Anzeige
29.01.2008 - dvb-Presseservice

Zeitwertkonten gewinnen an Bedeutung

Finanzierung von Vorruhestandsregelungen trägt zu wachsender Attraktivität von Zeitwertkonten-Modellen bei

Frankfurt – Zeitwertkonten sind ein wichtiges personalpolitisches Instrument, um die anstehenden demografischen Herausforderungen zu meistern. Zu den wichtigsten, mit der Einrichtung von Zeitwertkonten verfolgten Unternehmenszielen zählen die längerfristige Auslastungssteuerung sowie die Gestaltung von Vorruhestandsregelungen. Allerdings unterstützen aktuell implementierte Systeme diese Zielstellungen noch nicht in jedem Fall optimal. Um mit dem Personalinstrument Zeitwertkonto die vom Arbeitgeber gewünschten Mitarbeitergruppen im Unternehmen besser zu erreichen, ist der Aufbau von flexiblen und vor allem stärker differenzierten Modellen notwendig. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Studie der auf Personalmanagement-Themen spezialisierten Unternehmensberatung Rauser Towers Perrin unter rund 100 großen und mittleren Unternehmen.

Zeitwertkonten als wichtiges Personalinstrument

Vor dem Hintergrund der gesetzlich geregelten Anhebung des Rentenregeleintrittsalters und neuen Bedingungen für die Altersteilzeit werden Zeitwertkonten noch stärker als attraktives personalpolitisches Instrument bewertet. So geben 94 Prozent der Studienteilnehmer an, dass Zeitwertkonten eine wichtige Rolle bei der Bewältigung der demographischen Herausforderungen auf dem Arbeitsmarkt spielen. Im Wesentlichen wird dies begründet mit der Finanzierung des vorgezogenen Ruhestands in Kombination mit künftigen ungünstigeren Bedingungen der Altersteilzeitregelung.

Bei knapp einem Drittel der Befragten sind Zeitwertkonten bereits im Unternehmen etabliert. Dabei handelt es sich vor allem um mittelständische bis große Unternehmen. Betriebe mit weniger als 5.000 Mitarbeitern zeigen sich dagegen deutlich zurückhaltender im Hinblick auf den Einsatz dieses Instruments. „Das wird sich ändern“, erwartet allerdings Dr. Claudio Thum, Studienautor und Experte für betriebliche Versorgungssysteme bei Rauser Towers Perrin in Reutlingen, „denn von der zunehmenden Verbreitung standardisierter und kostengünstigerer Verwaltungslösungen werden vor allem kleinere und mittlere Betriebe profitieren.“

Neue Zielstellung: Steuerbarer Vorruhestand

Fast drei Viertel der Studienteilnehmer (74%) geben an, dass das Hauptziel von Zeitwertkonten in ihrem Unternehmen die Finanzierung des vorgezogenen Ruhestands ist. Bei Unternehmen, die ihre Zeitwertkonten in Geld führen, liegt dieser Wert sogar bei nahezu 100%. Christian Schulz, Studienautor und Berater bei Rauser Towers Perrin interpretiert dies als Anlass für eine notwendige Neuausrichtung der Zeitwertkontenmodelle: „Wir sehen, dass sich mit der Änderung der Ziele auch die Anforderungen an die Modellgestaltung ändern. Freiwillige Modelle zum Bruttosparen sind in aller Regel ungeeignet für den Vorruhestand. Stattdessen werden auf Mitarbeitergruppen abgestimmte und für den Arbeitgeber steuerbare Lösungen benötigt.“

Kontenführung in Geld dominierend

Die breite Akzeptanz der bereits implementierten Zeitwertkonten lässt sich auch an den Dotierungshöhen seitens der Arbeitnehmer ablesen. Durchschnittlich werden jährlich ca. 2250 Euro in die in Geld geführten Konten eingebracht, was in etwa vier bis fünf Prozent des jährlichen Einkommens entspricht. Auch bei den in Zeit geführten Konten bewegt sich die Durchschnittsdotierung in einer ähnlichen Größenordnung.

Zunehmend, so ein weiteres Ergebnis der aktuellen Analyse, werden Wertguthaben im Rahmen von Zeitwertkonten in Geld geführt. Während das Verhältnis zu den in Zeit geführten Konten vor fünf Jahren noch nahezu ausgewogen war, belief sich ihr Anteil bei den im vergangenen Jahr eingeführten Lösungen auf weniger als 20 Prozent, was bereits ein Indiz für den Wandel der Modelle zur langfristigen Vorruhestandslösung ist. Sicher haben auch die am Markt vorhandenen standardisierten Verwaltungsangebote zu dieser Entwicklung beigetragen.

Herausforderungen auch in der Politik erkannt

Laut Studienautoren ist der Ausblick für Zeitwertkonten in Deutschland positiv – nicht zuletzt weil es erklärtes politisches Ziel ist, in den kommenden Jahren die Verbreitung von Langzeitarbeitskonten signifikant zu steigern. So wird derzeit eine vom Sozialministerium geplante Gesetzesnovelle zur besseren Absicherung von Lebensarbeitszeitkonten intensiv diskutiert. Im Vordergrund der Neuregelung steht der verbesserte Schutz der Konten im Konkursfall. „Der aktuelle Referentenentwurf ist aber noch in einem frühen Diskussionsstadium und an vielen Stellen detaillierungsbedürftig“, so Rauser Towers Perrin-Experte Claudio Thum. „Die generelle Ausrichtung stimmt aber.

Hintergrundinformationen zur Analyse

In die aktuelle Rauser Towers Perrin-Untersuchung zu Zeitwertkonten sind die Antworten von HR-Managern und Themenverantwortliche aus 98 Unternehmen befragt. Als Basis diente ein umfassender Fragenkatalog der die Themenfelder Zeitwertkonten als Mittel zur Finanzierung des vorgezogenen Ruhestandes, Herausforderungen bei der Einführung sowie Optimierung von Zeitwertkonten fokussierte. Zur Gruppe der teilnehmenden Unternehmen zählten Vertreter aller Kernbranchen. Es wurden überwiegend mittlere bis große Unternehmen addressiert.

Eine Zusammenfassung der Studienergebnisse ist kostenlos zu beziehen bei: Towers Perrin, Frau Anna-Maria Angermann, Eschersheimer Landstraße 50, 60322 Frankfurt/Main, Tel.:069 1505-5161, E-Mail: marketing_germany@towersperrin.com.



Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Herr Thomas Mueller
Manager PR Towers Perrin
Tel.: 49 69 1505 5118
E-Mail: thomas.mueller@towersperrin.com

Towers, Perrin, Forster & Crosby, Inc
Eschersheimer Landstraße 50
60322 Frankfurt
Deutschland
http://www.towersperrin.com/tp/jsp/hrservices_home.jsp?selected=home&language_code=de_DE

Hintergrundinformationen zu Towers Perrin

Towers Perrin zählt zu den weltweit führenden Management-Beratungen und bietet innovative Lösungen in den Beratungsbereichen HR Services (Human Resource Management Consulting), Managementberatung für Finanzdienstleister (Tillinghast) sowie Reinsurance. Mit mehr als 5.000 Mitarbeitern agiert Towers Perrin in weltweit 26 Ländern. Im deutschsprachigen Raum arbeiten derzeit rund 290 Mitarbeiter an den Standorten Frankfurt, Köln, Reutlingen, Wien und Zürich. Im Geschäftsfeld HR Services berät Towers Perrin Unterneh­men in der Strategieumsetzung zu HR-Management-Fragstellungen. Schwerpunkte sind dabei Vergütung, Kulturveränderungen, M&A, betriebliche Altersversorgung, Talent Management sowie Strategie und Orga­nisation der HR-Funktion. Im Bereich der betrieblichen Altersversorgung (bAV) werden sämtliche Aktivitäten unter der Marke Rauser Towers Perrin gebündelt.