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19.01.2006 - dvb-Presseservice

KBV fordert: Schluss mit katastrophalen Arbeitsbedingungen in Kliniken und Praxen

„Wir solidarisieren uns mit den demonstrierenden Ärzten.” Das haben heute Dr. Andreas Köhler und Ulrich Weigeldt vom Vorstand der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) in Berlin erklärt. „Es muss Schluss sein mit den katastrophalen Arbeitsbedingungen in Kliniken und Praxen. Den Patienten und den Ärzten sind Endlosschichten im Krankenhaus und die stille Rationierung in der ambulanten Versorgung nicht mehr zuzumuten”, erklärte KBV-Chef Köhler. Weigeldt sagte: ”Der Frust der Ärzte ist zu verstehen, ihnen fehlen Planungssicherheit und insbesondere Zeit für ihre Patienten.”

Der KBV-Vorstand bekräftigte, die Forderungen der protestierenden Ärzte gegenüber der Regierung mit Nachdruck vertreten zu wollen: Dazu Weigeldt: „Als Körperschaft des öffentlichen Rechts dürfen wir nicht zu Streiks aufrufen, wir können aber Überzeugungsarbeit auf dem politischen Parkett leisten. Das werden wir auch tun.” Erste Erfolge seien schon erzielt, so Köhler: „Alle Parteien geben inzwischen zu, dass uns in absehbarer Zeit ein Ärztemangel droht und dass dieser abgewendet werden muss. Das war vor einem Jahr noch anders. Damals wurden die Probleme einfach geleugnet.”

Leider suche die Politik das Heil oft in noch detaillierteren und komplizierteren Regelungen. Damit entstehe in der Regel eher weniger statt mehr Transparenz für die einzelne Praxis, meinte Weigeldt. Weiter sagte er: „Zudem erhöht sich stetig der jetzt schon unerträgliche Bürokratiedruck. Patient und Arzt brauchen Zeit. Dafür ist eine gerechte, transparente Honorierung in Euro erforderlich. Der Aufbau von Droh-Szenarien wie einem Malus-System bei der Medikamentenverordnung belastet die Atmosphäre zusätzlich.”

Zur heutigen Protestaktion in Berlin haben über 30 freie, zumeist auf Bundesebene tätige Verbände aufgerufen. Sie vertreten Krankenhaus- und niedergelassene Ärzte und werden von zahlreichen nichtärztlichen Verbänden unterstützt.



Leiter des Dezernats Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit
Herr Dr. Roland Stahl
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