In der Folge 194 des Netfonds Versicherungstalk spricht Moderator Oliver Bruns mit PKV-Experte Carsten Berndt von der Versicherungskammer Bayern über das Thema "Private Krankenversicherung im Alter" – eine Frage, die in praktisch jedem Beratungsgespräch zur PKV auftaucht. "Da gab es immer schon mal irgendwelche Berichterstattungen, immer mal wieder gibt es so den traurigen Rentner, der seine PKV nicht bezahlen kann. Und das sind Bilder, die bei den Kunden im Kopf sitzen und die aufgelöst werden müssen," erklärt Berndt die Relevanz des Themas.
Kernbotschaft: PKV ist kein Sparmodell, sondern Gesundheitsvorsorge
Berndt stellt klar: "Bei der privaten Krankenversicherung geht es nicht darum, Beiträge zu sparen, sondern es geht grundsätzlich darum, sein höchstes Gut, die Gesundheit, möglichst ideal abzusichern." Günstig kalkulierte "Einsteigertarife" seien langfristig problematisch, wie die Erfahrung zeige.
Ein wichtiger Vorteil der PKV gegenüber der gesetzlichen Krankenversicherung sei dabei die Gestaltungsmöglichkeit. Während in der GKV zukünftige Regierungen voraussichtlich nicht um Leistungskürzungen oder Ausweitung der Bemessungsgrundlagen herumkommen werden, bietet die PKV einen privatrechtlichen Vertrag mit garantierten Leistungen.
Die Lösung: Beitragsentlastungstarife
Als wirksamstes Instrument zur Begrenzung der PKV-Kosten im Alter empfiehlt Berndt Beitragsentlastungstarife. "So wie du beim Haus eine Sondertilgung einfügen kannst, schließt du zusätzlich zu deiner privaten Krankenversicherung einen Beitragsentlastungstarif ab, zahlst also noch ein bisschen mehr, profitierst aber mehrfach von entsprechenden Förderungen und im Alter hast du dann einen günstigeren Beitrag."
Die Vorteile dieser speziellen "Vorsorgeform": Steuerliche Abzugsfähigkeit von 75-80% der Beiträge, bei Angestellten zusätzlich Arbeitgeberbeteiligung und Zweckgebundenheit (anders als bei Lebensversicherungen, die oft anderweitig verwendet werden).
Im Idealfall kann der PKV-Beitrag im Alter deutlich reduziert werden – Berndt selbst wird nach aktuellem Stand mit 65 nur noch den Beitragsentlastungstarif zahlen müssen.
Auch für Selbstständige sinnvoll
Besonders Selbstständigen empfiehlt Berndt, Beitragsentlastungstarife zu nutzen, statt auf Rürup-Rente oder andere Sparformen zu setzen. In wirtschaftlichen Notlagen bieten die meisten Gesellschaften Vertragshilfen wie temporäre Leistungsabwahl. Im Extremfall können nach zehn Jahren auch bereits angesammelte Alterungsrückstellungen beitragsmindernd eingesetzt und später neu gestartet werden.
Frühzeitig vorsorgen
Die Kernbotschaft des Gesprächs ist klar: Es gibt durchdachte Instrumente zur Begrenzung der PKV-Kosten im Alter. "Beim Sparen regelmäßig durchhalten", rät Berndt und fügt hinzu: "Die Gesundheit ist im Zweifelsfall der Bereich, wo man als letztes spart."
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