Emotionen, Nutzen, Urteile, Wissen u.a.

07.05.2004 11:49:48

Liebe ListenteilnehmerInnen,

ich verstosse jetzt wissentlich gegen die Netiqette, da ich mich an einer
Meta-Diskussion über die Liste beteilige. Entschuldigen Sie das bitte, aber
die Liste ist mir einfach zu wichtig. Und ich bin besorgt.

Sicher haben wir manchmal zu viele Mails der Liste in der Post, zu viele
davon sind eigentlich verschwendete Zeit. Zu „einfache“ Fragen, zu lange
Diskussionen, Wiederholungen... (aber für wen eigentlich? Für die „Neuen“ im
Beruf? Für die Neuen auf der Liste? Für die welche sich gerne lange zu einem
Problem austauschen, um es auch WIRKLICH zu klären?)
Trotzdem habe ich mich von der Liste nicht wieder abgemeldet. Ich bin
überzeugt, dass es vielen anderen auch so geht. Warum?

Wir (alle!) haben uns wegen dem NUTZEN angemeldet, den uns diese Liste
bietet. Jeder definiert sicher seinen Nutzen etwas anders. Das ist aber
egal. Entscheidend ist der NUTZEN. Genau das, was wir auch unseren Kunden zu
bieten die Pflicht haben.

NUTZEN für mich haben die fachlichen Diskussionen, auch die
unterschiedlichen Standpunkte, die Hinweise und Verweise auf Gesetzestexte,
Dokumente jeder Art, nützliche Informationen, in die jeder, der sich daran
beteiligt Wissen, Können und Erfahrung hineinlegt. Zum NUTZEN derer, die das
eine oder andere eben noch nicht wissen...
Ich gebe zu, manchmal würde ich gern ein Statement zu einer fachlichen Frage
abgeben (auch ein Nutzen: Steigerung der Zufriedenheit, des
Selbstbewusstseins, etwas richtig gut drauf zu haben, oder noch ein Nutzen:
beteiligt sein, dazu gehören. Wer ist frei davon?), meist ist die Frage dann
aber schon umfassend beantwortet...Es gab mehrere, die dem Fragesteller
schneller einen NUTZEN geboten haben, warum auch immer...

Ist es wichtig, WARUM sich jemand mit einem fundierten Beitrag einbringt?

Wie geht es Ihnen damit? Welcher Nutzen ist Ihnen wichtig?

Ist es denn wirklich wichtig, ob jemand VIELLEICHT gern im Licht der
Öffentlichkeit steht? Müssen wir über die vermeintliche Absicht urTEILEN?

Vielleicht ist es ja NUR Hilfe für Kollegen, die etwas weniger wissen, oder
unwissentlich in ihr Verderben rennen? Vielleicht ist es größtmöglicher
Einsatz für unseren Berufsstand, der sich bereits in arger Bedrängnis
befindet, vielleicht, vielleicht, vielleicht...

Wäre es nicht besser, wenn wir die Emotionen abkühlen würden und sie hier
außen vor ließen? Unterstellen wir doch einfach, dass der andere es gut
(positiv für unseren Berufsstand, für unsere Entwicklung etc.) meint.

Und wäre es nicht ebenfalls besser, wenn wir uns nur nach den Fakten richten
würden. In unserer Tätigkeit benötigen wir NUR Fakten, keine Vermutungen und
eher auch keine Emotionen.

Wäre es ein passabler Vorschlag, wenn wir uns auf Inhalte (also NUTZEN)
konzentrieren würden, jeder Beteiligung in der Diskussion ein positives
Motiv unterstellen, trotzdem der Form ein wenig mehr Beachtung schenken?

Ich danke Ihnen recht herzlich.

[Name ausgeblendet]

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