Zuerst Menschen mit Risikofaktoren vor Grippe schützen
Der derzeit zur Verfügung stehende Impfstoff gegen die menschliche Virusgrippe verhindert nach Aussagen des Robert Koch-Instituts nicht eine eventuelle Ansteckung mit der Vogelgrippe. Gegen das Vogelgrippe-Virus (H5N1) gibt es bislang noch keinen Impfschutz.
Damit es jetzt nicht zu einem Engpass bei der Schutzimpfung für Menschen mit einem erhöhten Risiko für einen schweren Verlauf der menschlichen Grippe kommt, schließt sich die AOK der Empfehlung des Paul-Ehrlich-Instituts und des Robert Koch-Instituts an. Danach sollten zunächst Personen die Schutzimpfung gegen die jährliche Grippewelle erhalten, die zu folgenden besonders gefährdeten Gruppen gehören:- Personen mit Grundleiden, zum Beispiel Herzkreislaufkrankheiten oder chronischen Lungenerkrankungen,
- Menschen über 60 Jahre,
- medizinisches Personal.
Die AOK empfiehlt die Grippeschutzimpfung zudem für Personen, die beruflich viel mit anderen Menschen zu tun haben. "Entscheiden sich jetzt mehr Menschen aus den Risikogruppen für eine Grippeschutzimpfung als in den vergangenen Jahren, könnte die Diskussion um die Vogelgrippe dazu beitragen, dass in Deutschland weniger Menschen an Grippe sterben", so die AOK in einer Pressemitteilung von 21. Oktober 2005.
Vorsichtsmaßnahmen eingeleitet
In Deutschland haben sich bislang weder Tiere noch Menschen mit Vogelgrippe-Viren
infiziert. Damit das so bleibt, haben die zuständigen Ministerien und Behörden eine Vielzahl von Maßnahmen eingeleitet. Dazu gehört das Importverbot für Geflügelprodukte aus betroffenen Regionen. Als
weitere Vorsichtsmaßnahme hat das Bundesministerium für Verbraucherschutz am 19. Oktober angeordnet, dass ab dem 22. Oktober bundesweit Geflügel für einige Wochen nicht mehr im Freien gehalten werden
darf. So sollen die von Landwirten und Privatleuten gehaltenen Tiere vor Kontakt mit möglicherweise infizierten Zugvögeln geschützt werden.
Ansteckungsgefahr lässt sich
eindämmen
Ein nach Deutschland eingeschlepptes Vogelgrippevirus (H5N1) wäre nach Einschätzung des Robert-Koch-Institutes (RKI) in erster Linie für das Geflügel eine Bedrohung.
Personen mit engem Kontakt zu kranken Tieren müssten dann geeignete Schutzmaßnahmen ergreifen. Das Vogelgrippe-Virus befindet sich in Sekreten der Atemwege der Vögel und in ihrem Kot.
Für die
allgemeine Bevölkerung gibt es nach Aussage des RKI in Deutschland derzeit jedoch kein erkennbares Risiko. Um Ansteckungen in betroffenen Gebieten zu vermeiden, rät das Auswärtige Amt allen, die in
Ost- und Südosteuropa oder Südostasien unterwegs sind, den Kontakt zu lebendem und totem Geflügel zu vermeiden. Sie sollten beispielsweise keine Vogel- und Geflügelmärkte besuchen.
Das
Vogelgrippevirus ist eng mit dem Erreger der menschlichen Virusgrippe verwandt. Die Vogelgrippe überträgt sich aber bislang nur selten vom Geflügel auf den Menschen. Es besteht jedoch das Risiko, dass
sich die Viren genetisch verändern und dadurch effizient auch von Mensch zu Mensch übertragen werden können. Dann bestünde die Gefahr einer weltumspannenden Epidemie, einer so genannten Pandemie.
Weiterführende Informationen
- Antworten auf häufig gestellte Fragen zur Vogelgrippe (Robert-Koch-Institut)
- Aktuelle Situation und Fachinfos (Robert-Koch-Institut)
- Maßnahmen und Informationen des Bundesministeriums für Verbraucherschutz
- Informationen des Auswärtigen Amtes für Reisende
- US-Center for Disease Control and Prevention (englisch)
Pressesprecher
Herr Udo Barske
Tel.: (02 28) 843-310
Fax: (02 28) 843-507
E-Mail: udo.barske@bv.aok.de
AOK-Bundesverband
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