Shell, Santander & TJX - Drei resiliente Aktien im Gespräch

In der aktuellen Folge des Vermögenspodcasts "Aktien fürs Leben" diskutieren Petra Ahrens und Timo Pache über die Entspannung an den Märkten nach Trumps Zoll-Rückziehern und stellen drei interessante Aktien vor. "Im Moment sieht es so aus, als ob der Löwe gut gebrüllt und gedroht hat und jetzt in die Verhandlungen geht," bemerkt Ahrens zur aktuellen Situation an den Märkten. Der DAX hat sich sechs Wochen nach dem "Zollschock" wieder erholt und notiert nahe seinem Allzeithoch.

Beide Experten warnen jedoch vor zu viel Optimismus. "Wir sind immer noch mittendrin in einem Gewitter und freuen uns einfach, dass der erste Blitz uns nicht getroffen hat," gibt Pache zu bedenken. Insbesondere die Reduzierung der US-Zölle auf China-Importe von 145% auf 30% wird kritisch betrachtet - eine Erleichterung, aber dennoch eine erhebliche Belastung für Unternehmen und Verbraucher.

Shell prüft Übernahme von BP

Ein Hauptthema der Sendung ist die mögliche Übernahme des britischen Ölkonzerns BP durch Shell. Mit einer Marktkapitalisierung von rund 175 Milliarden US-Dollar ist Shell deutlich wertvoller als BP (68 Milliarden US-Dollar). Der Kursverfall der BP-Aktie um rund 30% innerhalb eines Jahres macht das Unternehmen zu einem potenziellen Übernahmeziel.

Auf die Frage, in welche der beiden Aktien man investieren sollte, antwortet Ahrens: "Ich bin der fundamental langfristig orientierte Anleger. Was für Shell maßgeblich entscheidend ist, dass Shell auch seine Entscheidung davon abhängig macht, wie sich der BP-Aktienkurs und die Ölpreise entwickeln." Sie sieht bei Shell mit einem KGV von 10 und einer Dividendenrendite von knapp 5% die besseren Fundamentaldaten im Vergleich zu BP.

Banco Santander - Familienbank mit globaler Reichweite

Das zweite vorgestellte Unternehmen ist die spanische Banco Santander, eine der größten Banken der Welt mit 107 Millionen Kunden und mehr als 13.000 Filialen. Die Aktie konnte 2025 eine Wertsteigerung von über 50% verzeichnen.

Besonderheit: Das börsennotierte Unternehmen wird von Anna Patricia Butin geführt, die gleichzeitig Hauptaktionärin ist - ein Familienunternehmen mit globaler Reichweite. Die Bank ist vor allem im Endkundengeschäft breit aufgestellt und in mehreren Regionen aktiv, was ihr eine besondere Resilienz verleiht.

Beim Vergleich mit deutschen Banken wie der Commerzbank (KGV 13) und der Deutschen Bank (KGV 8) kommt Ahrens zum Schluss: "Wenn ich als Aktionär eine Bank, ein Finanzinstitut im Portfolio haben möchte, dann würde ich auf die breite europäische Streuung gehen. Und da ist Banco Santander einfach besser aufgestellt." Mit einem KGV unter 8 und einer Dividendenrendite von knapp 4% erscheint die Aktie attraktiv bewertet.

TJX Companies - Resilienz durch Schnäppchenjagd

Als drittes Unternehmen wird TJX Companies vorgestellt, bekannt in Deutschland als TK Maxx. Der führende Off-Price-Einzelhändler für Mode- und Wohnaccessoires betreibt über 5.000 Filialen in neun Ländern und plant, auf 7.000 Standorte zu wachsen.

Trotz anfänglicher Kurseinbrüche nach Trumps Zollankündigungen hat sich die Aktie schnell erholt und notiert sogar höher als zuvor. Dies zeigt die Resilienz des Geschäftsmodells, das auf rabattierte Markenware setzt. "20 bis 60 Prozent unter Wert verkaufen die das Ganze und dann haben die trotzdem einen Return on Capital Employed (ROCE) von 33 Prozent," erklärt Ahrens beeindruckt.

Bei einem aktuellen Kurs von etwa 130 US-Dollar und einem KGV von knapp 29 ist die Aktie jedoch nicht günstig. Trotzdem sehen beide Experten das Unternehmen als interessant an - besonders in wirtschaftlich schwächeren Zeiten könnte der Schnäppchenjäger noch stärker profitieren.

Verfassen Sie den ersten Kommentar