15.03.2023

Nachhaltigkeit, Aktien oder Politik-Produkte: Was kommt beim Kunden besser an?

Was halten die Kunden von der Bürgerrente, trauen sie der Politik bei der geförderten Altersvorsorge noch und hat sich die Angst vor Aktien gelegt? Eine Stimmungsumfrage gibt den erfahrenen Beratern recht.

Im dvb-Blickwinkel nutzen wir die branchenweite Verbreitung unseres Newsletters, um schnell individuelle Umfragen an die Leserschaft zu richten. So kontrovers die Fragen intern abgestimmt werden, so unterschiedlich sind die Antworten unserer Leser. Und so soll es auch sein, keine akademische Studie, sondern ein Stimmungsbild wie beim Tischgespräch in der Mittagspause.

Unsere Frage zu diesem Thema lautete:
Die Bürgerrente soll einfacher, verständlicher, nachhaltiger und renditestärker sein. Haben Sie schon Kundenreaktionen dazu bekommen?

Die Altersverteilung der dvb-Redaktion entspricht der der gesamten Branche. Die Älteren erinnern sich noch an die bAV durch Entgeltumwandlung in Höhe von 3.408 DM mit Pauschalversteuerung. Ein Erfolgsmodell für alle Beteiligten, bis die Politik auch etwas abhaben wollte und sich das Geschäft nicht mehr lohnte. Auch das „Fondssparen“ war eine lohnende Investition, schon die vermögenswirksamen Leistungen brachten nach einigen Jahren mit guter Börsenentwicklung beachtliche Summen zusammen. Als die Politik die hohen Sparvermögen in den Steuersystemen sah, erfand sie die Abgeltungsteuer und reduzierte die Attraktivität zu Lasten der Sparer und brach erstmals mit dem Prinzip der steuerlichen Besitzstandswahrung. Die politisch motivierten Konstruktionen sowie der Erfolg von Riester- und Rürup-Rente dürften auch der jüngeren Generation bekannt sein. Vor diesem Hintergrund wollten wir wissen: Was sagen die Kunden zur „Bürgerrente“? Können solche Anlagevehikel noch die Aufmerksamkeit der Kunden gewinnen?

Das Ergebnis der knapp 500 Antworten sehen Sie hier – oder in Echtzeit auf der Seite.

Nachhaltigkeit ist für mehr als ein Viertel der Kunden kein Kriterium, wenn es um eine rentable Altersvorsorge geht. Es ist davon auszugehen, dass noch mehr Anleger als Homo Oeconomicus ihren eigenen Nutzen maximieren wollen, dies aber entgegen dem Zeitgeist nicht offen bekennen.

Aktien sind für ein Viertel der Kunden immer noch ein Angstthema, wenn es um die eigene Altersvorsorge geht. Und angesichts der aktuellen Ereignisse an den Finanz- und Währungsmärkten gelten die alten Gegenargumente nicht mehr.

Die Riester-Rente wurde von Politik und Prominenz medial in Szene gesetzt, unrühmliche Erinnerungen an die "Hannover-Connection" werden wach, offenbar auch bei 21% der Kunden der Befragungsteilnehmer.

Und fast ein Drittel der Kunden hat offensichtlich kompetente Berater, die flexiblere Anlageformen kennen und beraten können.

Henning Plagemann

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