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10.07.2009 - dvb-Presseservice

„Aus“ für die Rürup-Rente!

Die Broschüre „Ampelcheck Geldanlage“ der Verbraucherzentrale Hamburg ist eine grundsätzlich gute Idee. Nur: Die aus Steuermitteln finanzierten Verbraucherzentralen setzen die Ampelfarbe für die ebenfalls aus öffentlichen Mitteln geförderte Rürup-Rente auf „Rot“. Werden hier Millionen an öffentlichen Steuergeldern in Einrichtungen investiert, die dann vor milliardenschweren öffentlichen Förderprogrammen warnen?

Die Verbraucherzentrale Hamburg analysiert 16 Produktgruppen nach den vier Kategorien Sicherheit, Rendite, Liquidität und Transparenz. Das geschieht anhand von Ampelfarben. Teilweise werden jedoch keine eindeutigen Farben, sondern Abstufungen vergeben. Die Ampeln für die „Rürup-Basis-Rente als Rentenversicherungsvertrag“ enthält in allen Kategorien die Farbe „Rot“. In den Kategorien Liquidität und Transparenz stehen die Ampeln sogar vollständig auf „Rot“. Die Farbe „Rot“ erläutert die Verbraucherzentrale im Vorwort selbst mit „Achtung – Gefahr!“. Der AfW fordert die Bundesregierung nun auf, einen klaren Kurs zu fahren. „Es kann nicht sein, dass Steuergelder dafür verwendet werden, vor öffentlich geförderter Altersvorsorge zu warnen bzw. bestimmte Durchführungswege sogar als Gefahr hinzustellen“, empört sich AfW-Vorstand Frank Rottenbacher für die unabhängigen Finanzdienstleister.

Die Erläuterungen der jeweiligen Einschätzungen besteht in den meisten Fällen aus gerade einmal einem einzigen Satz. Im Vorwort geht die Verbraucherzentrale sogar noch weiter: „Auf einen Blick können Sie erkennen, ob Ihre Geldanlage zu Ihnen passt oder nicht.“ Dazu AfW-Vorstand Frank Rottenbacher: „Wir halten es für unmöglich und letztlich eine ungeheuerliche Aussage, dass Verbraucherschützer in einer vom Verbraucher separat zu bezahlenden Broschüre darüber informieren, dass die Passfähigkeit einer Geldanlage mit einem Blick zu erkennen wäre. Wir verstehen das Verlangen nach einfachen Übersichten, aber die Welt ist leider komplexer. Wir wollen Qualität in der Finanzberatung und das ist mit einem einzigen Blick nun mal nicht zu machen. Echte Finanzberater wie unsere Mitglieder würden übrigens bei einer derartig naiven Simplifizierung für ihre Aussagen haften müssen und daher niemals so vorgehen“.

Der AfW begrüßt jede Maßnahme, die das Wissen über Finanzdienstleistungsprodukte in der Bevölkerung vergrößert. Wenn so Vertrauen geschaffen und Verbraucher wieder motiviert werden können, sich mit diesen für sie so wichtigen Themen auseinander zu setzen, sind das sehr gute Initiativen.



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