Arbeiten im Rentenalter: Mit welchen Abzügen ist zu rechnen?

Je nach Renten- und Lohnhöhe können auch bei Rentnern bis zu 40 Prozent des Bruttolohns durch Steuern und Sozialabgaben verloren gehen. Gerade im Rentenalter kann daher gelten: Arbeit lohnt sich nicht.

Beiträge und Steuern: Auch Rentner werden zur Kasse gebeten.

Diese hohe Belastung durch Steuern und Sozialabgaben trifft die erwerbstätigen Rentner besonders hart, obwohl von politischer Seite eine steuerliche Entlastung dieser Gruppe gefordert wird. Derzeit können Rentner zwar grundsätzlich unbegrenzt zu ihrer Rente hinzuverdienen, ohne dass dies negative Auswirkungen auf ihre Rentenansprüche hat - eine Hinzuverdienstgrenze, wie es sie früher gab, gibt es mit Ausnahme von Erwerbsminderungsrenten nicht mehr.

Allerdings müssen Rentner, die mehr als die Geringfügigkeitsgrenze verdienen, ihr Einkommen voll versteuern und Sozialversicherungsbeiträge zahlen. Dies gilt unabhängig davon, ob von der Rente bereits Beiträge zur Kranken- oder Pflegeversicherung abgezogen wurden. Die Höhe der Sozialabgaben hängt auch davon ab, ob der Rentner bereits die Regelaltersgrenze erreicht hat oder nicht. So zahlen Bezieher einer vorgezogenen Altersrente höhere Sozialabgaben als Rentner, die die Regelaltersgrenze bereits erreicht haben.

Das verfügbare Einkommen der Rentner wird jedoch nicht nur durch die Sozialabgaben, sondern auch in erheblichem Maße durch die Einkommensteuer gemindert. Da die Renten steuerfrei ausgezahlt und zu den übrigen Einkünften hinzugerechnet werden, führt die Steuerprogression zu einer Erhöhung des durchschnittlichen Steuersatzes.

Für die Senioren, die neben ihrer Rente ein Zusatzeinkommen erzielen wollen, ist ein umfassendes Verständnis der steuerlichen und sozialversicherungsrechtlichen Rahmenbedingungen unerlässlich, um finanzielle Überraschungen im Alter zu vermeiden. Und die Politik sollte sich bewusst sein, wie viele Fachkräfte demnächst in Rente gehen und wie es um den Nachwuchs bestellt ist. Vielleicht wäre eine monetäre Motivation der geburtenstarken Jahrgänge, länger zu arbeiten, gar keine so schlechte Idee.