Im Podcast "Die Woche" von Pfefferminzia sprechen Oliver Drewes von Maxpool und Hannes Heilenkötter von blau direkt über den angekündigten Zusammenschluss der beiden Maklerpools. Die Gesprächspartner erläutern die Beweggründe, sprechen über Wachstumszahlen von über 20 Prozent und plädieren für eine realistische Einschätzung der eigenen Marktposition.
Die Initialzündung nach zwei Jahren Kooperation
Nach zwei Jahren erfolgreicher Zusammenarbeit war der Schritt zum Zusammenschluss eine logische Konsequenz. "Wir haben die Kooperation mit blau direkt lief ja nun über gute zwei Jahre sehr gut. Und trotzdem kamen wir eben jetzt zu der Erkenntnis, dass es eben auch einen großen Sinn ergibt, wirklich auch die beiden Welten wirklich zu kombinieren", erklärt Oliver Drewes.
Der ledige Hannes Heilenkötter ergänzt mit einem interessanten Vergleich: "Ich bin ja ein großer Freund davon, erstmal was essen zu gehen und dann erst zu heiraten."
Technisch ein Zusammenschluss, emotional eine Partnerschaft
Die beiden Geschäftsführer betonen, dass es sich weder um eine feindliche Übernahme noch um eine klassische Fusion handelt. "Technisch gesehen sind blau direkt und Maxpool ja Schwestergesellschaften unter einer Holding", so Heilenkötter. Drewes wird künftig die Vertriebsverantwortung für beide Häuser übernehmen und fühlt sich "eigentlich auch gar nicht so richtig irgendwie gekauft und abgefunden, sondern wir arbeiten ja ganz normal weiter".
Assekuradeur-Bereich als Alleinstellungsmerkmal
Ein wesentlicher Differenzierungsfaktor von Maxpool liegt in der Schadenregulierung. "Wir haben hausinterne Syndikus-Anwälte, die begleiten Schäden wirklich auch sehr leidenschaftlich, bis der Kunde seine Entschädigung bekommt", erläutert Drewes. Diese intensive Schadenbegleitung hebt Maxpool aus seiner Sicht von anderen Pools ab.
KI-Tools für vereinfachte Migration
Wie von blau direkt gewohnt bleibt man technisch innovativ. So hilft die KI im Serviceprozess bei der Datenmigration, wenn Makler den Pool wechseln wollen: "Wir helfen dem Makler mit KI-Tools, damit er seine Bestandsübertragung besonders einfach machen kann", erklärt Heilenkötter.
Organisationsstruktur: KV-Werk und LV-Werk unter Schinnenburg
Die interne Aufstellung zeigt eine klare Spartenaufteilung. Stephan Schinnenberg verantwortet sowohl das KV-Werk als auch das LV-Werk und kümmert sich dabei um "die Kommunikation mit den Versicherern", was intern als "Einkauf" bezeichnet wird.
Klare Rollenverteilung nach amerikanischem Vorbild
Die Führungsstruktur folgt einem "klassischen amerikanischen Struktur mit diesen schönen C-Level-Titeln", wie Heilenkötter erläutert. Unter CEO Alt Voncke sind die Bereiche klar verteilt: Heiko Kobold für Finanzen, Sascha Justmann für IT, Heilenkötter selbst für das operative Geschäft sowie Dirk Henkies für den Einkauf von "anderen Maklerhäusern und Unternehmen".
Beeindruckende Wachstumszahlen
Die Geschäftsentwicklung kann sich sehen lassen: "blau direkt wird dieses Jahr voraussichtlich 20% wachsen, das entspricht ungefähr dem Wachstum, das wir die Jahre davor auch hatten, zwischen 20 und 30%", berichtet Heilenkötter. Drewes kann ebenfalls positive Zahlen vorweisen, wenn auch auf einem deutlich niedrigeren Niveau: "Maxpool läuft tatsächlich auch über 40% im Forecast. 2025 jetzt ist also wirklich für Maxpool das beste Jahr in der Geschichte."
Pools mit Investoren zahlen die höchste Courtage
Auf Bedenken wegen des Investorendrucks reagiert Heilenkötter gelassen: "Guckt man sich an, wie viel Courtage fällt oben in den Pool rein und wie viel Courtage geht unten an den Makler raus, da steht eine blau direkt an der Spitze. Ironischerweise auch eine Fonds Finanz. Also genau die beiden Pools, die Investoren drin haben, zahlen eigentlich ganz gut, am besten."
Maklerpools: Ein selbstreinigender Markt
Drewes sieht im Maklermarkt einen natürlichen Schutzmechanismus: "Das Schöne am Maklerpool ist doch, dass das Geschäftsmodell selbstreinigend ist. Wenn du wirklich etwas falsch machst, dann merkst du das sofort. Schwupp und man ist weg." Er vergleicht den Makler mit einem "großen Löwen und einem scheuen Reh in einer Person. Wenn du Fehler machst, dann brüllt er dich entweder an oder er ist weg."
Demütiger Blick auf die Marktposition
Trotz des Erfolgs bleiben beide Geschäftsführer realistisch. Heilenkötter relativiert die Marktmacht: "Wenn man sich Großvertriebe anguckt, wie viel Umsatz machen die? Zwei Fantastilliarden oder so? Versus 300 Millionen bei blau direkt. Insofern kann man auch mal ein bisschen demütig sein. Wer sind wir als Maklerpool?" Sein Credo: "Lass uns einfach unseren Job machen."
Verfassen Sie den ersten Kommentar