Brandschutz

Gerade im gewerblichen Versicherungsbereich spielt der Brandschutz eine besondere Rolle. Er entscheidet häufig darüber, ob ein Risiko überhaupt und zu welchen Bedingungen versichert werden kann.

Eine komplexe Brandschutzberatung wird von vielen Versicherern bei schweren Industrierisiken verlangt und durch entsprechende eigene Experten oder freie Sachverständige durchgeführt. Aber auch im "normalen" gewerblichen Geschäft ist ein Grundwissen über ausreichenden Brandschutz erforderlich.

Entscheidend ist zunächst die Einstufung der Betriebsart in das Betriebsartenverzeichnis des Versicherers. Die statistisch nachweisbare Gefährdung beim Feuerrisiko wird dort durch die "F"-Klasse gekennzeichnet, beispielsweise Risiken sehr geringer Brandgefährdung mit einer Einstufung nach "F1", bis hin zu besonderes feuergefährlichen Betrieben (z.B. Herstellung von Feuerwerkskörpern, Holzverarbeitung) mit einer Einstufung nach "F6". Aus den Annahmerichtlinien des Versicherers geht hervor, ob er Risiken höherer F-Klassen überhaupt zeichnet, gegebenenfalls mit Beschränkungen bei der versicherbaren Versicherungssumme oder besonderen Brandschutzauflagen.

Bei Betrieben mit mehreren Betriebsgebäuden oder Bauteilen sowie bei Betrieben, in deren unmittelbarer Nachbarschaft weitere Betriebe ansässig sind, spielt die räumliche Trennung eine besondere Rolle. Ist diese nicht ausreichend gegeben, kann auch eine bauliche Trennung vorgesehen werden. Hierfür ist allerdings eine reine Brandmauer häufig nicht ausreichend, die so genannte Komplextrennwand muss weiter gehende Anforderungen an die Feuerbeständigkeit sowie die Sicherung eventuell vorhandener Öffnungen (z.B. Durchgangstüren) erfüllen.

Zu einer ersten grundlegenden Brandschutzberatung gehört auch die Aufklärung des Betriebsinhabers über die Bedeutung der richtigen Lagerung feuergefährlicher Stoffe und deren Kennzeichnung. Des Weiteren gehört dazu eine Kennzeichnung der Fluchtwege und das Vorhandensein von Fluchttüren, die bei Gefahr von innen entriegelt werden können und weder von innen, noch von außen zugestellt oder sonst blockiert sind.

Wichtig für jede Brandvorbeugung ist das frühzeitige Erkennen entstehender Brände. Die preiswerteste Methode ist die Installation von Rauchmeldern in allen Räumen des Betriebes. Rauchmelder sind mittlerweile in allen Baumärkten erhältlich. Sie sollten allerdings mindestens das CE- und das GS-Prüfzeichen tragen sowie möglichst eine VdS-Anerkennung aufweisen oder einer der Normen BS 5446 Part 1 (Britischer Standard), PrEN ISO 12239 (1995) oder ISO/DIS 12239 entsprechen. Eine deutsche Norm gibt es bisher nicht. Bei größeren Betriebsgebäuden sollten die Rauchmelder zudem untereinander vernetzt und mit einer Alarmzentrale verbunden werden. Dadurch kann schneller die Ursache einer Alarmgabe entdeckt werden.

Die frühzeitige Alarmierung ist zum einen zur Rettung von Menschenleben wichtig, zum anderen kann sie aber auch den Ausbruch eines größeren Brandes verhindern helfen. Häufig geht dem eigentlichen Brand ein Schwelvorgang mit starker Rauchentwicklung voraus, der von einem Rauchmelder entdeckt wird.

Zusätzlich sollten im Betriebsgebäude an zentralen Stellen Mittel zur Bekämpfung kleinerer Brände vorrätig sein. Besonders preiswert sind Löschdecken, mit denen sehr kleine Brände abgedeckt und erstickt werden können. Etwas aufwändiger in der Anschaffung und regelmäßigen Wartung sind Feuerlöscher, die für die Erstbekämpfung kleinerer Brände eine wertvolle Hilfe darstellen.

Die örtlichen Feuerwehren bieten in der Regel Betriebsbegehungen verbunden mit einer Brandschutzberatung an. Dadurch erhält zum einen der Betriebsinhaber wertvolle Hinweise zur Verbesserung des vorbeugenden Brandschutzes, zum anderen lernt die Feuerwehr die Örtlichkeit kennen und kann damit im Notfall noch effektiver tätig werden.

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