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10.05.2006 - dvb-Presseservice

Pseudodebatten prägen Arzneimittelpolitik: Verbreitete Irrtümer über Generika

Die Arzneimittelpolitik in Deutschland wird von Pseudodebatten dominiert, die nicht zur Problemlösung beitragen. Das hat der Verband Pro Generika heute bei einer Pressekonferenz in Berlin kritisiert. Dies führe zu Fehleinschätzungen und falschen politischen Reaktionen, wie das Beispiel Arzneimittelverordnungs-Wirtschaftlichkeitsgesetz (AVWG) gezeigt habe. „Mit diesem ersten gesundheitspolitischen Gesetz der Großen Koalition werden die Kostensenker bestraft, während die Kostentreiber ungeschoren davon kommen“, erklärte Pro Generika- Geschäftsführer Hermann Hofmann.

Pro Generika nannte es peinlich, dass selbst der CDU/CSUFraktionsvorsitzende Volker Kauder ungeprüft unwahre Behauptungen interessierter Dritter über angeblich zu teure Generika übernimmt. „Hier wäre Nachdenken klüger gewesen als Nachplappern, denn die Generikapreise in Deutschland bewegen sich nachweislich im europäischen Durchschnitt“, sagte Hofmann. Allein 2005 haben die gesetzlichen Krankenkassen laut Pro Generika 3,4 Milliarden Euro gespart, weil statt teurer Erstanbieterpräparate die wirkstoffgleichen preisgünstigeren Generika verordnet worden sind. Verschenkt worden seien hingegen rund 1,1 Milliarden Euro, bei denen dem teureren Erstanbieterpräparat der Vorzug gegeben worden sei.

Ein Blick auf die Entwicklung der GKV-Arzneimittelausgaben im ersten Quartal 2006 belegt nach Darstellung von Pro Generika, wer für die Ausgabensteigerungen verantwortlich ist. Während der generikafähige Markt moderat um 1,9 Prozent gewachsen sei, seien die Ausgaben im Nicht-Generika-Markt um 15,6 Prozent hochgeschnellt.

Die mit dem AVWG eingeführten Steuerungsinstrumente sind nach Auffassung von Pro Generika ungeeignet, die Ausgabendynamik zu bremsen. Die Bonus-Malus-Regelung sei nicht nur ethisch bedenklich, sie beruhe auch auf einer untauglichen Berechnungsbasis. Die Freistellung von der Zuzahlung laufe aufgrund der drastischen Festbetragsabsenkungen weitestgehend ins Leere.

Stattdessen forderte Pro Generika, die Zuzahlung der Versicherten zu Arzneimitteln durchgängig auf zehn Prozent umzustellen. „Wenn die Mindestzuzahlung von fünf Euro wegfällt, werden preisgünstige Arzneimittel auch für die Patienten preiswerter. Das setzt die richtigen Anreize. Das ist besser, weil einfacher und gerechter“, betonte Hofmann.

Zur Versachlichung der Diskussion hat Pro Generika heute eine Broschüre vorgestellt mit dem Titel „Sechs Irrtümer. Und was Sie wirklich über Generika wissen sollten“. Darin werden – neben dem Irrtum über zu hohe Preise – auch andere verbreitete Vorurteile und Klischees über Generika widerlegt. So sind Generika qualitativ hochwertige Arzneimittel, die dem modernen Therapiestandard entsprechen. Ihr großer Vorteil ist der Preis: Ein wirkstoffgleiches patentfreies Erstanbieterpräparat ist im Schnitt um 62 Prozent teurer als ein entsprechendes Generikum.

„Die Broschüre zeigt, wie gut der Generika-Preiswettbewerb in Deutschland funktioniert – zu Gunsten der Krankenkassen und der Versicherten. Die Preisentwicklung der Generika kennt nur eine Richtung: nach unten. Dass ausgerechnet dieses Marktsegment so aggressiv attackiert wird, zeigt, welches Ausmaß die Pseudodebatten angenommen haben“, fasste Pro Generika-Geschäftsführer Hofmann zusammen.



Erster Geschäftsführer
Herr Hermann Hofmann
Tel.: (030) 2092 4132
Fax: (030) 2092 4323
E-Mail: info@progenerika.de

Pro Generika e.V.
Unter den Linden 21
10117 Berlin
Deutschland
www.progenerika.de