Die Signa-Pleite und das Benko Gold

Signa-Bauruine Elbtower in Hamburg: Verkauf „so schnell und so teuer wie möglich“ laut Insolvenzverwalter.

René Benko ist Gründer der Signa-Gruppe und war ein Immobilienmagnat. Einst glänzendes Vorzeigeunternehmen der europäischen Wirtschaft, heute insolvent. Während deutsche Versicherer die finanziellen Lasten aus den Jahresbilanzen schrieben, werden Fragen laut: Vermögen wurde frühzeitig in diskrete Stiftungen verschoben. Und nachdem Benko selbst Insolvenz angemeldet hat, fragen österreichische Medien: Wo ist das Gold?

Ende November 2023 meldete die Signa Holding Insolvenz an. Das war der Anfang vom Ende der Signa-Gruppe und der Beginn unangenehmer finanzieller Folgen für deutsche Versicherer, die in erheblichem Umfang in das Unternehmen investiert hatten. René Benko selbst meldete im März 2024 Insolvenz an, nachdem er jahrelang mit einem Vermögen von mehr als vier Milliarden Dollar als österreichischer Milliardär gegolten hatte. Nach eigenen Angaben wird er nun von seiner Mutter finanziell unterstützt.

Die Familie Benko verfügte über Privatstiftungen in Österreich. Eine davon ging vor Ostern in Konkurs und meldete Schulden von über 800 Millionen Euro an. Eine weitere Privatstiftung verfügt ebenfalls über keine liquiden Mittel mehr, hat aber Forderungen von arabischen Investoren in Höhe von bis zu einer Milliarde Euro.

Die Zeitung News.at berichtet über ihre Recherchen in der Welt der verschwiegenen Treuhänder im Fürstentum Liechtenstein.  Im Mittelpunkt steht Benkos INGBE-Stiftung, die von seinen Vertrauten mit Goldbeständen in Höhe von 45 Millionen Euro ausgestattet wurde, dazu kommen diverse „Notgroschen“ in Höhe von 23 Millionen Euro auf diversen Konten. Als die Signa Holding in finanzielle Schieflage geriet, kam es zu internen Aktien- und Immobilientransfers in Millionenhöhe. Diese „Last-Minute-Deals“ dürften die österreichische Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft auf den Plan rufen.

Nicht nur deutsche Investoren werden die weitere Entwicklung der Insolvenz von Benko und der Signa-Gruppe aufmerksam verfolgen.