Junge Ärzte sollen erst in Landpraxen
Die regionale Unterversorgung mit niedergelassenen Ärzten vor allem in den ostdeutschen Ländern könnte durch ein Pflichtjahr auf dem Land für junge Ärzte behoben werden. Das hat Johann-Magnus v. Stackelberg, stellvertretender Vorstandsvorsitzender des AOK-Bundesverbandes, in einem Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" angeregt. Wenn es den Kassenärztlichen Vereinigungen nicht mehr gelinge, die Versorgung zu gewährleisten, müssten sie sich "auch zu unpopulären Maßnahmen durchringen". Der Beitrag in der "Neuen Osnabrücker Zeitung" vom 6.
Oktober 2005 im Wortlaut:
AOK: Pflichtjahr für junge Ärzte
Osnabrück (abr-Eigenbericht) Die AOK hat zur Beseitigung des regionalen Ärztemangels ein "Pflichtjahr für junge
niederlassungswillige Ärzte in unterversorgten ländlichen Gebieten" vorgeschlagen.
In einem Gespräch mit unserer Zeitung meinte Johann- Magnus v. Stackelberg vom AOK-Bundesverband, mit
finanziellen Mitteln alleine werde es nicht gelingen, junge Ärzte aufs Land zu locken. Zwar seien die Kassen bereit, dabei im Rahmen der gesetzlichen Möglichkeiten zu helfen. Benötigt würden jetzt
aber innovative Ideen. Da biete sich ein Pflichtjahr in unterversorgten Gebieten vor der eigentlichen Niederlassung als einfache und wirkungsvolle Lösung an.
Grundsätzlich müssten die
Kassenärztlichen Vereinigungen für eine flächendeckende Versorgung mit ärztlichen Leistungen sorgen, betonte v. Stackelberg. Wenn das in einigen ländlichen Regionen anders nicht erreicht werde, dann
müssten sich die Selbstverwaltungen der Ärzte auch zu unpopulären Maßnahmen durchringen. Ein Jahr Landarzt sei nicht nur jedem jungen Mediziner zumutbar, sondern sei auch eine wertvolle medizinische
und menschliche Erfahrung.
Pressesprecher
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