Stornovolumen sinkt

Zum ersten mal seit vier Jahren ist das Stornovolumen von Lebensversicherungen gesunken. Die Stornoquote sank auf 2,9 Prozent, was einem Volumen von 13,1 Mrd. Euro entspricht.

Die Stornoquote sank im letzten Jahr zum Vergleich mit 2014 um zwölf Prozent. Trotzdem liegt das Stornovolumen mit 13,1 Milliarden Euro weiterhin auf hohem Niveau. Der Grund für den Rückgang sehen Experten in den Folgen des im Jahr 2014 verabschiedeten Lebensversicherungsreformgesetz (LVRG). Durch das Gesetz wurden die Rahmenbedingungen stabilisiert. So besinnen sich die Kunden wieder auf Lebensversicherungen als sichere Altersvorsorge, wenn diese auch renditearm sind, so Max Ahlers von Policen Direkt. Das sei auch eine vernünftige Entscheidung im Hinblick auf das Niedrigzinsniveau von Festgeldanlagen und die Unsicherheit an den Aktienmärkten.

Kunden sollten jedoch nicht nur die Kündigung der Lebensversicherung in Betracht ziehen. Ein Blick auf die Konditionen beim Verkauf auf dem Zweitmarkt könnte eine lukrativere Alternative darstellen. Denn über die Laufzeit gesehen, wird immer noch jede zweite Lebensversicherung gekündigt. Warum der Verkauf auf dem Zweitmarkt noch wenig in Anspruch genommen wird, könnte an der geringen Bekanntheit dieser Möglichkeit liegen. Auch wenn Verbraucherschützer oft auf den Zweitmarkt hinweisen, kommt es bei den Versicherten noch wenig an. So wird oftmals viel Geld verschenkt bei der Kündigung, anstatt die Lebensversicherung auf dem Zweitmarkt noch weiterzuführen. Denn in der Regel wird durch den direkten Verkauf der Lebensversicherung ein Mehrerlös von drei bis fünf Prozent im Vergleich zur Kündigung erzielt. Doch nicht nur der Verkaufserlös ist entscheidend. Denn beim Verkauf der Lebensversicherung bleibt weiterhin ein beitragsfreier Rest-Todesfallschutz erhalten.