Vermehrte Bestandsbereinigung in PHV und RS ?

12.01.2015 10:11:38

Werte Kollegen ,

mir fällt in letzter Zeit das vermehrte Aufkündigung auf Grund Schadensquote in RS und PHV auf ! Einzelschicksale ?

Bis dato heute die insgesamt vierte vorzeitige Kündigung (hier eine PHV ) wegen zwei kleinerer Schäden auf dem Tisch ! Wie sehen ihre Erfahrungen dazu aus in den vergangenen Monaten ?

Mit freundlichen Grüßen

[Name ausgeblendet]

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12.01.2015 11:10:40

Sehr geehrter Herr [Name ausgeblendet],

diese Tendenz kann ich bis jetzt in meinem Bestand nicht sehen. Bei welchen
Gesellschaften haben Sie diese Erfahrungen gemacht? Gruss

[Name ausgeblendet]

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12.01.2015 11:43:30

Sehr geehrter Herr [Name ausgeblendet],

im PHV Bereich Janitos , Ideal Versicherungen , im RS Bereich Roland sowie
ADVO Card !

In allen Fällen handelt es sich um übertragene Verträge .

Mit freundlichen Grüßen

[Name ausgeblendet]

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12.01.2015 13:15:00

Hallo Herr [Name ausgeblendet],
ausser der Sparte Wohngebäude gibt es in meinem Bestand auch keine
signifikant steigende zahl an Kündigungen aufgrund der Schadenquote.
Meine Partner sind u.a. Haftpflichtkasse Darmstadt, Interrisk, Domcura, NV,
Ammerländer, Häger etc.

Mit freundlichen Grüßen

[Name ausgeblendet]

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12.01.2015 14:35:22

Hallo Herr [Name ausgeblendet],

es gibt in der PHV gewisse Schadensmuster, bei denen bei mir (je nach
Häufigkeit) auch die Alarmglocken klingen.

Ich selbst hatte über 30 Jahre einen kleineren PHV-Mietsachschaden
(waren damals 700 DM).
Wenn man dann Kunden hat, die im Schnitt alle 2 Jahre bei Bekannten oder
Verwandten irgendetwas (Smartphone, Kamera, ...) fallen lassen, kommt
mir das schon etwas seltsam vor.

Ich erinnere mich noch an ein Kundengespräch.
Auf meine Frage zum Punkt "geliehene und gemietete Sachen" kam ein
klares nein, verbunden mit der Ergänzung: "Das wäre ja fast schon eine
Anstiftung zum Versicherungsbetrug" ;-)

Viele Versicherer arbeiten hier inzw. mit Präventionssoftware gegen
Versicherungsbetrug (Detica NetReveal).

>>> http://www.businesswire.com/news/home/20120116005138/de/

Seit 2011 betreibt der GDV, wie Sie warscheinlich aber ohnehin schon
wissen, ein Hinweis- und Informationssystem (HIS).
Gespeichert werden dort ggf. Daten über den VN, Geschädigte, oder Zeugen.
"Eine Hand wäscht die Andere" (über die PHV) oder Personen, die immer
wieder (natürlich rein zufällig) Zeuge von kleineren Verkehrsunfällen
sind, fällt/fallen da natürlich schon mal auf.

>>>
http://de.wikipedia.org/wiki/Hinweis-_und_Informationssystem_der_Versicherungswirtschaft

In der Sparte Rechtsschutz gibt es bekanntlich immer wieder Leute, die
diese wegen jeder Kleinigkeit sofort in Anspruch nehmen.
Wir sehen das dann, wenn uns die glorreiche Aufgabe zuteil wird, diese
anzufordern, um damit Alternativen abzuklappern.
Die dann zu vereinbarende SB wird meist nur murrend akzeptiert. Die
Schadenhäufigkeit in den Folgejahren geht hingegen weitgehend in
Richtung null (schon mehrfach erlebt).

Wären wir auf Seiten des Versicherers, würden wir uns von diesen Kunden
sicher auch trennen wollen.

Ich habe aber die Erfahrung gemacht, dass die meisten VR zuvor einen
Warnschuß in Richtung Makler abgeben, zumindest dann, wenn kein
konkreter Hinweis auf Betrug vorliegt.

Mit freundlichen Grüssen

[Name ausgeblendet]

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12.01.2015 14:06:18

Sehr geehrter Herr [Name ausgeblendet],

Bestandsbereinigungen sind doch so alt wie die Versicherungswirtschaft.
Wenn die Schadensquote aus dem Ruder gelaufen ist oder dies zu droht können Versicherer a) die Prämien für den Gesamtbestand hochziehen, b) schlechte Risiken herauskündigen und/oder c) alle Nase lang neue Tarife auf den Markt bringen (typisch Kfz).

Die Situation ist in einigen Sparten (insbesondere Wohngebäude) für die Gesamtbranche untragbar geworden und das sollte bekannt sein (GDV-Zahlen).
http://jahrbuch.gdv.de/2012/de/geschaftsverlauf-in-den-versicherungszweigen-und-arten/scha
Links können Sie die einzelnen Sparten anklicken.

Hinzu kommen desolate Kapitalerträge durch staatlich verordnete Niedrigzinsen (damit die Staatsverschuldung noch bedient werden kann, getilgt ist ja noch nie geworden).
Das zu Beginn des Jahres geparkte Geld kann nicht mehr lohnend eingesetzt werden.

Hinzu kommt ein brutaler Preiskampf mit teilweise unübersehbaren Dumpingangeboten.
Hier kann man durch Marktbeobachtung und Preisvergleiche filtern, Motto: wer die gleiche Leistung deutlich unter Markt anbietet hat seine Probleme vorprogrammiert, wer langjährig preisstabil ist und attraktive Prämien hat besitzt die Voraussetzungen für solides Geschäft.
Sind die Prämien auffällig niedrig im Vergleich zum Wettbewerb gilt:
Entweder die Annahmepolitik stimmt (Risikoauswahl), oder die Leistungsabteilung muss "kürzen†oder aber die Prämien explodieren.

Im Eigenbestand hat man ja meist die Möglichkeit kritische Kunden noch vor dem Versicherer auf kritische Situationen (individuelle Schadensquote bzw. *häufigkeit) hinzuweisen.
Und die Folgen einer Kündigung.
Bei Neukunden hat man Chancen, sollte aber genau prüfen ob hier eine individuelle (und gerechtfertigte) Kündigung vorliegt oder aber "nur†eine Sanierung des Gesamtbestandes.

Mit den besten Grüßen

[Name ausgeblendet]

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12.01.2015 14:11:33

Hallo Herr [Name ausgeblendet],

es scheint sich wirklich um Einzelfälle zu handeln aber eben ärgerlich, weil
man Sorge dafür tragen muss das die angedrohte Kündigung durch den VR
abzuwenden ist. Wer nimmt schon gerne durch VR gekündigte Verträge im SHU
Bereich ? Das bringt
mich zur nächsten Frage : Wer zeigt sich kulant in der Aufnahme bei SHU
Verträge mit Vorschäden ?

Viele "Lieblinge" machen da dicht oder stellen nur mit höheren SB bzw.
Beiträgen / Ausschluss eine Annahme in Aussicht !

Gute Erfahrungen konnten meinerseits mit der Haftpflichtkasse Darmstadt oder
ASKUMA gemacht werden ! Bei Rechtsschutz
Deurag oder ARAG !

Mit freundlichen Grüßen

[Name ausgeblendet]

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12.01.2015 19:25:35

Sehr geehrter Döring,

natürlich sind mir Bestandsbereinigungen nicht fremd ! Gab `s mal Zeiten wo man mit einem "5 vor 12†Zettel in der Hand sich die kritischen Kandidaten in seinem Bestand angeschaut und mit Ihnen beratschlagt hat , was man denn nun aus seiner PHV zu machen sei.. Lang , lang ist es her *zwinker*

In Zeiten von Preis / Leistungsschlachten , Niedrigzins und schmelzen Rücklagen der Gesellschaften haben Sie schon richtig vermerkt wird das immer wieder passieren . Man hat nur als Makler ein "komisches Gefühl†wenn aus einer
Richtung vermehrt "Bereinigung†betrieben wird ! Siehe den Vorgang Zurich ,erst leise dann extrem Wohngebäude
kündigen ..

Im Falls z.Bsp. der Roland RS wurde auch seitens anderer RS Versicherer ab Oktober 2014 ein wesentlich erhöhte Anfrage wegen gekündigter Verträge festgestellt ! Da sich die Janitos in Re-Kalibrierung (siehe Gothaer News im
November dazu ) befindet , erklärt vielleicht das erhöhte Aussortieren ..

Ich fand wie gesagt es nur interessant das rein übertragende Verträge gewesen sind ..als ob man gewartet hat seiner
eignen Stammagentur so etwas nicht antun zu müssen ..und der jetzt betreuende Makler bekommt die / den schon unter ..der hat ja Auswahl !

Sei's drum , man weiß in Zukunft umso besser , wer dann nicht in die engere Wahl kommt..

Mit kollegialen Grüßen

[Name ausgeblendet]

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13.01.2015 11:11:53

Hallo Herr [Name ausgeblendet] ,

ja wer kennt sie nicht , die berühmten Waschbecken Zerstörter , "Brillen"
Zersetzer , Handy "..und da war es passiert" Fallen Lasser ! Lieben wir sie
nicht alle ?

Natürlich muss man den Kopf schütteln wenn eine RS wegen drei Mal in
Anspruchnahme in Sachen " Blitzer" gekündigt wird..oder die PHV weil
wiederholt das "Schlüsselrisiko" in Anspruch genommen wurde !

Die Programme , gerade HIS sind keine unbekannten Größen , zumal dem
Versicherungsbetrug einigermaßen Einhalt geboten werden kann ..? sollte !

Der Warnschuss , wie sie es so schön nannten , beträgt heute maximal einen
Monat. Danach werden solche Verträge seitens des VR gekündigt !

Mit freundlichen Grüßen

[Name ausgeblendet]

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