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Börsen Hamburg und Hannover: Zweites Erfolgsjahr nach der Krise

Die Börsen Hamburg und Hannover blicken auf ein erfolgreiches Jahr zurück. Nach Orderbuchstatistik - also ohne Mehrfachzählungen - wurden 2010 rund 28 Mrd. Euro umgesetzt. Diese Zahl liegt zwar um 4 Mrd. und damit um 12,5 Prozent niedriger als im Vorjahr. 2009 allerdings hatten die norddeutschen Börsen ihre Umsätze um annähernd die Hälfte gesteigert. Nach Bundesumsatzstatistik wurden 2010 sogar 112 Mrd. Euro umgesetzt. "Wir sind sehr zufrieden mit den Umsätzen in 2010. Besonders erfreulich ist, dass sich die Zahl der Aktien- und Fondstrades wieder stark erhöht hat. Hier liegen die aktuellen Zahlen deutlich über den Werten aus dem Jahr 2009", sagt Dr. Sandra Lüth von den Börsen Hamburg und Hannover. Die beiden Börsen verteidigen damit in einem schweren Marktumfeld souverän den dritten Platz unter den Börsen in Deutschland.

Die Regionalindizes HASPAX und NISAX legten um rund 22 Prozent und rund 42 Prozent zu. Der Nachhaltigkeitsindex Global Challenges Index, kurz GCX, hat das Jahr mit 947 Punkten (Wert vom 29.12.2010) beschlossen. Auf Jahressicht erzielte das Kursbarometer, in das nach strengen Kriterien nur Unternehmen mit besonderer Verantwortung für die Umwelt und soziale Belange aufgenommen werden, damit einen kräftigen, zweistelligen Zuwachs von rund 22 Prozent. Alle drei Indizes der norddeutschen Börsen haben somit die Entwicklung des DAX übertroffen.

Handel mit eingefrorenen Immobilienfonds treibt die Umsätze

Beherrschend war im Fondshandel der Umsatz mit offenen Immobilienfonds. Zahlreiche Anleger nutzten die Möglichkeit des börslichen Handels, um ihre Anteile an eingefrorenen Fonds zu verkaufen. Und als im Herbst die Abwicklung dreier Fonds beschlossen wurde, wurden diese gleich zu Umsatztreibern. Den Jahreshöchststand erreichten die Umsätze mit mehr als 181 Mio. Euro im Oktober. Auf Jahressicht sind die sieben umsatzstärksten Fonds an der Börse Hamburg offene Immobilienfonds. Insgesamt entfiel auf den Fondshandel ein Umsatz in Höhe von rund 2 Mrd. Euro. Die Börse Hamburg konnte damit ihre starke Marktposition beim Handel mit Investmentfonds  gut behaupten. Nicht nur der rege Handel mit Anteilen an offenen Immobilienfonds ist dafür der Grund. "Der Wirtschaftsaufschwung und die steigenden Kurse haben auch für mehr Zuversicht im Fondshandel gesorgt", sagt Dr. Thomas Ledermann von den Börsen Hamburg und Hannover.

Fondsbörse Deutschland mit Umsatzrekord

Der Handel mit Beteiligungen über die Fondsbörse Deutschland erreichte 2010 einen neuen Höchststand: Mit nominal 162,5 Mio. Euro wurde der Gesamtjahresumsatz aus dem Jahr 2007 - bis dato mit nominal 156 Mio. Euro das Rekordjahr - übertroffen. Gegenüber 2009 entspricht das einer Steigerung von 94,5 Prozent. Die Umsatzziele wurden damit deutlich übertroffen. Über das ganze Jahr hinweg war ein reger Handel mit Beteiligungen zu verzeichnen.

Neues Mittelstands-Segment kurz vor dem Start

Ein neues Angebot für den Mittelstand werden die Börsen Hamburg und Hannover im neuen Jahr der Öffentlichkeit vorstellen. Mit einem speziellen Handelssegment zur Unternehmensfinanzierung bereiten die norddeutschen Börsen Mittelständlern einen neuen Weg zu Investoren. "Nach intensiven Gesprächen mit Marktteilnehmern sind wir der Überzeugung, dass die vorhandenen Angebote die Bedürfnisse vieler mittelständischer Unternehmen nicht vollständig erfüllen", sagt Dr. Thomas Ledermann. "Mit maßgeschneiderten Lösungen werden wir diese Lücke schließen.