Auch in diesem Jahr hieß es für die Charta Börse „Leinen los“: Bei der zweiten Auflage von „Sail the Future“ segelte ein voll besetztes Maklerschiff in Richtung offenes Meer. An Bord des historischen Dreimasters „Mare Frisium“ gab es einen Tag voller Networking, Frischbrötchen mit Bier sowie praxisorientierte Fachgespräche.
Gespräche statt PowerPoint
Wie schon im Vorjahr überzeugte das Format durch seinen besonderen Ansatz: Gespräche an Deck statt klassischer Vorträge mit Leinwand und Laptop. Die Referenten konnten auf den direkten Dialog mit den Maklern setzen. Es wurde jeweils ein Thema vorgestellt und der Einsatz im wahren Leben mit den Maklern besprochen. Marvin Pfannschilling, bei Charta verantwortlich für Vertrieb und Marketing, sieht die Vorteile dieses Konzepts erneut bestätigt.
Während die Kollegen von BarmeniaGothaer gerade die praktischen Auswirkungen der Fusion auf die Zeichnungspolitik darstellten, gab es Einspruch von einem Makler. Er war gerade mit einer Risikoanfrage für einen Tiefbauer gescheitert. Nach einer kurzen Abfrage der Rahmenparameter, die natürlich ausführlich durch die Maklerkollegen kommentiert wurde, stand am Ende ein Folgetermin mit dem zuständigen Underwriter. An Bord und bei BarmeniaGothaer wird im Team gearbeitet.
Beratungsaufgabe Fahrrad
Stephan Seybold von Janitos versammelte die Makler unter dem Mast, um über das Thema Fahrradversicherung zu sprechen. Früher ein Randthema, heute eine eigenständige Beratungsaufgabe: Teure E-Bikes aus Carbon im Wert von mehreren tausend Euro, brandgefährliche Akkus mit über die Jahre nachlassender Leistung und die Pannengefahr mit Assistance-Bedarf erhöhen den Anspruch an die Versicherung von Fahrrädern. Wenn dann die Produkttheorie auf die praktische Maklererfahrung mit dem Assistance-Notruf an einem Sonntagnachmittag im tiefsten Mecklenburg-Vorpommern trifft, wird aus dem Fachvortrag ein lebhafter Dialog.
Pflege plastisch dargestellt
Für Aufmerksamkeit sorgte auch Josephine Worf von Swiss Life. Sie lenkte die sommerliche Segelstimmung auf unkonventionelle Weise auf die Pflegerente. Sie brachte dazu eine (leere) Windel ihrer Tochter mit an Bord, um die Pflegebedürftigkeit plastisch vor Augen zu führen. In Kombination mit Fischbrötchen und Seegang war dies ein gewagtes Manöver der bayerischen Kollegin, das aber gut ausging.
Der Ursprung der Maklergespräche
Ein Makler betonte: „Ich bin seit 35 Jahren im Geschäft und habe heute im Gespräch mit den Maklerkollegen und Versicherern trotzdem wieder etwas Neues gelernt, das ich für meine Arbeit mit nach Hause nehme.“
Ein anderer Maklerkollege verwies auf die Ursprünge solcher Treffen in den 90er Jahren: „In der analogen Zeit waren solche Treffen der einzige Weg, um sich kennenzulernen, sich mit anderen Maklern auszutauschen und den direkten Kontakt zu den Versicherungsgesellschaften für kurze Abstimmungstelefonate herzustellen. Heute gibt es zwar die sozialen Medien und ausführliche Produktinformationen in digitaler Form, aber der persönliche Kontakt ist in besonders kniffligen Situationen doch immer wieder hilfreich“.
Digitalisierung schafft Raum für persönlichen Austausch
Charta-Vorstand Ulrich Neumann betonte den Wert dieser Zusammenarbeit: Digitalisierung und durchlaufende Prozesse finden alle toll. Aber es braucht auch Raum für die Fälle, über die man miteinander sprechen muss. Und es hilft dabei ungemein, wenn man gemeinsam zur See gefahren ist. Auch wenn die Fahrt nur elbabwärts bis zum Willkomm Höft ging.
Die „Mare Frisium” ist ein knapp 50 Meter langer Dreimaster, der 1916 als Logger unter niederländischer Flagge zu Wasser gelassen wurde. Bei bestem norddeutschem Grillwetter bot die Fahrt über die Elbe in Hamburg die perfekte Kulisse für einen fachlichen Austausch, wie die Bilder zeigen.
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