OnlyFans statt Außendienst: Dieser Makler trifft keinen Kunden

Im Königsmacher-Podcast spricht Timo Brodherr, „Dein Onlinemakler“, über seinen ungewöhnlichen Weg in die Versicherungsbranche. Der Makler aus Köln gewährt Einblicke in seine radikal digitale Arbeitsweise und verrät, warum er als erster Versicherungsmakler Deutschlands einen OnlyFans-Account betreibt.

Der erste Versicherungsmakler mit OnlyFans

"Wir sind der erste Versicherungsmakler mit OnlyFans, ist korrekt", bestätigt Brodherr gleich zu Beginn und sorgt damit für Aufmerksamkeit. Die Idee kam durch eine Mandantin, die selbst auf der Plattform aktiv ist. Zwar verdient er damit nur "vielleicht einen Döner im Monat", aber das Kalkül ging auf: Die Kunden finden es cool und sprechen ihn positiv darauf an.

Selbstständigkeit ohne einen einzigen Kunden

Nach seiner Ausbildung bei der Sparkasse und einem Zwischenstopp bei der Allianz wagte Brodherr den Sprung in die Selbstständigkeit, ohne einen einzigen Bestandskunden. "Kunden waren noch noch nie ein Problem. Also wirklich nicht", erklärt er selbstbewusst. Er habe in seinem Leben noch nie einen Kunden nach einer Empfehlung gefragt und trotzdem immer genug Neukunden gehabt.

Eigenes CRM statt Branchenlösungen

Frustriert von den Versprechen der Pools und deren veralteten Systemen entwickelte Brodherr kurzerhand sein eigenes CRM-System. "Alle haben gesagt, wir machen gerade dies und das, aber es macht keiner was. Und ich habe mir gedacht, das ist nicht mein Anspruch, also dann mache ich es selber." Das System automatisiert heute nahezu den gesamten PKV-Prozess seiner neun Mitarbeiter.

Automatisierung schlägt KI

Während die Branche über KI diskutiert, setzt Brodherr auf klassische Automatisierung: "Ich halte Automatisierung, wenn man sich auskennt, für sinnvoller als KI, Standpunkt heute." Seine Begründung ist pragmatisch: Bei fest definierten Prozessen weiß er genau, was funktioniert. KI sei ihm noch zu fehleranfällig für kritische Geschäftsprozesse.

Radikal digital: Keine Vor-Ort-Termine

Brodherr lehnt konsequent alle Vor-Ort-Termine ab, selbst wenn große Geschäfte locken. Ein Kunde aus Südafrika wollte neun Millionen Euro Geldanlage mitbringen, aber nur bei einem persönlichen Treffen. Brodherrs Antwort: "Das ist schön, dass Sie das machen, aber wir machen das nicht." Diese Konsequenz zahlt sich aus, seine Mitarbeiter sind deutschlandweit verteilt und arbeiten ausschließlich online.

Das Geheimnis erfolgreicher Mitarbeiterführung

"Ich baue ein System, mit dem Leute besser werden, die nicht in diese Norm passen", erklärt Brodherr sein Führungsprinzip. Statt nach den besten Vertriebsprofis zu suchen, schafft er Strukturen, in denen normale Menschen außergewöhnliche Leistungen erbringen können. Das Ergebnis: Mitarbeiter melden sich bei ihm, ohne dass er je eine Stellenanzeige schalten muss.

Von QVC zur PKV

Schon als Kind schaute Brodherr stundenlang QVC und andere Teleshopping-Sender, "ohne etwas zu kaufen". Die Faszination für Verkaufsprozesse blieb. Nach einem holprigen Schulweg mit Hauptschulabschluss und zweitem Bildungsweg landete er bei der Sparkasse, wo er bereits als Azubi so erfolgreich war, dass die Deutsche Bank ihm 15.000 Euro Monatsgehalt in Aussicht stellte.

Der nächste Schritt

Brodherr plant für 2025 die Expansion über die PKV hinaus. Details verrät er noch nicht, doch seine bisherige Erfolgsbilanz lässt erwarten, dass auch dieses Vorhaben eher unkonventionell aussehen wird.

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