Der „Grüne Star“, in der medizinischen Fachsprache Glaukom genannt, ist eine schwere Sehnervenerkrankung. In den westlichen Industrienationen ist das Glaukom eine der häufigsten Ursachen für krankheitsbedingte Erblindung. Die Hälfte der am Grünen Star Leidenden in Deutschland weiß jedoch nichts von ihrer Erkrankung. Wie kann man herausfinden, ob man betroffen ist? Dazu Fragen an den ERGO-Krankenversicherungsexperten Dr. Elmar Terhorst.
Was genau ist ein Glaukom, also der Grüne Star?
Beim Grünen Star wird der Sehnerv geschädigt, was im Krankheitsverlauf zu Gesichtsfelddefekten führt. Die Patienten sehen dann am Blickrand nur noch Nebel. Ohne Behandlung führt die Krankheit zu einer vollständigen Erblindung. Das Glaukom ist schmerzfrei und verläuft im Anfangsstadium ohne Symptome. Das Fortschreiten der Erkrankung kann aber in den meisten Fällen aufgehalten oder zumindest verlangsamt werden – wenn sie rechtzeitig erkannt wird, etwa bei einer Glaukom-Vorsorgeuntersuchung
Wer sollte die Glaukom-Vorsorge wahrnehmen?
Je älter ein Mensch wird, desto höher ist das Risiko, am Glaukom zu erkranken. Zehn Prozent aller Menschen in Deutschland über 40 Jahre gelten als akut gefährdet. Zu den wissenschaftlich belegten Risikofaktoren zählen hoher Augeninnendruck, Kurzsichtigkeit, Pigmentausschüttungen im Auge und eine dünne Hornhaut. Das Risiko steigt auch, wenn ein enger Verwandter bereits am Glaukom leidet. Für Menschen ab 40 und für alle, die zu einer Risikogruppe gehören, ist es daher wichtig, regelmäßige Glaukomvorsorgeuntersuchungen bei einem Facharzt für Augenheilkunde durchführen zu lassen.
Was passiert bei der Glaukom-Vorsorge?
Eine umfassende Glaukomvorsorge-Untersuchung ist schmerzlos. Der Augenarzt misst zunächst den Augeninnendruck und untersucht dann den Sehnerv und das Gesichtsfeld bei beiden Augen. Je früher ein Glaukom erkannt wird, desto erfolgreicher kann das Sehvermögen erhalten werden. Die Vorsorgeuntersuchung kostet zwischen 20 und 60 Euro. Wer gesetzlich versichert ist, muss diese Kosten derzeit selbst tragen, weil die Krankenkasse dafür nicht aufkommt.