Erste Auswirkungen LVRG

10.12.2014 18:50:13

Einen schönen guten Abend,

die ersten Auswirkungen des LVRG ... Volkswohl Bund erhöht
Stornohaftung auf 8 Jahre.

Mit besten Grüßen

[Name ausgeblendet]

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10.12.2014 20:04:42

Hallo Herr [Name ausgeblendet],

die Stornohaftung ist nur dann ein nachhaltiges Problem, wenn ein Kunde
storniert. Ansonsten ist halt nach einem Jahr erst 1/8tel statt bei 5 Jahren
Stornohaftung 1/5tel der Courtage verdient, nach vier Jahren erst die Hälfte
statt bisher 80 %.

Wenn Ihre Kunden 8 Jahre durchhalten, muss Sie das gar nicht berühren,
außer es stört Sie, dass der Versicherer entsprechend auch eine
Stornoreserve länger einbehält.

Wer aber Kunden hat, die tatsächlich in den ersten 8 Jahren stornieren, z.
B. 5 % pro Jahr, der behielt bisher von 50 Promille bei 5 Jahren
Stornohaftung 45 Promille übrig, bei 8 Jahren Stornohaftung sind es noch
41,25 Promille, also nicht mal 10 % weniger. Sie müssen also einfach nur 10
% mehr - egal ob Summe oder Verträge - vermitteln, um dies wieder
auszugleichen.

Der Chef der Betriebsorganisation einer Versicherung meinte mal, er habe mit
der Reinigungsfirma eine Senkung der Kosten vereinbaren können. Die Putzfrau
meinte tags darauf, dass im Moment so viele ihre Kolleginnen in Urlaub
seien, dass sie derzeit zwei Räume zusätzlich putzen müsste. Dass die
Kolleginnen aus dem Urlaub nicht mehr zurückkehren werden, hat man ihr
erstmal nicht gesagt.

Sie wissen hingegen wenigstens, warum dies so sein muss und dass es für
einen guten Zweck ist, nämlich um die Lebensversicherung ein klein wenig
attraktiver zu machen - es ist auch Ihre Volksvertretung, die das will.

Haben Sie daran geglaubt, dass es anders kommen würde? Oder vielleicht eher
noch schlimmer, indem die Courtagen gleich von 50 auf 35 Promille gesenkt
werden, entsprechend den 15 Promille Senkung der Zillmerung?

Schöne Grüße

[Name ausgeblendet]

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10.12.2014 20:32:08

Sehr geehrte Kollegen,

obwohl die Grundsatzüberlegungen von Herrn [Name ausgeblendet]stimmen, entsteht
hier ein etwas
falscher Eindruck, den ich korrigieren möchte. Ich habe das entsprechende
Schreiben ja
auch erhalten, und Ähnliches von der Continentalen.

Denn 25 %o werden gleich zum Anfang gezahlt, und "nur" der Rest von z.B.
15%o wird auf
die Jahre 6 bis 8 verteilt.

Bei der Continentalen werden 33 %o zu Anfang gezahlt, die übrigen (z.B.) 5
%o werden auf
die gesamte Laufzeit ratierlich verteilt.

So verstehe ich das jedenfalls.

Ich bin weit davon entfernt, das gut zu finden, aber ganz so schlecht ist es
nun auch wieder
nicht, daß alles nur noch ratierlich läuft.

Die Unterschiede in der Handhabung, wie das LVRG umgesetzt wird, wären ein
lohnendes Thema
für kollegialen Austausch, denn schon das Obige läßt ja relevante
Unterschiede erkennen.

Freundliche Grüße

[Name ausgeblendet]

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10.12.2014 20:35:00

Sehr geehrter Herr [Name ausgeblendet],
sieh mal einer an, "die Stornohaftung ist also nur dann ein nachhaltiges
Problem, wenn ein Kunde storniert..."; Wer hätt's gedacht ? Ich bin
verblüfft über solch weise Erkenntnis und wage mal die geradezu verwegene
These, dass daher auch der Name (Stornohaftung) stammt.
Vielen, vielen Dank, dass Sie wieder einmal so produktiv und objektiv über
existentielle Probleme in unserer Branche mitdiskutieren. Ohne Sie wäre
dieses Forum wirklich ärmer, jedenfalls ärmer an unverbesserlichen und
selbstgefälligen Schlaubergern.
Tja: Versicherungsbörse, da weiß man, was man hat. Guten Abend.

Lucius C.

[Name ausgeblendet]

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10.12.2014 22:08:19

Hallo Herr [Name ausgeblendet],

mir hat vor kurzem ein Redakteur zu einem Beitrag, dass das Finanzamt doch
noch viel schärfer gegen Steuerhinterzieher vorgehen sollte, angeboten,
gegen 200 EUR die Stunde eine Schulung zu machen, wie man eine Satire so
schreibt, dass man sie auch erkennt.

Vielleicht sollte ich das Angebot doch noch mal in Anspruch nehmen?

Ich dachte halt daran, dass Vermittlerhaftung ja auch nur dann zu einer
Zahlung führt, wenn der Vermittler einen Fehler macht, aber nicht, wenn er
alles fehlerfrei gemacht hat.

Daher hatte ich eigentlich die Hoffnung, dass wenn Vermitter so vermitteln,
dass ihre Verträge - zumindest fast - nicht in Storno gehen, dann sie auch
aus der Stornohaftung keinen Nachteil haben.

Das kann Ihnen ja dann so egal sein wie die 3 ein halb Jahre für genügend
hohe Fälle in Tatmehrheit bei Steuerhinterziehung, wenn Sie nicht die
Absicht haben, Steuern zu hinterziehen.

Wie schwer wiegt denn das Storno in der Lebensversicherung für einen
Versicherungsmakler?

Vorkommen kann es ja, genau wie ein Beratungsfehler, aber ich meine, es ist
doch eher ein Problem für Strukturvertriebe und ähnliches?

Man sollte es also nicht aufbauschen oder unrelativiert stehen lassen. Sonst
könnte noch jemand, der es liest, meinen, Makler hätten mit Storno und
Stornohaftung ein echtes schwerwiegendes Problem.

Schöne Grüße

[Name ausgeblendet]

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10.12.2014 22:55:24

Einen schönen guten Abend Herr [Name ausgeblendet],

Stornohaftung ist grundsätzlich in Ordnung, da Stornohaftung auch ein Mittel ist, um Qualität in der Beratung/Vermittlung zu erzeugen.

Aber nehmen wir einmal an, dass ich ein Berater bin, der eine hohe Beratungsqualität an den Tag legt. Ein Berater, der bevor er Produkt platziert, eruiert ob für den Kunden, aufgrund von Famiienstand, Einkommen, Jobsicherheit, Zukunftspläne etc. pp, diese Produkt tatsächlich angemessen, sinnvoll und nützlich.

Nun entschließt sich der Kunde nach 5 - 6 Stunden Beratungsgesprächen in mehreren Terminen, 200,00 Euro über die nächsten 25 Jahre zu investieren.

Produkt policiert. VU überweist Provision i.H.v. 2.700,00 Euro (60.000 € BS, 4,5% Abschlussprovision, zur Vereinfachung hier keine StoRe berechnet).

Nach 12 Monaten lässt sich mein Kunde scheiden.
Nach 12 Monaten ereilt meinen Kunden eine schwere Krankheit.
Nach 12 Monaten verliert mein Kunde seinen Job.
Nach 12 Monaten ...

Produkt geht in Storno. RKW wird ausgezahlt. Provision zurückbelastet.

Nehmen wir nun den Volkswohl Bund, der folgendes Angebot zum 01.01.2015 gemacht hat:

Gesamtprovisionhöhe (wie bisher) 45%o. Auch wie bisher bei Vertragsabschluss bevorschusst. Also keine Veränderung in der Höhe der Abschlussprovision.

Nun kommt die Haftung ins Spiel ...

Aufgeteilt wird in 30%o in den ersten 60 Monaten, 15%o in den darauffolgenden 36 Monaten.

Für mich stellt sich das rechnerisch wie folgt dar:

Provision 2.700 €. Haftung auf 1.800 € (30%o aus 60.000 € BS) über 5 Jahre, also mtl. verdient 30,00 Euro. Zusätzlich eine Haftung i.H.v. 900,00 Euro (15%o aus 60.000 €), die über die ersten 5 Jahre konstant bleibt und erst zwischen dem 6 und 8 Versicherungsjahr sukzessive verdient wird.

Daher kann ich es im Grunde nicht einmal mit einer 8jährigen Haftung vergleichen, da sie unproportioniert verteilt ist.

Kommen wir zum obigen Beispiel zurück: 5 - 6 Stunden Arbeit. Abschluss. Stornierung nach 12 Monaten. Tatsächlich verdient: 360,00 € / Stundenlohn: 60 - 72 €.

Vor 2015 sähe der Verdienst anders aus: 540,00 € / Stundenlohn: 90 - 108 €.

Vor 2005 sah es noch besser aus: 900,00 € / Stundenlohn: 150 - 180 €.

Nun kann sich jeder denken was er will ;-)
Mit besten Grüßen

[Name ausgeblendet]

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10.12.2014 23:02:45

Hallo Herr [Name ausgeblendet],

es geht nicht darum, dass wir damit (i.d.R.) ein
schwerwiegendes Problem hätten. Es geht nur um die Tendenz
der schleichenden Schlechterstellung der Vermittler.

Vor 2005: 3 Jahre Haftung ...
Bis 12.2014: 5 Jahre Haftung ...
Ab 2015: 8 Jahre Haftung

... wo geht es hin? Lebenslange Haftung übernehmen für
Lebensrisiken (Jobverlust, Scheidung, Krankheit) unseres
Kunden?

Nebenbei bin ich gar nicht betroffen, da ich lediglich
biometrische Risiken bei Versicherungen eindecke, keinen
Kapitalaufbau.

Das Schöne: Biometrische Risiken sind von der neuen Haftung
nicht betroffen (soweit mir bekannt ;-))

Mit besten Grüßen

[Name ausgeblendet]

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11.12.2014 08:29:38

Guten Morgen Herr [Name ausgeblendet],

jupp - bin bei Ihnen. Nun kommen noch aktuell die "Intelligenzbolzen" aus der Honoraberater-Ecke und
die noch "intelligenteren" Versicherungsberatern, die hübsch fein dem Kunden ihre "Zeit-Awand-Rechnung"
gestellt haben - und erzählen dann noch was von gerechter Reduktion - dieses "scheinheilige" Pack -.

Dann noch ein Mann, der bei der CSS ausdrücklich bewiesen hat, bei seiner Hilfe der Kalkulation, dass er
eine Ahnung vom Geschäft hat - soweit mein Kenntnisstand hier korrekt ist - aber ich denke das ist er ;-)

Wie gut, dass LV/AV bei mir lediglich Sahne onTop ist - bedauerlich nur, dass die Rettungsaktion der Politik,
mal wieder ein Schuss nach hinten wird - am Ende - so ab ca. 2017 - wird der Markt, der LV-Makler" noch kleiner
sein - und Kunden noch mehr abgezockt werden.

Aber Hauptsache es ist sozial und "gerecht" in diesem unserem Lande ;-)

Mit freundlichen Grüßen

[Name ausgeblendet]

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11.12.2014 08:36:37

Guten Tag Peter [Name ausgeblendet],

so eine richtige Ahnung vom Leben haben Sie aber nicht ?

Mal etwas von Arbeitslosigkeite, Krankheit, Scheidung, geplatzter Baufinanzierung,
Pfusch am Bau, zerstörtem Auto .... Hilfe für Kinder, Eltern etc. mal mitbekommen auf
der Wolke 13 ????

Ich habe Kunden, die gerade bspw. weil Zahlungen seitens der öffentlichen Hand nicht fristgerecht geleistet
werden, vor der Wahl stehen, die Firma zu schliessen oder die AV mal etwas "beitragsfrei" ruhen zu lassen ?

Wo hat dies was mit falscher Beratung zu tun ?
Dann gibt es Fälle wo beim AG-Wechsel - die bAV "platzt"
Und und und .......

Mann Mann .... in welcher Traumwelt leben Sie ?

Ich beneide die Kollegen/Kolleginnen nicht, die ausschliesslich im LV/AV-Segment tätig sind - wirklich nicht -
das ist ein hartes Brot [Name ausgeblendet]-Normal davon zu überzeugen, dass man etwas fürs Alter tun muss !

Mit freundlichen Grüßen

[Name ausgeblendet]

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11.12.2014 10:31:25

Wie immer kommt aus einer bestimmten Richtung eine / mehrere Aussagen zur
Auswirkung des LVRG die immer wieder die frühere schon vermutete
Realitätsfremde und fehlende Praxisnähe unterstreichen , da nicht im
gleiche(r)n Beruf(ung) unterwegs wie ca. 99 % der Kollegen ,die hier
antworten ..

Das schwächste Glied im Reigen der Antrags / Provision Systematik war schon
immer der Vermittler , hier eben der Makler ! Mir ist kein Beruf bekannt ,
in dem Auftraggeber von ihren selbständigen Partner die Provision zurück
verlangen , wenn es um "Störfälle" geht (so wird es netterweise des Öfteren
intern ausgedrückt..) wenn also eine Lebenssituation sich ändert, ohne das
ich als Vermittler die Möglichkeit des Eingreifen habe..die berühmten
Berufswechsel , Heirat , Trennung, Krankheit , Tod sind Risiken die
provisionstechnisch ich einfach zu schlucken habe ...und das hat mal gar
nichts mit fachlich perfekter Beratung zu tun !

..die Volksseele kocht hoch bei Abzockern ( meist aus dem Banken und
Strukturvertrieben ) und Verbraucherverbände jeglicher Coleur dürfen einen
pauschal Betrüger , Provisionszocker oder abschlussgeil nennen , wenn man
wieder medienhochtrappend die nächsten unehrlichen Typen hochgenommen werden
. Zinstief und Inflation , Kostendruck im ganz normalen Lebensbereichen on
Top !

So sieht sich eine E.U. herausgefordert , im einher mit
Versicherungswirtschaft und Politik vor Ort dem ganzen einen Riegel
vorzuschieben und dies natürlich für alle ..die berechtigte Frage die hier
Kollege [Name ausgeblendet] " Wohin soll das noch führen" ?

Ich büße schon für Menschen wir Göker 5 Jahre Haftung ein im KV Bereich ,
was denkt man wie lange soll ein Makler für Dinge haften , die außerhalb
seines Einfluss liegen ..?

Die Allianz hat einer der besten Ergebnisse seiner Geschichte eingefahren :
103,77,-€ Milliarden ( !) an Gewinnen jeglicher Art weltweit , "schlappe"
100 Millionen werden hier in der BRD für Neuerwerb von Immobilien und neuen
Anlagenstrategien ausgegeben laut Geschäftsbericht ..auch soll in 2014 mit
einer Steigerung der Überschüsse gerechnet werden so der Finanzvorstand !

Trotzdem war der Branchenriese einer der Ersten der die neue
Provisionshaftungslänge & Herabsetzung durchsetzen musste ?..und anderen
werden ihm folgen ! ..und das nur weil die Zillmerung als "Allheilgrund"
dafür herhalten soll ? Laut internen Mitteilung auf Führungsebene könnten
die Münchener die Neuausrichtung LVRG "aus der Portokasse" bezahlen (siehe
FAZ Bericht ) !

Mir scheint es eher so, das vielen Gesellschaften aus der Seele gesprochen
wurde , Promille Sätze zu kappen ..siehe Württembergische letzte Presse
Mitteilung zum neuen Provisionsstaffel aus eignem Hause .
Mit freundlichen Grüßen

[Name ausgeblendet]

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11.12.2014 10:32:29

Hallo Herr [Name ausgeblendet],

wenn Sie jemandem eine Lebensversicherung vermitteln, und vorher nicht
geprüft haben, ob dieser es sich in einem typischen Notfall, wie Sie sie ja
nennen, also etwa dass er arbeitslos wird oder das Auto zerstört wurde (und
Sie sich nicht überzeugt haben, dass er eine Vollkaskoversicherung hat),
oder die Ausbildung der Kinder nicht gesichert ist und die Eltern nicht
ausreichend gegen Pflegebedürftigkeit abgesichert sind, oder er keine
Zahnzusatzversicherung hat, die für den teuren anstehenden Zahnersatz
leistet, oder aber (das haben Sie vergessen) Sie sich nicht überzeugt haben,
dass er bei Berufsunfähigkeit ordentlich versichert ist, oder wenn Sie ihm,
obwohl er noch Schulden aus Hausbau hat, empfehlen in eine
Lebensversicherung einzuzahlen statt erst mal die Schulden zu tilgen (oder
wollen Sie ihm da ein spekulatives Zinsdifferenzgeschäft verkaufen, in der
Hoffnung, dass die Lebensversicherung nach allen Kosten mehr bringt als an
Zinsen für die Schulden zu zahlen sind?), also jemandem, der sich gegen die
Wechselfälle des Lebens nicht ausreichend versichert hat und keinen
ausreichenden Notgroschen dafür hat, sondern seine
Lebensversicherungsbeiträge gerade so von der Hand in den Mund aufbringt,
dann halte ich es nicht mehr für einen Zufall, sondern für absehbar, dass
der Vertrag in Storno geht.

Und ich halte es deswegen auch für eine Falschberatung durch den Makler.

Gerade weil ich dies so kenne und erheblich an Aufträgen verdiene, um für
Anwälte, die dies dem Richter so erklären, den Schaden
versicherungsmathematisch zu berechnen (es wird ja schon für die
Anwaltsgebühr wegen des Streitwertes benötigt, damit dieser nicht aus
Versehen zu niedrig angesetzt wird)..

Dies jetzt erst mal als offenbar notwendigen Beleg wegen des Vorwurfs der
Ahnungslosigkeit.

Wenn Sie eine bAV vermitteln unter der Voraussetzung, dass er niemals den
Arbeitgeber wechselt (die meisten bleiben wohl bis Rentenbeginn bei einem
Arbeitgeber, bis auf ganz seltene Ausnahmen?) und sich nicht davon überzeugt
haben, was dann mit der bAV geschieht, analog.

Glauben Sie, dass Sie einem Richter später erklären können, dass dieses
Scheitern der LV oder bAV ein unvorhersehbarer Zufall war, mit dem nicht zu
rechnen war? Oder dass Richtern eine solche Traumwelt vorzumachen ist?

Schöne Grüße

[Name ausgeblendet]

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11.12.2014 10:58:17

Hallo Herr [Name ausgeblendet],

wie hoch ist denn Ihr Stundenlohn bei einem Vertrag, der trotz Ihrer
Vermittlungsbemühungen nicht abgeschlossen wird?

Sie können doch im Maklergeschäft gegen Courtage keine sinnvollen
Stundenlöhne fallweise danach berechnen, ob Verträge zustandekommen und wie
lange sie halten.

Wenn Ihr Stundenlohn tatsächlich von 180 auf 72 EUR für einen nach 12
Monaten stornierten Vertrag gefallen ist. Wird er erst nach 24 Monaten oder
später storniert, bekommen Sie ja schon deutlich mehr, und wird er
durchgehalten (und das ist die überwiegende Mehrzahl), sind es in Ihrem
Beispiel 450 bis 540 EUR "Stundenlohn". Da können Sie doch so ein bisschen
Storno verschmerzen? Wo soll denn in der Realität ein echtes
nachvollziehbares Problem für einen Makler bestehen?

Zumal doch auch seit 2005 die Einkommen gestiegen sind und man für die
gleiche Altersversorgung ohnehin wegen des sinkenden Rechnungszinses immer
mehr an Beiträgen zahlen muss - da müsste doch die Beitragssumme je Vertrag
auch gestiegen sein?

Wenn jetzt durch die erhöhte Stornohaftung tatsächlich das Ziel, dass Sie
nennen, besserer Beratungsqualität erreicht wird, dann steigt der Verdienst
je Vertrag vielleicht sogar, weil sich der Anteil durchgehaltener gegenüber
den stornierten Verträgen erhöht.

Schöne Grüße

[Name ausgeblendet]

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11.12.2014 13:28:09

Hallo Herr [Name ausgeblendet],

aber selbstverständlich war es auch der Wunsch der Lebensversicherer - wie
seinerzeit der PKV - dass die Provisionen und Courtagen sinken sollen. Man
braucht aber den Gesetzgeber, damit keine Versicherer - außer aus dem
Ausland - ausscheren oder vielleicht gar noch Kartellvorwürfe kommen.

Der GDV hätte Mitte 2014 eine klare gesetzliche Deckelung der Provision bei
10 Jahren Stornohaftung lieber gesehen:

http://www.cash-online.de/versicherungen/2014/lv-reformgesetz-gdv-befuerwortet-deckel-und-

Sie werden sehen - die Vermittlung von Lebensversicherungen wird dadurch
nicht beeinträchtigt, weil die Vermittler auch für weniger arbeiten.

Die Erfahrung seit [Name ausgeblendet] Zeit zeigt, dass sich Vermittler totz einigem
Jammern darauf einrichten und es dann weitergeht wie vorher.

Welchen Grund also sollte es für Versicherer geben, den Vermittlern mehr zu
zahlen als notwendig?

Einem Versicherer können Sie es doch nicht vorhalten, dass es als
gewinnorientiertes Unternehmen Gewinne macht. Was glauben Sie, für was
Aktionäre und Aufsichtsrat bereit sind, Vorstände zu bezahlen? Wenn die
Gewinne steigen, zeigt dies doch, dass man dort einiges richtig gemacht hat.
Wenn dafür eine Putzfrau [Name ausgeblendet]mehr reinigt oder ein Vermittler weniger
bekommt, und die Gewinne dadurch noch mehr steigen, muss ein Vorstand sogar
so handeln, statt unnötiges Geld zu verschenken. Genauso wie er rechtzeitig
aufstehen muss statt sich unvereinbart mit dem Helikopter abholen zu
lassen - anderes wäre Untreue.

Hier besteht also kein Widerspruch und es ist auch nicht unmoralisch, dass
Gewinne gesteigert werden, indem für den Versicherer unnötige Kosten
eingespart werden.

Versicherer sind keine Verbraucherschutzvereine und auch keine
Einkommenssicherer für Vertriebe.

Es ist ein Irrtum, wenn Sie glauben, dass Sie für etwas bestraft werden.
Auch nicht für etwas, was andere getan haben.

Sie werden genausowenig für etwas bestraft, wie die Putzfrau, die zwei Räume
mehr putzen soll. Sie kriegen einfach nur weniger, damit man etwas einspart,
ohne dass man davon ausgeht, dass deswegen Ihre Leistung wesentlich
schlechter wird. Vielleicht hofft man ja auch, dass Sie es durch mehr
Produktion wieder ausgleichen. Den Putzfrauen hätte man ja auch weniger
zahlen können - aber die Hoffnung war, das jede für das gleiche Geld zwei
Räume mehr putzt - und es hat funktioniert.

Wenn es Ihnen aber gut tut, und Sie statt an einen Wunsch der Versicherer
lieber daran glauben mögen, dass Sie aus Versehen unschuldiges Opfer der
Reaktion auf schwarze Schafe oder teure Strukturvertriebe geworden sind,
dann glauben Sie daran. Sie müssen ja weiter mit den Versicherern leben und
bekommen von dort Ihr Geld - da wäre es vielleicht psychologisch nicht gut,
wenn zwischen Ihnen der Verdacht steht, die Versicherer hätten dies alles
selbst gewollt, oder gar Schlimmeres. Besser ist es dann doch, wenn man als
Vermittler die Schuldigen in Form schwarzer Schafe und Strukturvertrieben
ausmachen kann.
Schöne Grüße

[Name ausgeblendet]

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11.12.2014 13:58:28

Herr [Name ausgeblendet],

.." ich mache mir die Welt , so wie Sie mir gefällt " könnte man mal wieder
sagen

"Sie werden sehen - die Vermittlung von Lebensversicherungen wird dadurch
nicht beeinträchtigt, weil die Vermittler auch für weniger arbeiten
???????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????

" Die Erfahrung seit [Name ausgeblendet] Zeit zeigt, dass sich Vermittler trotz einigem
Jammern darauf einrichten und es dann weitergeht wie vorher." Ein klein
bisschen mehr Respekt , Herr [Name ausgeblendet] !

" Sie werden genauso wenig für etwas bestraft, wie die Putzfrau, die zwei
Räume mehr putzen soll. Sie kriegen einfach nur weniger, damit man etwas
einspart, ohne dass man davon ausgeht, dass deswegen Ihre Leistung
wesentlich schlechter wird. Vielleicht hofft man ja auch, dass Sie es durch
mehr Produktion wieder ausgleichen. Den Putzfrauen hätte man ja auch weniger
zahlen können - aber die Hoffnung war, das jede für das gleiche Geld zwei
Räume mehr putzt - und es hat funktioniert.

Was soll das für ein Vergleich sein
???????????????????????????????????????????????????????????????????????????????????

"Wenn es Ihnen aber gut tut, und Sie statt an einen Wunsch der Versicherer
lieber daran glauben mögen, dass Sie aus Versehen unschuldiges Opfer der
Reaktion auf schwarze Schafe oder teure Strukturvertriebe geworden sind,
dann glauben Sie daran. Sie müssen ja weiter mit den Versicherern leben und
bekommen von dort Ihr Geld - da wäre es vielleicht psychologisch nicht gut,
wenn zwischen Ihnen der Verdacht steht, die Versicherer hätten dies alles
selbst gewollt, oder gar Schlimmeres. Besser ist es dann doch, wenn man als
Vermittler die Schuldigen in Form schwarzer Schafe und Strukturvertrieben
ausmachen kann"

Es ist schon mehr als frech und anmaßend was Sie hier vom Stapel lassen in
Ihrem letzten Absatz ! Ich werde mich aber zu Ihren Provokationen nicht mehr
äußern !

Es bleibt dabei Herr [Name ausgeblendet] : es würden uns allen wahrscheinlich wieder in
ein kollegiales vernünftiges Austausch bringen ,wenn
Sie das Board verlassen würden !

Hochachtungsvoll

[Name ausgeblendet]

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11.12.2014 14:05:11

Hallo Herr [Name ausgeblendet],

ich mische mich ja selten ein, aber hier sind Sie ein wenig auf dem Holzweg:
auch die von Ihnen zitierte und natürlich als Notwendig verstandene
Berufsunfähigkeitsversicherung ist ein Lebenprodukt und unterliegt
gleichermaßen der Stornohaftung, auch wenn seitens des Maklers von
Situationsanalyse bis Produktauswahl alles korrekt erbracht wurde. Ich kenne
selbst Fälle aus dem Biometriebereich der Lebensversicherungen, in denen
Mandanten, die den Schutz ausdrücklich wollten und deshalb auf mich
zugekommen waren, nach kurzer oder längerer Zeit aus den verschiedensten
Gründen - manchmal auch ohne Begründung - die Verträge nicht mehr bezahlt
oder wieder gekündigt haben. Und aufgrund der Umstände darf ich mir
Sicherheit sagen, dass hier ein ersatzweiser Schutz gefunden, sondern der
Schutz schlicht aufgegeben wurde.

Warum der Makler an diesem Punkt in die Mithaftung genommen wird, hat sich
seit jeher meinem Verständnis entzogen und wäre bei einem ausgeglichenen
Kräfteverhältnis zwischen Maklerschaft und Versicherern so sicherlich auch
nicht der Fall.

Beste Grüße,

[Name ausgeblendet]

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11.12.2014 15:13:47

Hallo Liste,

was mussten wir seit 2008 nicht alles über uns ergehen lassen !?

- Anstieg der Bürokratie, einhergehend mit Einkommensrückgängen (mehr
Aufwand für das gleiche Geld)
- Verlängerung der Stornohaftungszeiten (1 x in KV, nun zum 2. mal in LV)
- Panikmache in Sachen Courtageverbot
- Zwang zur gesteuerten und/oder kostentreibender Fortbildung, wobei es
mir weniger um das Thema selbst, sondern vielmehr um die Vorgabe geht,
wie dies zu geschehen hat.

Eine Verlängerung der Stornohaftung hat ja auch zur Folge, dass man
erhöhte Rücklagen bilden sollte.

Zudem werden hier weitere (zu den bereits genannen) Risiken auf uns
abgewelzt.
Ich denke da an ein nach wie vor nicht abzuschätzendes Risiko an den
Finanzmärkten.
Was, wenn VR künftig von der Neuausrichtung des § 89
Versicherungsaufsichtsgesetz Gebrauch machen (müssen) oder generell in
Schieflage geraten, weil sie nicht einmal mehr die Garantieverzinsung
erwirtschaften, gerade bei Altverträgen.
Sollen wir dann für eine sicher folgende Kündigungswelle den Kopf
hinhalten, für Fehler und Versäumnisse, die der Politik zuzurechnen sind !?

Die Maklerpools müssen sich wohl auch etwas einfallen lassen, um nicht
auf Verlusten, entstanden durch "abnippelnde" Kleinmakler sitzen zu bleiben.

Wenn es dann noch zu einer Streckung der Auszahlungen über bis zu 8 oder
9 Jahren kommt, sollten wir uns alle nochmal etwas genauer mit den
Inhalten unserer Courtage-Zusagen, im schlimmsten Fall
Courtage-VEREINBARUNGEN, auseinandersetzten.
Dort finden sich nämlich reichlich Klauseln und/oder Formulierungen, die
dem Versicherer die Möglichkeit einräumen, uns um die bereits durch
geleistete Arbeit verdienen Brötchen zu bringen.
Dabei ist es, wie ich vor einigen Jahren erfahren durfte, noch nicht
einmal sicher, dass sich die VR an eine sauber formulierte
Courtage-Zusagen halten, frei nach dem Motto, soll das Würstchen doch
wegen 2.000 € klagen.

Was haben die ganzen Hürden und Einschnitte dem Verbraucherschutz denn
gebracht !?

Die großen Vertriebe nicht wohl kaum betroffen.
Wen wundert dies, wo sich dort nicht selten hochrangige Politiker (Kohl,
[Name ausgeblendet], Westerwelle, Weigel, Merkel, ...) schon fast die Klinke in die
Hand geben und Persönlichkeiten wie Riester, Rürup und zuletzt Bahr von
der Branche nach dem ausscheiden aus "Amt und Würden" hofiert werden.

Dagegen kenne ich genug Makler, die inzw. keine Lust mehr haben, das und
alles was da noch kommen mag, über sich ergehen zu lassen.
Die meisten davon sind, so wie meine Wenigkeit, aber zu alt um sich neu
zu orientieren.
Oder sollen wir alle zurück in die Ausschließlichkeit mit den damit
einhergehenden Umsatz- und Produktvorgaben ?

Ich bin mir ganz sicher, dass das dicke Ende erst noch kommen wird.

Mit freundlichen Grüssen

[Name ausgeblendet]

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11.12.2014 15:20:08

Guten Tag Herr [Name ausgeblendet],

eine kurze Erwiderung sei gestattet -

wir vom IGVM sind zwar vlt. klein - aber wir tun was - im Gegensatz zu vielen anderen, die lediglich
jammern.

Es waren IGVM-Mitglieder die das Thema DAK und aktuell das Handelsblatt/moneytimes aktiv
angehen.

Zu den einem Herren werde ich mich nicht mehr äussern - der sollte lieber einmal vor der eigenen
Haustüre kehren. So sauber ist es da nicht, wenn meine Informationen aus der KV-Zusatz-Branche
korrekt sind. Aber es ist einfacher Realitäten nur mit eingeschränkter Sichtweise wahr zu nehmen.

Ich bin aber auf jeden Fall bei Ihnen Herr [Name ausgeblendet], die makler sind selbst schuld an dem Dilemma.
Anstatt einmal über den Tellerrand zu schauen,, ist man lieber Egoist - ich persönlich freue mich
über Wettbewerb, der nützt nämlich dem Kunden - und dies vergessen manche - der Kunde ist
unser Auftraggeber - seinen Bedarf fachgerecht zu ermittlen, die Risiken zu benennen, zu analysieren
und im Rahmen der Möglichkeiten zu versichern, das ist unser Job. Wenn hierbei durch Wettbewerb neue
Optionen sich ergeben, Klauseln neu zu bekommen sind, dann freue ich mich.

Sofern, wie abzusehen ist, die Reihen der Makler sich alsbald lichten werden - dann haben vlt. einige kurzfristig
einen höheren Ertrag. Über kurz oder lang werden sie dennoch verlieren, da die Marktmacht, die Power verloren
geht.
Am Ende ist es so wie am Anfang - ein "elitärer" Kreis kann sich den Makler leisten - der Rest wird abgezockt wie eh
und je. Und auch die Honorarberater und Versicherungsberater, die ja so "zahlreich" vehement sich im Register tummeln
(nur finde ich den Zuwachs irgendiwe nie ) werden über kurz oder lang, wie eine Modeerscheinung vergessen sein.

Denn auch hier wird der "Abstand" geringer, da ja Abschlusskosten vs. Zeitwaufwandkosten betrachtet werden.
Haben die aber auch noch nicht so richtig kalkuliert - da ja im Moment man mit "geschönten" Zahlen agieren kann.
Wie schon einmal geschrieben - ich beneide die Kollegen LV/AV nicht und bin froh, dass dies für mich lediglich
Sahne onTop jedes Jahr ist.
Mit freundlichen Grüßen

[Name ausgeblendet]

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11.12.2014 16:09:07

Ich habe den IGVM auch nicht klein geredet,
er ist halt klein.

Das er großartiges leistet habe ich hier bereits mehrfach angemerkt.

Ich bin froh 2015 Teil davon zu sein.

"Klein" war hier eben auf die Unfähigkeit der Kollegen bezogen,
in Lobby Arbeit zu investieren.

Klein ist, wer sich klein macht.

Mfg

[Name ausgeblendet]

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11.12.2014 16:11:48

Hallo werte Kollegen,

vielleicht ganz interessant zum Thema - mit einer ausgewogenen Sichtweise, wie ich finde:
https://www.youtube.com/watch?v=EKY5luthnBQ

Beste Grüße,

[Name ausgeblendet]

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