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Hausratversicherung: Wie der Wohnort den Preis bestimmt

Die Hausratversicherung ist nach den Zahlen des Gesamtverbandes der deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) die beliebteste Police Deutschlands – drei von vier Haushalten in Deutschland haben ihren Hausrat versichert. Wie viel sie hierfür bezahlen, unterscheidet sich jedoch stark von Ort zu Ort. Prinzipiell gilt: Je größer die potenziellen Risiken am Wohnort, desto teurer die Versicherung. Dadurch kann derselbe Hausrat in München wesentlich günstiger versichert werden als beispielsweise in Köln. Darüber hinaus sind die Berechnungsgrundlagen der Versicherer nicht einheitlich, was zu großen Preisunterschieden zwischen den einzelnen Angeboten führt.

„Der wichtigste Aspekt für die Berechnung der Versicherungsbeiträge ist die sogenannte Tarifzone“, erklärt Versicherungsexperte Thorsten Bohg vom unabhängigen Verbraucherportal toptarif.de (www.toptarif.de). „Damit teilen die Versicherer Deutschland in vier bis sechs Risikogebiete ein. In die Berechnung fließen offizielle Statistiken, aber auch eigene Erfahrungswerte des Versicherungsunternehmens mit ein.“ So betragen beispielsweise die regionalen Unterschiede in der Hausratversicherung bei der HUK-Coburg je nach Postleitzahl mehr als 100 Prozent. Grundlage für die Berechnung ist die Einteilung des Bundesgebietes in sechs Zonen – hauptsächlich nach dem Einbruchrisiko. So kostet die „Hausratversicherung Classic“ in Frankfurt am Main (Tarifzone 6) 2,10 Euro je 1.000 Euro Versicherungssumme, im nahe gelegenen Niederneisen (Tarifzone 1) bei gleicher Leistung hingegen nur 0,99 Euro.

Karte: Preisniveau der Hausratversicherung in deutschen Großstädten

Deutschlands größter Direktversicherer CosmosDirekt zieht neben der Einbruchstatistik auch Brand- und Sturmrisiken sowie das Fahrrad-Diebstahlrisiko zur Ermittlung des individuellen Beitrages heran. Die Gesamtstatistik umfasst alle relevanten Gefahren und teilt das Bundesgebiet in vier Tarifzonen ein. Hier kostet der Comfort-Schutz in der günstigsten Zone, zum Beispiel in Freital, rund 67 Euro im Jahr für eine Wohnung mit 80 Quadratmetern, während der Versicherte in Köln über 201 Euro bezahlen muss.

Sonderfall Fahrrad: Bei einigen Versicherern fließt das Fahrrad-Diebstahlrisiko in der Region anhand der sogenannten Fahrradzonen separat in die Berechnung ein. In manchen Fällen kann die Fahrradversicherung allein die Hälfte der Beiträge ausmachen. Versichert man seinen Hausrat beispielsweise bei der HUK-Coburg in Osnabrück, so zahlt man nur 78 Euro im Jahr. Mit Fahrradversicherung können sich die Gesamtkosten aber auf bis zu 155 Euro belaufen.

„In der Regel kostet die Hausratversicherung in der Großstadt aufgrund der höheren Einbruchgefahr mehr als auf dem Land“, erklärt Bohg. „Da die Tarifzonen der Versicherer aber nicht einheitlich sind, können hier große Unterschiede auftreten.“ Nach aktuellen Berechnungen von toptarif.de kann man ausgehend von teuren Produkten bis zu 70 Prozent der Beiträge bei einem Versicherungswechsel einsparen. Wer seinen Hausrat für eine 80 Quadratmeter-Wohnung in Nürnberg versichert, zahlt im günstigsten Tarif rund 35 Euro und im teuersten über 155 Euro. In Hamburg ist das Einsparpotenzial wesentlich höher – die günstigste Police kostet hier rund 79 Euro, während beim teuersten Anbieter ganze 353 Euro fällig werden.

„Für die Berechnung der Versicherungsbeiträge ziehen die Versicherer auch weitere Merkmale wie Wohnfläche und Bauart des Hauses heran. Durch einen individuellen Tarifvergleich im Internet lassen sich die günstigsten Tarife schnell herausfinden“, so Bohg.