
ETF-Extra Magazin Ausgabe 06/2024
Indexpolicen werden häufig als sichere und renditestarke Altersvorsorgeprodukte beworben, doch Finanzexperten warnen vor versteckten Kosten und intransparenter Funktionsweise. Einer der schärfsten Kritiker ist der Entscheidungsexperte und Verhaltensökonom Hartmut Walz, der Indexpolicen im aktuellen ETF-Magazin 06/2024 als den größten Schrott auf dem deutschen Markt" bezeichnet. Walz kritisiert, dass Anleger aufgrund von Caps und komplexen Gebührenstrukturen nie die volle Marktrendite erzielen. Stattdessen führe die Kombination aus hohen Kosten und verwässerter Indexbeteiligung dazu, dass die langfristige Rendite oft deutlich hinter den Erwartungen zurückbleibe. Anleger, so Walz, sollten stattdessen auf kostengünstige ETFs setzen, um die Chancen des Kapitalmarktes voll auszuschöpfen und ihre Altersvorsorge rentabler zu gestalten.
Ein wesentlicher Kritikpunkt an Indexpolicen sind die hohen Effektivkosten. Die Rating-Agentur Assekurata weist aktuell durchschnittliche Kosten von 1,36 Prozent aus, während klassische Fondspolicen bereits mit 1,19 Prozent günstiger sind. Was auf den ersten Blick nach einem kleinen Unterschied aussieht, summiert sich bei langen Laufzeiten erheblich. Bei einem monatlichen Sparplan von 100 Euro über 20 Jahre summieren sich die Mehrkosten beispielsweise auf rund 7.500 Euro. Dieses Geld fehlt am Ende für den eigentlichen Vermögensaufbau.
Während sich Indexpolicen durch zahlreiche Zusatzkosten und eine unklare Gewinnbeteiligung auszeichnen, kann eine Direktanlage in einen breit diversifizierten ETF wie den MSCI World Index deutlich rentabler sein. Dieser erzielte in den letzten 50 Jahren eine durchschnittliche Rendite von rund 7% pro Jahr. Zum Vergleich: Indexpolicen kamen im Jahr 2023 nur auf eine Rendite von 1,2 Prozent. Zur Verdeutlichung Bei einer monatlichen Sparrate von 300 Euro und einer Laufzeit von 30 Jahren ergibt sich bei einem ETF-Investment ein Endvermögen von knapp 366.000 Euro. Bei der durchschnittlichen Rendite einer Indexpolice sind es nur 130.000 Euro.
Wer dennoch Wert auf Sicherheit legt, kann eine eigene „Indexpolice“ aufbauen: Zum Beispiel 30 Prozent der Sparrate in einen ETF investieren und den Rest auf einem Tagesgeldkonto parken. So bleibt das Kapital flexibel und die Kosten sind klar kalkulierbar. Dies führt langfristig zu einem deutlich besseren Ergebnis als eine klassische Indexpolice.

Finanztest
Ausgabe 08/2024
Auch Finanztest hat sich in der Ausgabe 08/2024 eindeutig zu Indexpolicen geäußert: „Finger weg“. Die konkreten Kritikpunkte von Finanztest:
- Hohe Kostenbelastung
- Intransparente Struktur
- Begrenzte Renditechancen
- Unvorteilhafte Berechnungsgrundlagen
- Trügerische Sicherheit
- Wenig Flexibilität und schwierige Anpassung
- Kaum direkte Beteiligung am Markt
Finanztest zitiert einen enttäuschten Kunden: „Ich habe meine Indexpolice mittlerweile beitragsfrei gestellt. Die Police war der letzte Anlass, danach meine Finanzen komplett selbst in die Hand zu nehmen und um Bank - berater und Finanzmakler einen großen Bogen zu machen.“
Kommentare
Wie lange soll die Lüge vom günstigen MSCI World noch weiter gehen? Es ist kein Welt ETF. Er ist nicht so günstig wie es scheint und die ganze Welt hat er auch nicht im Portfolio. Er ist zu stark auf US Werte fokussiert und stellt somit künftig ein Risiko dar. Die Kosten werden in der TER nicht voll erfasst. Die TCO sagt da deutlich mehr aus. Bitte nicht mehr den MSCI weiter so bewerben, oder bekommen Sie Provisionen dafür? Er ist ist 9 Mal teurer als angegeben. Es werden nur die Pflichtangaben bedient im TER.