Leserbrief vom 17.02.2012

Differenzierte Sicht bewahren

Einige im Finanztest-Artikel gemachte Aussagen muss ich leider bestätigen, wenn ich Verträge von neuen Kunden sichte. Viele haben besonders im Riesterbereich Verträge, die entweder unpassend auf deren Situation sind oder das Preis-Leistungsverhältnis schlecht ist. Spricht man die Kunden darauf an, was sie sich bei der Anlage gedacht haben, heißt es zumeist: "Ich weiß es nicht, der Berater hat es mir geraten." Oft erlebe ich, dass persönliche Angaben nicht stimmen, Beiträge nicht passen, kein Dauerzulagenantrag vorliegt bzw. die Zulagen noch nie beantragt wurden. Dann ist ein Riestervertrag wirklich zu teuer und unrentabel.
Riester lohnt sich für jeden, der förderungsfähig ist. Diese Aussage von Finanztest ist richtig und dazu stehe ich. Viele Vermittler sind sich nicht im Klaren, dass Riester durchaus ein Türöffner sein kann und man nicht immer auf den maximalen Provisionserlös zielen sollte. Gegebenenfalls treffe ich auch eine Honorarvereinbarung für die Vermittlung bzw. weitere Betreuung des Vertrages. Jeder Kunde versteht, dass kein Vermittler für umsonst arbeiten kann. Letztendlich entscheidet der Kunde, welchen Weg er geht. Was ich überhaupt nicht nachvollziehen kann sind Berater, die ihren Kunden von Riesterverträgen abraten bzw. diese Möglichkeit gar nicht anbieten oder den Kunden veranlassen, bestehende Verträge zu kündigen. Dies empfinde ich als grob fahrlässig.

Frank Ableiter

Zum Artikel: Finanztest würdigt Vermittler herab

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