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29.01.2008 - dvb-Presseservice

Arzneimittel drehen gewaltig an der Kostenschraube im Gesundheitswesen

KKH-Bilanz für 2007: Arzneimittelausgaben stiegen um 9 Prozent. Mehr Rezepte, höhere Preise und die Mehrwertsteuererhöhung ließen die Ausgaben klettern. Schieflage droht ab 2009, wenn die Politik nicht reagiert

Hannover, Januar 2008 – Die Kaufmännische Krankenkasse bilanziert ihre Ausgaben für Arzneimittel im Jahr 2007 auf 562 Millionen Euro, das entspricht einer Steigerung von neun Prozent oder 50 Millionen Euro gegenüber dem Jahr 2006. Hochgerechnet für die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) insgesamt bedeutet dies, dass die Ausgaben für Arzneimittel im vergangenen Jahr um gut 2 Milliarden Euro gestiegen sind. Es gibt drei wesentliche Gründe für diese Entwicklung: Im Vergleich zum Vorjahr wurden 2,9 Prozent mehr Arzneimittel-Rezepte abgerechnet, was bei der KKH allein 20 Millionen Euro an Mehrausgaben verursachte. Hinzu kam die Mehrwertsteuererhöhung, die mit 18 Millionen Euro an den Mehrausgaben zu Buche schlägt. Spürbar angestiegen sind außerdem die Preise für die Arzneimittel selbst, insbesondere bei Originalpräparaten. Diese Präparate machten 21 Prozent der verordneten Arzneimittel aus, aber sie verursachten 52 Prozent der Kosten. Allein der Preisanstieg führte bei der Kaufmännischen Krankenkasse zu Mehrausgaben in Höhe von circa 12 Millionen Euro.

„Die Kostenentwicklung im Arzneimittelbereich ist bedenklich. Zusammen mit den zu erwartenden Mehrausgaben für Arzthonorare sind die kletternden Arzneimittelkosten ein wesentlicher Faktor für den massiven Kostenanstieg im Gesundheitswesen“, erklärt der KKH-Vorstandsvorsitzende Ingo Kailuweit heute in Hannover. „Wenn die Politik diese Entwicklung nicht endlich stoppt, wird der Gesundheitsfonds 2009 mit einem Einheitsbeitrag von deutlich über 15 Prozent starten müssen. Dies würde unser gesamtes Gesundheitssystem in eine Schieflage bringen“, so Kailuweit weiter.



Frau Daniela Friedrich
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