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26.10.2010 - dvb-Presseservice

vdek-Statement zur Anhörung im Gesundheitsausschuss des Deutschen Bundestages

Anlässlich der Anhörung zum GKV-Finanzierungsgesetz im Gesundheitsausschuss des Deutschen Bundestages am 25. Oktober 2010 erklärt Thomas Ballast, Vorstandsvorsitzender des Verbandes der Ersatzkassen e. V. (vdek):

"Die Pläne der Regierungskoalition stärken die private Krankenversicherung (PKV) in einem nicht akzeptablen Ausmaß. Von einem fairen Wettbewerb zwischen gesetzlicher Krankenversicherung (GKV) und PKV kann nicht mehr die Rede sein. Insbesondere durch die Verkürzung der Wartezeit für einen Wechsel in die PKV wird die GKV deutlich finanziell und in ihrer Marktposition geschwächt. Die von der Koalition genannten Mindereinnahmen von jährlich 200 Millionen Euro sind zumindest für das Jahr 2011 deutlich zu niedrig angesetzt, die Ersatzkassen gehen von über 500 Millionen Euro aus, die der GKV in 2011 verloren gehen. Zu berücksichtigen sind neben dem Einmaleffekt auch der Nachholeffekt, der sich durch die auslaufende Wartezeit aus der alten Regelung ergeben dürfte. So ist zu erwarten, dass in 2011 etwa 100.000 GKV-Versicherte in die PKV wechseln (2011: 50.000 Wechsler Einmaleffekt, 50.000 Wechsler aufgrund Nachholeffekt).

Mit den Regelungen hilft der Gesetzgeber der PKV, ihr Geschäftsmodell zu stärken und ihre defizitäre Ausgabenentwicklung in den Griff zu bekommen. Die Privilegien lässt er aber unangetastet. Das Geschäftsmodell der PKV ist entgegen eigenen Behauptungen aber alles andere als stabil, was die Ausgaben- und Prämiensteigerungen der letzten Jahre zeigen.



Frau Michaela Gottfried
Tel.: 0 30 / 2 69 31 - 12 00
Fax: 0 30 / 2 69 31 - 29 15
E-Mail: michaela.gottfried@vdek.com

Verband der Ersatzkassen e. V.
Vdek
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