Erstmals schafft die AOK mit einem Gesundheitspartner in Baden-Württemberg eine
vertragliche Grundlage über die Behandlung von Essstörungen. "Unser Ziel ist es,
jetzt eine besser vernetzte Behandlung sicher zu stellen und dadurch den Ablauf
der Therapie für den Patienten mit Essstörungen zielgerichteter zu gestalten".
So die Vorsitzenden des neu gegründeten Vereins Netzwerk Essstörungen
Ostalbkreis, Dr. med. Ulrich Brickwedde und Dr. Martin von Wachter.
Auf
der Grundlage dieses neuen Konzeptes bilden 20 Psychologen, Ärzte und sonstige
Therapeuten eine Versorgungskette und können so in individuell auf den Patienten
abgestimmten Behandlungsphasen differenziert auf die therapeutischen
Erfordernisse eingehen. "Das wollen wir als AOK besonders fördern", so der
Vorstandsvize der AOK Baden-Württemberg, Dr. Christopher Hermann, am Donnerstag
(29.03.2007) in Aalen anlässlich der Vertragsunterzeichnung.
Die AOK
stelle den behandelnden Ärzten und Psychologen des im Ostalbkreis beteiligten
"Netzwerk Essstörungen im Ostalbkreis" (NEO) zusätzliche Honorare für die
Netzwerkarbeit und die weitergehenden gruppentherapeutischen Leistungen in
Aussicht. Laut Hermann erwartet die AOK im Ergebnis trotzdem eine
Kostenersparnis von über 50 Prozent der bisherigen Aufwendungen, die pro Patient
und Behandlung bei bis zu 20.000,00 Euro liegen können.
"Die Einsparungen
sollen sich, das ist unser gemeinsames Bestreben im Ostalbkreis, dadurch
ergeben, dass statt den bisher nicht selten durchgeführten Klinikbehandlungen
jetzt in den betreffenden Fällen eine intensive ambulante Netzwerk-Therapie
durchgeführt wird. Außerdem ergänzen wir die Behandlung durch eigene
AOK-Gesundheitsangebote, die auf die Belange der Patienten ausgerichtet sind,
wie zum Beispiel individuelle themenbezogene Ernährungsberatung und Betreuung
durch den AOK-Sozialdienst. Wir unterstützen die Betroffenen auch durch
Vermittlung von Selbsthilfeangeboten", bestätigt der Geschäftsführer der AOK
Ostalb, Till H. Klein.
Nach dem Vertrag wird das Behandlungskonzept
stufenweise umgesetzt: "Wir beginnen mit der neuen Behandlungsstruktur für die
Patienten mit Anorexie (Magersucht) und Bulimie (Ess-Brech-Sucht), die sich beim
Arzt ihren Vertrauens einschreiben können. Dies kann der Hausarzt, Facharzt oder
Psychotherapeut sein, der unserem Netzwerk angehört," so Dr. med. Ulrich
Brickwedde von NEO. Wenn sich das Konzept der Vernetzung bewähre, sei in einem
weiteren Schritt die Behandlung von Adipositas (Fettsucht) geplant.
In
NEO arbeiten 20 Haus- und Fachärzte, insbesondere auch
Psychologen/Psychotherapeuten, Ärzte/Mitarbeiter der Kliniken sowie der
Suchtberatungsstellen des Landkreises eng zusammen. Dr. med. Martin von Wachter
(NEO): "Ziel ist eine verbesserte Kooperation und Kommunikation zwischen
Leistungserbringern, Patienten und der AOK. Die Beziehungen zwischen Netzwerk
und Ärzten sollen durch Qualitätszirkelarbeit und Fortbildung gestärkt werden.
Wir legen die Erkenntnisse des sogenannten 'Casemanagements', also des
Fallmanagements, unserer Praxis zugrunde. Dabei wird innerhalb des
Behandlungskonzeptes wesentlich auf die Motivation des Patienten sowie dessen
Nachsorge und Langzeitbetreuung Wert gelegt. Unser medizinisches
Versorgungskonzept basiert auf der aktuellen, nationalen Leitlinie der
Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften, der
AWMF."
Thema "Essstörung"
Essstörungen bilden ein komplexes
psychosomatisches Krankheitsbild. Magersucht, Ess-Brech-Sucht oder auch Formen
der Fettsucht sind Erkrankungen, die in unserer Gesellschaft weit verbreitet
sind. Die Erkrankung, die vor allem zu Beginn von Betroffenen, Angehörigen oder
Anderen nur selten erkannt wird, nimmt in vielen Fällen einen dramatischen,
chronischen Verlauf.
Die störungsspezifische Früherkennung, Diagnostik
und Behandlung essgestörter Patienten ist durch besondere Schwierigkeiten
gekennzeichnet: Hohe Eingangsschwelle zur Behandlung, unzureichende und
wechselhafte Behandlungsmotivation, Hilflosigkeit in der Familie, fehlende prä-
und poststationäre Psychotherapieplätze, Klientel am Übergang vom Jugendlichen-
zum Erwachsenenalter, hohe Anforderungen an Flexibilität auf Seiten der
ambulanten, teilstationären und vollstationären Behandler und Einrichtungen.
Die jetzt vereinbarte Vernetzung der erforderlichen Behandlungssektoren
hat daher zum Ziel, unzureichend koordinierte Behandlungsabläufe zu optimieren,
um neben der Verbesserung der Behandlung eine Zunahme der Zufriedenheit sowohl
auf Seiten der Patienten als auch der Behandler zu errreichen. Dass dabei
Aspekte der Wirtschaftlichkeit ausreichend Berücksichtigung finden müssen, ist
NEO klar. "Wir wollen erklärtermassen die Chance nutzen" so Dr.von Wachter, "
mit diesem Konzept einen Gesamtbehandlungsplan umzusetzen, der im ambulanten
Bereich alle Vorteile einer multimodalen Zusammenarbeit bietet, wie wir es sonst
nur in interdisziplinären Teams der stationären Psychotherapie kennen. Wir sind
überzeugt, damit Synergieeffekte zu schaffen, die bisher auf Grund der Trennung
in verschiedene Versorgungssektoren nicht genutzt werden konnten. Wir gehen
davon aus, so zu einer nachhaltigen Verbesserung der Behandlungsqualität
beitragen zu können."
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