Bild-Titel: „Riester-Rente wird zum Flop“

Bereits Anfang des Jahres hatte der Versicherungsmathematiker und Branchenkritiker Axel Kleinlein zusammen mit dem Team der Finanzwende eine Analyse zur Rendite von Riester-Verträgen vorgelegt. Erst letzte Woche warnte er davor, dass Millionen von LV-Verträgen die Rückabwicklung droht, weil sie die Renditeanforderungen nach den neuesten EU-Vorgaben nicht erfüllen.

„Wir können keinen Kundennutzen bei den Produkten feststellen.“

Axel Kleinlein
mathconcepts.de

Die Bild zitiert diese Erkenntnisse und legt mit aktuellen Daten nach, indem sie aus der ersten Riester-Auszahlungsstatistik des Bundesfinanzministeriums zitiert: Danach bringt die 2002 eingeführte staatlich geförderte 'Zusatzrente' den Versicherten im Alter durchschnittlich nur 132 Euro im Monat. 

Ende 2022 erhielten demnach mehr als eine Million Menschen Leistungen aus der Riester-Rente, jeder von ihnen im Schnitt 1.581 Euro, allerdings als Jahresrente. 80 Prozent der Bezieher erhalten weniger als 2.000 Euro im Jahr, ein Drittel weniger als 500 Euro. Bild fragte nach den Gründen für das niedrige Rentenniveau und erhielt vom Finanzministerium die Antwort, dass die Ansparphase bisher zu kurz gewesen sei, man aber optimistisch sei, dass die Renten in Zukunft höher ausfallen würden. Zur Erinnerung: Die Riester-Rente wurde 2002 eingeführt.

Der Artikel schließt mit harten Aussagen: „Die Versicherten verlieren mit der Anlage Geld – und rund die Hälfte kassiert nicht einmal den vollen staatlichen Zuschuss.“

Und auch der Versicherungsmathematiker Axel Kleinlein wird zitiert: „Die Zahlen des Bundesfinanzministeriums zeigen, dass die Riester-Rente nur zu einem mickrigen Taschengeld führt. Ein Sparer muss fast 100 Jahre alt werden, damit der Vertrag keinen Verlust macht.“