GKV-Hausärzte müssen ab 2026 Mindest-Impfquoten erfüllen

Wie die Neue Zürcher Zeitung (NZZ) berichtet, verpflichtet die neue Regelung kassenärztliche Hausärzte dazu, von der Politik vorgegebene Impfquoten bei ihren Patienten zu erreichen. Wer die Vorgaben nicht erfüllt, muss mit finanziellen Einbußen rechnen. Die Maßnahme stößt auf Kritik bezüglich der ärztlichen Therapiefreiheit, die Zeitung fragt: "Wieso füllen die Behörden nicht gleich selbst den Rezeptblock aus?"

Die vom ehemaligen Gesundheitsminister Karl Lauterbach initiierte "Neuregelung der Vorhaltepauschale" wurde im Januar 2025 vom Bundestag beschlossen. Ab dem kommenden Jahr müssen Hausärzte im GKV-System in den ersten drei Quartalen mindestens 7 Prozent ihrer Patienten impfen. Im vierten Quartal steigt die Quote auf 25 Prozent.

Fragwürdige Quotenvorgaben

Die Festlegung auf exakt 25 Prozent der Patienten im Herbst wirft Fragen auf. Mediziner und Patienten diskutieren, ob diese spezifische Zahl medizinisch begründet ist oder willkürlich gewählt wurde. Der Spitzenverband der Gesetzlichen Krankenkassen rechtfertigt die Quote mit "aktuellen Abrechnungsdaten" und bezeichnet sie als "überhaupt nicht schwer zu erreichen".

Rückgang der Impfbereitschaft nach Corona

Aktuelle Umfragen des Robert-Koch-Instituts zeigen einen deutlichen Vertrauensverlust in die Impfpolitik. Während sich noch jeder zweite Klinikmitarbeiter für eine Grippe-Impfung entscheidet, ließen sich nur 16 Prozent im vergangenen Jahr gegen Corona impfen. Diese Entwicklung ist eine Folge der Erfahrungen im politischen Umgang mit der Pandemie.

Kritik an staatlichen Impfverpflichtungen wächst

Experten sehen in der neuen Regelung eine problematische Fortsetzung der Pandemie-Politik. Besonders die Sanktionsdrohungen gegen Bundeswehrsoldaten und Krankenhauspersonal hatten das Vertrauen beschädigt. Die Bewertung von Corona-Impfstoffen als "nebenwirkungsfrei" trotz dokumentierter Risiken für junge Menschen verstärkte die Skepsis zusätzlich.

Keine ärztliche Therapiefreiheit mehr im GKV-System

Die neue Vorschrift stellt Hausärzte in der gesetzlichen Krankenversicherung vor ein Dilemma. GKV-Patienten könnten künftig hinterfragen, ob eine Impfempfehlung medizinisch indiziert ist oder der Quotenerfüllung dient. Diese Entwicklung gefährdet das Vertrauen zwischen Arzt und Patient und schränkt die therapeutische Entscheidungsfreiheit ein.

Verfehlte Strategie bei Impfmüdigkeit

Politische Verpflichtungen und finanzielle Anreize erweisen sich als ungeeignete Mittel gegen nachlassende Impfbereitschaft. Statt Vertrauen zurückzugewinnen, verstärken solche Maßnahmen die Skepsis in der Bevölkerung. Eine transparente, wissenschaftlich fundierte Kommunikation wäre der erfolgversprechendere Weg.

Kommentare

Mike Lehmann am 25.09.2025 um 16:39:53

Wenn ich als Patient nicht auf den Arzt zugehen würde, um aktiv nach Impfungen zu fragen, würde in Deutschland gar nichts passieren. Ärzte haben kein Interesse an gesunden Patienten. Geld verdienen Sie mit kranken Patienten. Es ist notwendig, dass der Staat endlich hier eingreift, und es ist längst überfällig. Ärzte haben in ihren digitalen Patientenakten bislang nicht mal ein Impfmanagement, wie mein Arzt mir gestanden hat. Zudem verdient ein Arzt damit kein Geld. Geld verdienen die Pharmakonzerne. Das kann jeder Privatpatient sehen, der mal ein paar Standardimpfungen zur Auffrischung in der Apotheke abholt.