300.000. Eine imposante Zahl, nicht? Eine traurige Zahl – finden wir.
Etwa 300.000 Arbeitnehmer – dazu kommen noch betroffene Selbstständige - müssen aufgrund einer Krankheit oder eines Unfalls jedes Jahr vorzeitig und ungewollt ihren Beruf an den berühmten Nagel hängen. Übrigens: etwa 10% davon sind noch nicht einmal 40 Jahre alt.
Lassen Sie uns einen Schritt weiter denken: Krank, deshalb kein Beruf und erstmal kein Einkommen. Kein schöner Gedanke, oder? Aber schließlich gibt es ja Vater Staat und seine Rentenkasse, in die wir seit Jahren brav unsere Beiträge entrichten. Jetzt kommt das wirklich Erschreckende daran: keine Angst, es geht hier nicht um eine Pauschalabrechnung mit der Gesetzlichen Rente. Schließlich weiß ja heute jeder, dass die Rentenkasse leer ist und die Leistungen bescheiden sind.
Nehmen wir doch einfach einmal den Durchschnittsverdiener her: sie/er verdient etwa 2.500 EUR brutto monatlich. Mit 35 kommt es zur Berufsunfähigkeit. 2 Fragen:
1. Was bedeutet der Ausfall des Berufseinkommens finanziell?
2. Wie sieht die finanzielle Absicherung der Rentenkasse aus?
Nun, liebe Leser, Sie werden es ahnen: es kommt zum finanziellen Super-Gau, wenn nicht gut geerbt, hoch im Lotto gewonnen, ein Schatz gefunden oder privat vorgesorgt wurde. Denn: wenn es wirklich dumm für unseren Durchschnittsverdiener läuft, fehlen ihm 2.500 EUR x 12 Monate x 30 Jahre bis zur Altersrente = 900.000 EUR. Künftige Lohnsteigerungen noch nicht berücksichtigt.
Aber da ist ja der Rettungsring, die Erwerbsminderungsrente der GRV: die durchschnittlich gezahlte volle Erwerbsminderungsrente liegt für Frauen bei rund 655 EUR und bei Männern bei 770 EUR monatlich.
Ernüchternd, nicht? Da stellt sich schon die Frage, wovon wird die Miete gezahlt, gelebt, geurlaubt, Auto gefahren, gespart und vorgesorgt?
Jetzt, liebe Berater, kommen Sie ins Spiel. Private Absicherung tut Not – soviel ist klar. Aber zunächst bleibt es bei traurigen Zahlen:
Für das Land der Voll-Kasko-Mentalität doch beinahe unglaublich, oder? Das Auto bestens versichert, für das Alter wird vorgesorgt, aber an der Absicherung der Arbeitskraft wird gespart. Wie sagt man so schön: Risiko tut halt nicht weh.
Zurück zu unserem Durchschnittsverdiener: erlauben Sie uns eine Milchmädchenrechnung: stark vereinfacht und überhaupt nicht individuell unterstellen wir, sie/er bekommt die volle durchschnittliche Erwerbsminderungsrente und hätte die durchschnittliche BU-Rente privat abgesichert. Daraus ergibt sich folgende finanzielle Situation: 2.500 EUR – 730 EUR – 430 EUR = 1.300 EUR Versorgungslücke. Oder besser gesagt: Versorgungskrater!
Quellenhinweis:: Wir bedanken uns für die Unterstützung der SMARTcompagnie GmbH, die uns den ursprünglichen Originaltext dieses Artikels zur Verfügung stellte www.smartcompagnie.de (Stand des Originaltextes 03.2006).