Laut Statistischem Bundesamt sind die Preise für Häuser und Wohnungen in Deutschland im Jahresvergleich um 8,4 Prozent gesunken. Dies ist der stärkste Rückgang seit Beginn der Zeitreihe im Jahr 2000.

Hoffnungsschimmer: Laut einer EZB-Umfrage unter Banken hat die
Nachfrage nach Immobilienkrediten etwas angezogen
Viele potenzielle Verkäufer von Bestandsimmobilien sind aber offenbar nicht bereit, spürbare Preiszugeständnisse zu machen
Die Verkäufer unterschätzen einen wichtigen Aspekt, der die Käufer bei den Preisen für Bestandsimmobilien abschreckt: Die notwendige energetische Sanierung, die viel Geld kostet und mit der Inflation der Baustoffpreise täglich teurer wird. Gerade bei Altbauten ist das ein erheblicher Aufwand, der oft unterschätzt wird und zusätzlich auf die Verkaufspreise drückt.
Die Verbraucherzentrale schätzt die notwendigen Sanierungskosten für Gebäude aus den Baujahren 1919 bis 1978 auf 400 bis 510 Euro pro Quadratmeter. Das war vor drei Jahren, heute dürften die Kosten um 20 Prozent höher liegen.
40 Prozent der Privatpersonen gehen davon aus, dass die Immobilienpreise in den nächsten zwölf Monaten steigen werden
Laut einer Umfrage der Bundesbank gehen 40 Prozent der Privatpersonen davon aus, dass die Preise in den nächsten zwölf Monaten steigen werden. Die Analysten der Commerzbank gehen deshalb davon aus, dass die Preise für Bestandsimmobilien in den letzten zwei Jahren gefallen sind, weil die Eigentümer aus Notlagen verkauft haben, also wegen Umzug, Scheidung, Tod. Es ist jedoch davon auszugehen, dass die Preise von 2021 vorerst nicht mehr erreicht werden, so dass die Verkäufer über kurz oder lang ihre Forderungen dem Marktniveau anpassen werden.
Die Zahl der neu abgeschlossenen Hypothekenverträge liegt um ein Drittel unter dem Niveau vor der Zinswende
Die Bundesbank geht davon aus, dass die Preise noch weiter sinken müssen, um sich wieder an ihre langfristigen Bestimmungsfaktoren wie Zinsen und Einkommen anzupassen. Wenn die Einkommen weiter steigen und die Zinsen für zehnjährige Kredite auf dem aktuellen Niveau von rund 3,5 Prozent bleiben, reicht ein Rückgang der Immobilienpreise um fünf Prozent, um wieder das Niveau vor dem Immobilienboom 2010 zu erreichen.
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