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27.04.2009 - dvb-Presseservice

Gesundheitspolitik ein Dauerthema

Lassen sich die Kosten für Altersvorsorgeprodukte vom Verbraucher nach einem bestimmten Schema miteinander vergleichen? Das war eine zentrale Frage auf der 19. Wissenschaftstagung des Bundes der Versicherten (BdV) in Timmendorfer Strand. Der Wissenschaftler Dr. Mark Ortmann aus Berlin hat in seinem Vortrag den Versuch unternommen, eine Messzahl zu finden, die wie der effektive Jahreszins bei Krediten eine Bewertung zulässt. Der BdV hat ein Prüfauftrag dazu erteilt und will das Thema weiter verfolgen.

Die Gesundheitsreform und ihre Folgen für die Versicherungswirtschaft standen im Mittelpunkt der Tagung. Referent war der renommierte Gesundheitsökonom Professor Dr. Eberhard Wille von der Universität Mannheim. Zunächst sprach Wille über die Wachstumsschwäche der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) und beschrieb die unterschiedlichen Varianten der Beitragsausfälle. Unter anderem machte er veränderte Arbeitsverhältnisse und Berufskarrieren sowie unstete Beschäftigungssituationen dafür verantwortlich. Eine immer älter werdende Gesellschaft wirkt sich zudem negativ auf das Finanzsystem der GKV aus.

Wille beschrieb sodann Wirkungen und Chancen des Gesundheitsfonds. Im Anschluss skizzierte Professor Wille Optionen für Krankenkassen bei drohenden Defiziten oder andererseits solche bei Überschüssen im Zusammenhang mit der Einführung des Gesundheitsfonds. Der Referent gab zudem Empfehlungen für einen funktionsfähigen Wettbewerb.

Dem Vortrag von Professor Eberhard Wille schloss sich eine lebhafte Diskussion der rund 120 Teilnehmer unter Leitung von Professor Wolfgang Römer, dem ehemaligen Versicherungsombudsmann, an. Hier zeigte sich schnell, dass es für die Zukunft unverändert hohen Handlungsbedarf gibt. Der BdV wird vor allem angesichts der diesjährigen Europa- und Bundestagswahlen mit einem umfassenden Fragenkatalog in die politische Diskussion einsteigen. Lilo Blunck, BdV-Vorstandsvorsitzende: „Wir werden der neuen Bundesregierung zu diesem Thema alsbald unsere Aufwartung machen.“ 

Am Vorabend der Tagung fand traditionell ein „Workshop junger Wissenschaftler“ statt. Themen waren hier unter anderem die Mitnahme von Alterungsrückstellungen beim Wechsel des privaten Krankenversicherers sowie die Bewertung medizinischer Gutachten nach einheitlichen Richtlinien. Vortragende war die Medizinerin Dr. Susanna Stöhr aus der Schweiz, die von einer Pionierarbeit auf diesem Gebiet berichten musste. Denn erstmals wurde in der Schweiz die medizinische Gutachtensituation wissenschaftlich untersucht.



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