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18.09.2006 - dvb-Presseservice

Tipps für den Landwirt - So bleibt die Milch "sauber"

Hemmstoffschäden: Scharfe Kontrollen, hohe Vertragsstrafen

Die Zahl festgestellter Hemmstoffschäden steigt an, seit Meiereien ihre Kontrollen verschärft haben. Dem betroffenen Landwirt drohen u.U. erhebliche finanzielle Einbußen. Die Betriebshaftpflicht deckt nur einen Teil des Schadens ab.

Weist eine Meierei Hemmstoffe in der Milch nach, hat dies zwei Konsequenzen: Dem Landwirt droht ein Abzug von rund fünf Cent pro Kilogramm der von ihm im gesamten Monat abgelieferten Milch. Dieser Abzug ist eine Vertragsstrafe, die eine erhebliche Höhe erreichen kann. Die Betriebshaftplichtversicherung kommt hierfür nicht auf.

Zweite Konsequenz: Dem Landwirt drohen Schadenersatzansprüche, wenn seine hemmstoffhaltige Milch auch andere Milch im Sammeltank unbrauchbar gemacht hat - dies kann im ungünstigsten Fall "ein kleines Vermögen" kosten. Hemmstoffe sind Substanzen, die Bakterien abtöten und dadurch verhindern, dass Rohmilch zu Folgeprodukten verarbeitet werden kann. Meistens handelt es sich um Reste von Medikamenten, mit denen Kühe behandelt worden sind, manchmal auch um Reste von Desinfektionsmitteln. Um die Hemmstoffe zu entdecken, ziehen die Meiereien mindestens zwei Mal im Monat Milchproben aus Sammeltankwagen. Viele Meiereien testen inzwischen aber täglich. Außerdem wird von der Rohmilch jedes einzelnen Landwirtes eine Probe genommen. Werden Hemmstoffe in der Milch des Sammeltankwagens festgestellt, greift die Meierei auf diese Einzelproben zurück und wertet sie aus, um den "Schuldigen"  zu ermitteln.

Wird die Hemmstoffbelastung frühzeitig erkannt, ist nur die Milch des Sammeltankwagens betroffen, in dem die belastete Milch gelandet ist. Noch schlimmer ist es, wenn die Milch schon aus dem Milchwagen in einen großen Sammeltank der Meierei gepumpt worden ist, bevor die Hemmstoffbelastung entdeckt wurde. Dann wird es richtig teuer...
 
Die Menge erkannter Hemmstoffbelastungen ist erheblich angestiegen: Die Meiereien testen häufiger als früher, die Analysemethoden sind genauer geworden. Und Hemmstoffe sind zu einem "sensiblen Thema" geworden: Noch vor 10  bis 15 Jahren kam es gelegentlich vor, dass Meiereien die Milch des Sammeltanks so lange mit unbelasteter Milch verdünnten, bis sich die Hemmstoffe nicht mehr nachweisen ließen und die Milch verarbeitet werden konnte. Dieser schon damals illegale Umgang mit Milch gehört der Vergangenheit an.

Das Risiko, mit hemmstoffhaltiger Milch ertappt zu werden, ist also stark angestiegen. Und dem Landwirt drohen heute weit härtere finanzielle Konsequenzen als früher.

Zwar kommt die Haftpflichtversicherung für Schäden Dritter (z.B. der Meierei) auf, die aus der Lieferung hemmstoffbelasteter Milch entstehen. "Schon weil bei fast jedem Schadenfall aber auch die Vertragsstrafe fällig wird, für die ja kein Versicherungsschutz besteht, sollten Landwirte sehr vorsichtig sein", rät Ernst Beland, Referatsleiter der Itzehoer Versicherungen.

Fast alle Hemmstoffschäden gehen auf Versehen oder mangelnde Vorsicht zurück. Daher sollten Tiere im Anschluss an eine medikamentöse Behandlung deutlich markiert werden, damit sie nicht zusammen mit der übrigen Herde gemolken werden. Anschließend muss das Melkgeschirr gut gereinigt werden. Landwirte sollten sich durch einen Blick in den Beipackzettel eines Medikamentes selbst davon überzeugen, wie lange die Milch einer behandelten Kuh hemmstoffbelastet sein kann, rät Ernst Beland. Und noch eine mögliche Quelle für Hemmstoffschäden sollte ausgeschaltet werden: Betriebshelfer oder mitarbeitende Angehörige auf dem Hof sollten genau darüber Bescheid wissen, welche Kuh belastet ist - besonders dann, wenn sie den Landwirt beim Melken vertreten. (gö)



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