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31.08.2006 - dvb-Presseservice

Pütter: "Private-Equity-Investitionen dienen allen Partnern"

Private Equity fördert Wohlstand, Beschäftigung und soziale Sicherheit für alle, sagt Thomas Pütter, der Chef von Allianz Capital Partners, im Interview mit Allianz.com News. Er fordert deshalb ein Private-Equity-Gesetz in Deutschland.

Allianz.com News: Herr Pütter, wie ist die Stimmung in der Branche?   
   
Pütter: Zum Glück wird Private Equity wieder mit mehr Vernunft betrachtet. Die Diskussion hat sich in den letzten Monaten versachlicht, und die neue Bundesregierung hat ebenso wie viele Privatunternehmen die volkswirtschaftliche Bedeutung von Wagniskapital erkannt.

Worin besteht diese Bedeutung?   
   
Pütter: Private-Equity-Investitionen dienen allen beteiligten Partnern und schaffen in vielen Fällen Arbeitsplätze. Neben guten Produkten brauchen Unternehmen auch Kapital und wirtschaftliches Know-how, damit ihre Ideen Früchte tragen. Erst prosperierende Unternehmen verwandeln Innovationen und Patente in klingende Münze, schaffen Arbeitsplätze und mehren den Wohlstand für alle. Dazu leistet Private Equity einen wichtigen Beitrag.

Wie ist es darum denn in Deutschland bestellt?   
   
Pütter: Wir müssen dringend alle erreichbaren Hebel in Bewegung setzen, damit Hochtechnologie-Unternehmen gegründet und gefördert werden. Die USA mit ihrem lebendigen Private-Equity-Markt sind uns da weit voraus. Das lässt sich in der Zahl der Unternehmensgründungen ablesen.
              
Aber es gibt in Deutschland Förderprogramme wie den High-Tech-Gründerfonds…   
   
Pütter: Das ist unbestritten, aber das alleine genügt nicht. Der High-Tech-Fonds soll über fünf Jahre rund 270 Millionen Euro investieren. Über fünf Jahre! Das kleine Israel stellt seinem "Chief Scientist" pro Jahr 350 Millionen US-Dollar zur Verfügung, wohlgemerkt in einem Land, in dem nur sieben Prozent der deutschen Bevölkerung lebt. Wir verschenken immer noch viele Chancen zu Wagnis und Innovation im eigenen Land.

Woher soll das Geld denn kommen?   
   
Pütter: Dafür braucht es keine Steuermillionen. Ein zentraler Ansatzpunkt ist es, privates Kapital für Private Equity zu mobilisieren, also Gelder von Pensionsfonds, Banken, Versicherungen, öffentlichen Einrichtungen oder Stiftungen. Die hohe Sparquote in Deutschland stellt ein Riesenpotential dar. Und je dringender es wird, für den Ruhestand vorzusorgen, umso sinnvoller ist es, auch von den überdurchschnittlich hohen Renditen von Private Equity zu profitieren.

Was steht dem im Wege?   
   
Pütter: Zum einen Vorurteile und Ängste – Stichwort "Heuschrecken". Zum anderen besteht gegenwärtig in Deutschland die Gefahr, dass ein Wagniskapitalfonds, der einem Unternehmen auch mit Know-how unter die Arme greift, als Gewerbe eingestuft wird. Damit verliert er den steuerlichen Status des Vermögensverwalters und wird dadurch unattraktiv für Investoren.

Deshalb fordern wir ein Private-Equity-Gesetz, das z.B. ein für alle mal nachhaltig sicherstellt, dass Wagniskapitalfonds anderen Investmentfonds steuerlich gleichgestellt sind. Ein solcher Schritt kostet den Steuerzahler nichts, könnte aber helfen, Deutschland zu einem attraktiven und wettbewerbsfähigen Private-Equity-Standort zu machen. Das hätte positive Auswirkungen auf Wohlstand, Beschäftigung und soziale Sicherheit für alle.



Frau Antje Weykopf
Tel.: +49.89.3800-17790
E-Mail: antje.weykopf@allianz.com

Allianz Group
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Deutschland
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