Haushüter ermöglichen entspanntes Reisen
In der Urlaubszeit stehen viele Häuser leer und werden so zur leichten Beute für Einbrecher. Wer Haus und Hof auf Reisen schützen will, kann sich mit den sogenannten "Haushütern" helfen. Diese bewohnen das Haus während der Abwesenheit der Besitzer und kümmern sich um alles Wesentliche. Diese Einsätze, die etwa 50 Euro pro Tag kosten, sind eine wirksame Bremse für Diebe: Nach Angaben des Verbands der deutschen Haushüter-Agenturen kam es bei bislang über 300.000 Einsatztagen noch nie zu einem Einbruch in die behüteten Objekte.
Ursprünglich in Amerika und England als "Homesitting" geboren, ist die Idee mittlerweile schnell nach Resteuropa gekommen. Über eine Haushüter-Agentur engagiert sich der Hausbesitzer einen Haushüter. Dieser versorgt aber nicht nur Tiere und Pflanzen. Auf Wunsch kümmert er sich auch um den Garten, leert den Briefkasten, schickt eventuell Post oder Faxe in den Urlaub hinterher, nimmt eingehende Anrufe an und leitet diese weiter. Er kümmert sich auch um die daheim gebliebenen Kinder oder um die Großeltern. Bei Sturmschäden oder Rohrbrüchen holt er die entsprechenden Fachleute und beaufsichtigt die Wiederinstandsetzung. Für Selbstständige empfiehlt es sich oft, den kompletten Büroservice zu ordern, der die Abwesenden über wichtige Schreiben oder Anfragen auf dem Laufenden hält.
Da Haushüter nicht nur tief in die Privatsphäre der Hausbesitzer eindringen sondern auch eine große Verantwortung übernehmen, ist Vertrauen das A und O einer solchen Dienstleistung. Die zum Verband Deutscher Haushüter-Agenturen gehörenden Agenturen setzen deshalb meist ältere, lebenserfahrene und finanziell abgesicherte Menschen als Haushüter ein. Diese müssen einen einwandfreien Lebenswandel nachweisen, ein tadelloses polizeiliches Führungszeugnis vorweisen können und andere Referenzen mitbringen. Die Angaben werden streng überprüft. Bundesweit sind rund 900 Haushüter für den Verband tätig.
Agentur und Kunde einigen sich auf die zu erbringende Dienstleistung. Meist geht das anhand einer Checkliste. So wird abgeklärt, welche Räume wann und wie oft kontrolliert werden sollen, wo Anrufbeantworter und Faxgerät stehen, und der Haushüter wird über alle wichtigen Schalter und Hebel (Gashahn, Hauptwasserhahn, Sicherungskasten) informiert. Auch wird geklärt, welche Räume und Gegenstände für den "Urlaubsmieter" tabu sind. Dann wählt die Agentur einen geeigneten Haushüter aus und der Hausbesitzer lernt diesen persönlich kennen.
Der Haushüter darf üblicherweise das Haus während der Abwesenheit des Besitzers nur stundenweise und unregelmäßig verlassen, etwa um Einkäufe zu tätigen oder den Hund auszuführen. Er ist zu Stillschweigen über Informationen die er während des Dienstes erlangt verpflichtet, darf keine Waffen tragen und hat keinerlei polizeilichen Befugnisse. Falls dem Haushüter etwas kaputt geht, beispielweise beim Staubsaugen eine Vase herunterfällt, so ist er über eine Haftpflichtversicherung abgesichert.
Nach der Rückkehr aus dem Urlaub wird mit dem Haushüter ein Abnahmeprotokoll ausgefüllt, in dem alle Vorkommnisse aufgelistet werden. Dann werden etwaige Auslagen verrechnet und der Kunde muss bescheinigen, dass das Objekt in korrektem Zustand zurückgegeben wurde.
Hier finden Sie Telefonnummer und Internetadresse des Verbandes: 02501-7171, [1]
Quellenhinweis: Wir bedanken uns für die Unterstützung der r+v Versicherung, die uns den ursprünglichen Originaltext dieses Artikels zur Verfügung stellte www.ruv.de (Stand des Originaltextes 2008).