renditen. In einigen Sparten, etwa bei Kfz- oder Kreditversicherungen, sehen wir bereits einen reinen Verdrängungswettbewerb. Hier liegt die Schaden-Kosten-Quote bereits heute fast bei 100 Prozent.“ Neu auf dem deutschen Industrieversicherungsmarkt ist die erst im letzten Jahr gegründete Glacier Insurance, eine Tochter der Glacier Re, die vor allem Haftpflicht- und Transportrisiken zeichnet, und die KA Köln.Assekuranz Agentur, ein Tochterunternehmen der Münchner Rück. Sie wurde von ehemaligen Gerling-Experten gegründet und ist auf Transport-, Unfall- und Luftfahrtversicherungen spezialisiert.

Besonders starker Wettbewerb herrschte nach wie vor auch in der Managerhaftpflichtversicherung (D&O). Die größten Anbieter in diesem Markt sind AIG, Allianz, Chubb, VOV und Zurich. Diese Sparte wandelte sich in den letzten Jahren von einem beratungsintensiven Individualgeschäft zu einem mit bedarfsgerechten und leichter zu handhabenden Produkten, die unter hohem Preisdruck stehen. Das gilt vor allem für die Mittelstands-D&O. Entsprechend fiel das Prämienniveau in dieser Sparte um etwa 10 bis 20 Prozent.

„Bis zum nächsten Renewal wird der Industrieversicherungsmarkt voraussichtlich weich bleiben – was natürlich nur gilt, wenn bis dahin keine Kata­strophenschäden auftauchen“, prognostiziert Bräuchle. „Sollte der Markt dann 2009 anziehen, wird dies für die Mehrheit der großen Industriekunden zunächst ohne größere Konsequenzen bleiben. Denn viele haben den weichen Markt für langjährig garantierte Prämienvereinbarungen genutzt.“

Auch europaweit zeigen die Prämien tendenziell nach unten

In den meisten mitteleuropäischen Ländern zeigte sich ein ähnlicher Trend wie in Deutschland, wobei die Prämien in Belgien und Österreich besonders stark nachgaben. Die osteuropäischen Länder tendierten überwiegend stabil. Mit bis zu 30 Prozent war europaweit der Preisrückgang in der Haftpflichtversicherung am stärksten. Auch hier war der intensive Wettbewerb der wichtigste Grund für die Preisreduktion. Die Prämien bei Kfz-Flottenversicherungen fielen ebenfalls europaweit, mit einzelnen Spitzen von bis zu 30 Prozent in Spanien. Lediglich aus Rumänien wurden wegen gestiegener Schadenzahlen Preiserhöhungen um bis zu 20 Prozent berichtet. Auch in Griechenland stiegen die Prämien im Bereich der Kfz-Versicherung leicht. Aufgrund der Angleichung von Versicherungssummen an EU-Standards werden hier weitere Prämienerhöhungen erwartet.

Der Marsh Versicherungsmarkt-Report

Der Marsh Versicherungsmarkt-Report wird halbjährlich veröffentlicht, um über aktuelle Entwicklungen zu informieren. Er analysiert die von Marsh getätigten Platzierungen bei führenden Versicherern und deckt sieben Versicherungssparten in 40 Ländern ab. Der Versicherungsmarkt-Report steht auf www.marsh.de zum Download bereit.



Frau Katja Kamphans
Leiterin Unternehmenskommunikation
Tel.: 069/6676-624
E-Mail: Katja.Kamphans@marsh.com

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Marsh, ein Unternehmen der Marsh & McLennan Companies (MMC), ist der weltweit führende Versicherungsmakler und Risikoberater mit 26.000 Mitarbeitern in mehr als 100 Ländern. Marsh bietet das gesamte Spektrum an Dienstleistungen, um Risiken von Unternehmen, öffentlichen Einrichtungen und Privatpersonen zu erkennen, zu bewerten und zu bewältigen. Für die Marsh GmbH, ehemals Gradmann & Holler, sind rund 650 Mitarbeiter an den Hauptstandorten Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, Hamburg, Leipzig, München, Stuttgart und Wien tätig.

Marsh & McLennan Companies (MMC) ist ein internationales Dienstleistungsunternehmen mit mehr als 55.000 Mitarbeitern und einem Jahresumsatz von über 11 Milliarden US-Dollar. Zu MMC gehören neben Marsh auch der Rückversicherungsmakler Guy Carpenter, der Risiko- und Technologieberater Kroll, die Beratung für Personal- und Finanzmanagement Mercer sowie die Unternehmensberatung Oliver Wyman. Die Aktie von MMC (Börsenkürzel: MMC) wird an den Börsen von New York, Chicago und London gehandelt.

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