LBS-Studie: Markt für Wohnimmobilien
Die aktuelle LBS-Studie ist erschienen und steht zur interaktiven Nutzung und zum Download zur Verfügung:
- Wie hoch sind die Baulandpreise?
- Was kosten gebrauchte Einfamilienhäuser im Vergleich zu neuen?
- Bleibt der Wohnungsmarkt weiter angespannt oder beruhigen sich bald Mieten und Preise?
- Und wie haben sich die Finanzierungskonditionen entwickelt?
Besonders deutlich zeigen sich die Auswirkungen in den im Frühjahr registrierten Preisrückgängen bei Bestandsimmobilien - zum Beispiel bei gebrauchten Einfamilienhäusern um 11 Prozent. Erstmals seit mehr als einem Jahrzehnt sind die Preise für bestehende Eigenheime wieder gesunken, ein Trend, der seit 2022 mit dem Ende der Niedrigzinsphase eingesetzt hat.
Neben den Preisrückgängen bei Bestandsimmobilien ist auch eine Verlangsamung des Verkaufsprozesses zu beobachten. Rund 90 Prozent der befragten Makler gaben an, dass Verkäufe länger dauern, da potenzielle Käufer ihre Finanzierungspläne aufgrund der gestiegenen Zinsen anpassen müssen. Dies hat zu einer veränderten Verhandlungsposition geführt: Rund 60 % der Verkäufer sind nun bereit, Preisabschläge in Kauf zu nehmen, um Transaktionen abzuschließen.
Auch im Neubaubereich bleibt die Lage angespannt. Hohe Baukosten und Anforderungen an die Energieeffizienz führen dazu, dass Neubauten in vielen Regionen nur begrenzt nachgefragt werden, was das Angebot zusätzlich dämpft. Die LBS-Studie zeigt, dass die meisten Immobilienexperten bis 2024 mit weiter leicht sinkenden Preisen für neue Eigentumswohnungen und Reihenhäuser rechnen. Nur in wenigen Regionen wie Oberfranken könnten Preise und Nachfrage steigen.
Das Thema Klimaschutz bleibt ein entscheidender Faktor, spielt aber bei Kaufentscheidungen eine immer geringere Rolle, solange die Maßnahmen nicht direkt zu Kosteneinsparungen führen. Die hohe Inflation und die eingeschränkte Finanzierbarkeit von Immobilien verschieben den Fokus vieler Käufer von der Nachhaltigkeit auf die Finanzierbarkeit. Die LBS-Studie unterstreicht jedoch, dass Klimaschutz weiterhin eine Rolle spielt, sobald er langfristige Einsparpotenziale bietet.
Insgesamt verdeutlicht die Studie: Der Wohnimmobilienmarkt steht vor deutlichen Herausforderungen, die Nachfrage schwächt sich ab und die Finanzierungsbelastungen steigen. Ob dies langfristig zu einer Entspannung des Marktes führt, bleibt abzuwarten. Fest steht jedoch, dass sich sowohl Käufer als auch Verkäufer auf eine veränderte Marktsituation einstellen müssen.
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